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das finde ich auch höchst interresant :-) oT
"Shiva"@Dechen schrieb am 22. April 2005 um 14:55 Uhr (528x gelesen):

> Mönche in der Magnetröhre
> >Süddeutsche Zeitung, 23. 3. 2005
> >
> >Der Dalai Lama höchstpersönlich hat acht seiner Mönche in die USA
> >geschickt. Hier meditieren sie für Wissenschaftler. Die wollen
> >erforschen, wie regelmäßige Reisen ins Innere das Gehirn verändern. So
> >erhoffen sich die Forscher Klarheit über die Art, wie der Mensch denkt
> >und fühlt.
> >Von Ulrich Kraft
> >
> >Die enge Röhre eines lärmenden Magnetresonanztomographen ist wohl einer
> >der seltsamsten Orte, an denen Mathieu Ricard je versucht hat, seinen
> >Geist in den Zustand des "vorbehalt-losen Mitgefühls" zu versetzen.
> >
> >Wie gut, dass er bei dieser Meditationsform auf gut 30 Jahre Erfahrung
> >zurückgreifen kann. Eigentlich ist Ricard Mönch am Shechen-Kloster in
> >Katmandu. Und zur Versuchsperson in Richard Davidsons
> >Hirnforschungslabor wurde er auf Geheiß des Dalai Lama
> >höchstper-sönlich.
> >
> >Insgesamt acht Mönche aus seinem engsten Kreis entsandte das spirituelle
> >Oberhaupt des tibetischen Buddhismus an die University of Wisconsin in
> >Madison - alles Meditationsprofis mit mindestens 10000 Stunden Praxis.
> >Sie sollten dem Neuropsychologen Davidson heraus-finden helfen, was das
> >Gehirn im Moment der spirituellen Einkehr so treibt.
> >
> >Keine Überraschung für Dalai Lama
> >
> >Diese Frage beschäftigt auch Ulrich Ott. "Die Neurophysiologie der
> >Erleuchtung aufzuklären, ist eine faszinierende Idee", meint der
> >Psychologe von der Universität Gießen und einer der wenigen deutschen
> >Meditationsexperten. "Immer mehr Menschen interessieren sich für
> >Meditation, doch die Forschung hat den Bereich lange vernachlässigt."
> >
> >Das scheint sich jetzt zu ändern. Vor allem in den USA versuchen derzeit
> >Wissenschaftler, dem Gehirn beim Meditieren zuzusehen, mit
> >hochempfindlichen Elektroenzephalographen und modernsten bildgebenden
> >Verfahren wie der Magnetresonanztomographie.
> >
> >Ihre ersten Befunde dürften den Dalai Lama kaum überraschen, belegen sie
> >doch eine These, die praktizierende Buddhisten seit 2500 Jahren
> >vertreten: Meditation und mentale Disziplin führen zu grundlegenden
> >Veränderungen im Gehirn.
> >
> >"Glück ist eine Fertigkeit"
> >
> >Bereits vor einigen Jahren sorgte ein indischer Abt mit mehr als 10000
> >Stunden Mediations-erfahrung in Richard Davidsons Labor für eine große
> >Überraschung. Die Aktivität in seinem linken Stirnhirn war sehr viel
> >höher als bei den 150 Nicht-Buddhisten, die der Forscher zum Vergleich
> >testete. Wie der Wissenschaftler aus anderen Versuchen wusste, steht ein
> >solches Erregungsmuster für eine gute Grundstimmung, einen "positiven
> >affektiven Stil", wie er es nennt.
> >
> >Optimistische Typen haben einen aktiveren linken Frontalcortex als
> >unglücklichere Naturen. Offenbar hält dieses Hirnareal schlechte Gefühle
> >im Zaum - und sorgt für die heitere Ausge-glichenheit und Gemütsruhe,
> >die so viele Buddhisten auszeichnet. "Glück ist eine Fertigkeit, die
> >sich erlernen lässt wie eine Sportart oder das Spielen eines
> >Musikinstruments", lautete Davidsons Schlussfolgerung. "Wer übt, wird
> >immer besser."
> >
> >
> >Bedingungslose Hilfsbereitschaft
> >
> >Der Forscher wiederholte den Versuch bei Mathieu Ricard und den sieben
> >anderen vom Dalai Lama geschickten Mönchen - mit demselben Ergebnis. Ihr
> >linkes Frontalhirn war extrem aktiv.
> >
> >Doch dann nahm Davidson seine "Olympioniken der mentalen Arbeit" noch
> >ein wenig genau-er unter die enzephalographische Lupe, und zwar beim
> >Praktizieren des "vorbehaltlosen Mit-gefühls" - einer Meditationsform,
> >bei der Liebe und Mitleid den gesamten Geist durchdringen. Ziel ist die
> >bedingungslose Bereitschaft, anderen zu helfen.
> >
> >Währenddessen registrierte Davidson mit 256 über den gesamten Schädel
> >verteilten Mess-fühlern die Hirnströme. Eine Gruppe Meditationsnovizen
> >diente zum Vergleich.
