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Die Kunst des Handlesens (*)
Re: Ängste / Angstzustände / Panikattacken
Miyamar schrieb am 15. Januar 2003 um 22:56 Uhr (474x gelesen):
Myrrhes Worte kann ich nur bestätigen! Ich hatte vor etwa fünfzehn Jahren eine ähnliche Phase, wie Kubus sie beschreibt. Und ich bin buchstäblich um mein Leben gelaufen! Nach etwa einer Stunde setzte die Wirkung der Endorphine ein, und ich wurde wieder handlungsfähig genug, um langfristigere Ziele zu entwerfen bzw. zu verfolgen. Natürlich keine Dauerlösung, aber - in meinem Fall zumindest - ein überaus taugliches "Sprungbrett" für weitere Maßnahmen, für die ich ohnedies niemals die Kraft aufgebracht hätte...
Aber für mich hatte das Laufen auch durchaus eine spirituelle Bedeutung; an dieser Stelle kommt bei mir unvermeidlich immer die buddhistische Geschichte vom Frosch, der ins tiefe Rahmfaß gefallen ist. Genau wie dieser Frosch habe ich mich nämlich auch gefühlt: nix als unüberwindliche Wände um mich herum und ständig in Gefahr, zu ertrinken... die einzige Möglichkeit für ein relativ beschränktes Fröschchen wie mich (denn was gibt es schon für eine empfindlichere Beschränkung als diese atemraubende Enge der Angst!) lautet: STRAMPELN. Trotz aller Sinnlosigkeit, trotz der zunehmenden Schwäche, trotz aller Aussichtslosigkeit, trotz der demütigenden Erkenntnis, nichts weiter als ein hilfloser Frosch im Sahnefaß zu sein: einfach weiterstrampeln, am besten ohne den Anspruch auf jeglichen Sinn oder Verstand. Naja, das Ende des buddhistischen Gleichnisses liegt auf der Hand: irgendwann hatte der Frosch die Sahne zu Butter gestrampelt. Und mit dieser überwältigenden Erfahrung, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, fand er schnell alle Kraft und allen Mut, um endgültig aus dem Faß herauszuhüpfen.
Diese Erfahrung wünsche ich von ganzem Herzen auch Dir, Kubus.
liebe Grüße von Miyamar
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