@ Narahari
myrrhe schrieb am 9. Februar 2005 um 19:03 Uhr (650x gelesen):
Lieber Narahari,
> --Du denkst Dir ist es gelungen zu zeigen, daß doch sehr mit zweierlei Maß gemessen wird. Wie kommst Du darauf?
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nun, betrachte dir einfach die Reaktionen ... und auch du bist dabei, und das recht ausführlich, was eindeutig auf Resonanz zum Thema verweist (nicht falsch verstehen, ich sage nicht, daß du mit zweierlei Maß mißt) ... ich finde das auch nicht schlecht, sondern im Gegenteil gut, wenn Verborgenes aufbrechen kann.
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> --Sollten sie, wenn siedenn so handeln, lieber wieder Fleisch essen, damit ihr Verhalten wieder stimmig würde?
> (ich kenne Hunderte von Leuten die keine Lederschuhe tragen oder auch nur bewußt eine Mücke töten)
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warum antwortest du mit einer Gegenfrage?
Sicher gibt es viele Menschen, die nicht so sind. Ich vermute aber mal, es sind eher die Stillen, die, die nicht viel Wind um ihre Lebens- und Daseinsweise machen ... so wie es ja in vielen Bereichen ist.
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> --Warum gibt es außerhalb unserer Seinsebene keine Klassifizierung, wie kannst Du dies wissen, wenn es außerhalb deiner Reichweite liegt?
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Wo Einheit ist, wo es keine Polarisierung gibt, gibt es auch keine Klassifizierung. Und die Polarisierung fällt eben in unsere (und das ist gewiß nicht die einzige) Sphäre. Wir leben mit und in ihr und durch sie, natürlich. Aber wenn wir mit spirituellen Sichtweisen arbeiten, müssen wir eben auch spirituell sehen - zumindest ist das meine Ansicht -, und die spirituelle Sichtweise ist Einheit, ist Licht.
> Das ganze Universum, ja selbst die spirituelle Welt ist klassifiziert. Einheit in Vielfalt (Qualitativ und Quantitativ). Eins und doch verschieden bis in
> die höchste Ebene. Nicht der Mensch allein, Gott selbst teilt ein!
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Das sehe ich persönlich nicht so. Ich sehe es so, daß der Mensch einteilt - Gott selbst klassifiziert nicht in Gut und Böse, das tut der Mensch. Hierarchien sind durch uns geprägt, nicht durch Gott - vor Gott sind alle Wesen gleich.
> --Wenn wir Liebe wollen, dann sollten wir das tun, was Gott von uns will und nicht soviel selbst spekulieren was richtig und falsch ist.
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Ich glaube, das tut wohl jeder, der spirituell lebt, auf seine Art, und es steht keinem zu, seine Art der Wahrheit als die alleingültige zu betrachten.
> Das dies von denjenigen die keine Beziehung mit Gott wollen als Affront gesehen wird ist klar. Was soll passieren, wenn die Wahrheit in die
> Unwissenheit eindringt, es führt zu Konfrontationen.
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Schon - nur vergiß nicht: die Große Wahrheit kennt niemand von uns. Viele Aspekte der Wahrheit gibt es, holographisch das Kleine im Großen, und alles ist aus Gott, der es geschaffen hat. Daher sollten wir nicht Wahrheitsaspekte anderer ver-urteilen oder sagen: meine Wahrheit ist richtig, die anderen sind unwissend, weil ihre Wahrheit falsch ist: das steht uns nicht zu.
> In den Schriften wird oft von der Fackel oder dem Schwert des Wissens gesprochen. Warum? Weil hier die Spreu vom Weizen getrennt wird.
> Hier wird die Finsternis des Bewußtseins erhellt und eine scharfe Trennung von Egowillen und Gottwillen gezogen. Das führt zu Trennungen,
> was ist das Problem? Warum soll sich die Wahrheit mit der Unwahrheit vermischen?
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Die Trennung ist doch nur eine scheinbare - letzlich führt jeder Weg jeder Seele zurück in die Einheit. Für uns, aus unserer Sicht, mögen die Wege lang sein, Umwege sein - aber alles dient der Ent-wicklung, der Reifung, und die führt zurück zu Gott. Letztlich sind wir gar nicht getrennt. So zumindest empfinde ich es.
>
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> --Das ist sehr gut, doch ist bio ist auch noch kein spiritueller Fortschritt, genausowenig wie vegetarische Ernährung. Selbst Esel sind Vegetarier!
> Gott stellt die Regeln auf, nicht wir.
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Löwen aber nicht ...
Ich habe auch nicht gesagt, daß ich aufgrund meines äußerlichen Lebens spirituell bin - es ergab sich nur aus dem Thema. Wie mein Leben sonst ausschaut, das darzulegen führt hier zu weit ... jedenfalls versuche ich, Spiritualität im Alltag zu leben.
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> "Achtsamkeit", das ist die Essenz: und zwar jedem Leben gegenüber.
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> Auf jeden Fall, deswegen bringe ich alles, was ich esse, zuvor als Gabe dar und so wird es karmafrei.
> Krsna gibt diese Anweisungen in der Gita und an anderer Stelle.
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auf meine Art tue ich das auch, aber nicht nur beim Essen.
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> Ich denke ich habe verstanden, was Du sagen willst, doch ist dies noch nicht der Weisheit letzter Schluß. Wir sind sehr begrenzt, auch ich, sonst würde ich
> weniger leidenschaftlich und mehr versiert Dich in Deinem Herzen berühren können. Vielleicht eines fernen Tages, wer weiß?
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sicher sind wir begrenzt. Sicher haben wir Fehler und viele Unvollkommenheiten in unserem Sein, und vor allem viele Anhaftungen (Resonanzen), deshalb sind wir auch hier.
Aber letztlich, respektieren wir Weg des anderen, und gehen wir den unseren mit Achtsamkeit, so ist dies doch eine Garantie für den Frieden im Innen und Außen, nicht wahr?
>
Lichtvolle Grüße in die Ferne, lieber Narahari,
myrrhe
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Diskussionsverlauf:
- @myrrhe ~ Narahari das - 09.02.2005 16:37 (4)
- @ Narahari ~ myrrhe - 09.02.2005 19:03
- Govinda ~ Narahari das - 11.02.2005 06:37