Re: Die Kunst der Musik
Rüdiger schrieb am 6. Oktober 2003 um 15:12 Uhr (496x gelesen):
Liebe myrrhe :-)
> "ohne die Komponisten könnten die Musiker Geigen putzen
> gehen", sagte Nikolaus Harnoncourt. Und so ist es wohl auch ....
Genau. Andererseits...wozu sollten wir sie dann noch putzen? Das könnten ja dann die Museumsdiener erledigen. :-)
> Bachs Zahlensymbolik basiert auf einem jahrhundertelangen
> Wissen, das uns weitgehend verlorengegangen ist, ebenso wie
> die Mystik, derer er sich in seinen Texten bedient. Es ist schon
> faszinierend, einmal darüber nachzudenken, was lange
> gewachsen und innerhalb ziemlich kurzer Zeit verlorengegangen
> ist. Noch dazu wenn man bedenkt, daß Bach weder mit einem
> Computer noch mit dem Rechenschieber dasaß und komponierte.
> Spiegelfugen ("Die Kunst der Fuge"): das Ganze bis zur Mitte und
> dann rückwärts oder horizontal gespiegelt – und immer ist es
> Musik, keine Konstruktion ....
> Der Anschluß nach oben muß gigantisch gewesen sein!
Mozart beispielsweise hat sich ja erst als Erwachsener näher mit Bach beschäftigt- weil man sich damals halt zunächst mit der "aktuellen" Musik befaßt hat-, und laut Franz Beyer (bei dem ich mal einen Kammermusikkurs gemacht habe) hat er in dieser Zeit eine regelrechte Schaffenskrise erlebt, weil ihn diese Meisterschaft, verbunden mit dieser Tiefgründigkeit, anscheinend dermaßen umgehauen hat und er da erstmal dahintersteigen mußte.
Fiel mir in dem Zusammenhang noch ein.
Lieben Gruß
Rüdiger
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