> >
> >Kognitive Höchstleistungen
> >Der Blick auf die Messwerte offenbarte eklatante Unterschiede. Im Gehirn
> >der Mönche stieg die so genannte Gamma-Aktivität während der Meditation
> >stark an, während sie sich bei den ungeübten Probanden kaum erhöhte.
> >Außerdem waren diese schnellen, hochfrequenten Hirnströme besser
> >organisiert und koordiniert.
> >
> >Und die Wellen huschten über das gesamte Denkorgan. "In der Regel sind
> >Gamma-Wellen sowohl zeitlich als auch räumlich begrenzt", erklärt Ulrich
> >Ott. "Sie tauchen nur kurz irgend-wo im Gehirn auf." Wann, kann die
> >Hirnforschung nicht mit letzter Sicherheit sagen.
> >
> >Im Endeffekt steht die Frequenz der Hirnströme für bestimmte geistige
> >Zustände. Niederfrequente Delta-Wellen charakterisieren den Tiefschlaf.
> >Alpha-Wellen mit etwa zehn Hertz kennzeichnen einen entspannten
> >Wachzustand. Gamma-Wellen mit Frequenzen von über 30 Hertz scheinen
> >kognitive Höchstleistungen zu begleiten, beispielsweise Momente extremer
> >Konzentration.
> >
> >Höchste Konzentration
> >
> >So relaxed ein buddhistischer Mönch wirken mag, sein Gehirn ist während
> >der Meditation keineswegs abgeschaltet. Im Gegenteil: Im Moment der
> >Versenkung herrscht höchste Auf-merksamkeit. "Die Gamma-Aktivität könnte
> >für die extreme Wachheit stehen, die viele Meditierende beschreiben",
> >sagt Ott. "Die Werte des Mönchs Mathieu Ricard waren jenseits von gut
> >und böse."
> >
> >Dass die Erregung so koordiniert über das gesamte Denkorgan der Lamas
> >liefen, fasziniert den Gießener Psychobiologen aber noch mehr. Denn zu
> >den Gamma-Wellen gibt es noch eine zweite Hypothese, die eines der
> >größten Rätsel der Hirnforschung lösen könnte - die Frage nämlich, wie
> >Bewusstsein entsteht.
> >
> >Angenommen, wir sitzen vor einer Tasse Kaffee. Was wir bewusst
> >wahrnehmen, ist der Ge-samteindruck, die einzelnen Aspekte verarbeitet
> >das Gehirn aber in verschiedenen Arealen. Eine Region erkennt die Farbe
> >braun, eine andere identifiziert das Aroma, eine dritte die Form der
> >Tasse.
> >
> >Erkennungscode
> >
> >Das Areal, das alle Teile des Puzzles zu einem Ganzen verbindet, wurde
> >aber bisher nicht gefunden. Deshalb vermutet man, dass die beteiligten
> >Nervenzellen über eine Art Erken-nungscode kommunizieren: die
> >Gamma-Frequenz. Schwingen die Signale für "braun", "Aroma" und "Tasse"
> >im Gleichtakt von 40 Hertz, taucht der Kaffee vor dem inneren Auge auf.
> >
> >Nach dieser Theorie - und Experimente scheinen sie zu bestätigen - sind
> >Gamma-Wellen also eine übergeordnete Steuerfrequenz, welche die
> >Hirnareale synchronisiert und zusammenführt. So entstehen Wahrnehmungen,
> >aber auch Bewusstseinszustände.
> >
> >Jene extrem koordinierten Gamma-Oszillationen, die Davidson bei den
> >Mönchen registrierte, würden unter normalen Umständen nie auftreten,
> >meint Ulrich Ott. Seine Erklärung: "Wenn alle Nervenzellen synchron
> >schwingen, wird alles eins, man differenziert weder Subjekt noch Objekt.
> >Exakt das ist die zentrale Aussage der spirituellen Erfahrung."
> >
> >Tiefe Veränderung des Seins
> >
> >Ein solcher Effekt hinterlässt offenbar auch über den Moment der inneren
> >Einkehr hinaus seine neuronalen Spuren. Denn bereits vor der Meditation
> >war die Gamma-Aktivität im Ge-hirn der Mönche deutlich stärker als bei
> >den anderen Versuchspersonen, insbesondere über dem für das emotionale
> >Gleichgewicht so zentralen linken Frontalcortex.
> >
> >Ein weiterer Beleg dafür, dass sich das Bewusstsein und damit die
> >gesamte Persönlichkeit durch Meditation gezielt beeinflussen lassen,
> >meint Davidson, also durch rein mentale Arbeit. "Die Verschaltungen in
> >unserem Gehirn sind nicht fixiert. Es muss also niemand als der en-den,
> >der er heute ist."
> >
> >Daran hatte Matthieu Ricard schon vor seinem Besuch in Madison keine
> >Zweifel: "Meditation heißt nicht, unter einem Mangobaum zu sitzen und
> >eine nette Zeit zu haben." Es sei alles an-dere als Entspannung. "Es
> >geht um tiefe Veränderungen deines Seins. Auf lange Sicht wird man eine
> >andere Person", sagt er. Auch Hirnforscher, die dem Spirituellen nur
> >wenig zuge-neigt sind, müssen ihm wohl langsam Recht geben.
> >
> >(SZ vom 23.3.2005)
>

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