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Jetzt bin ich wach :-)
Nic schrieb am 29. Dezember 2002 um 15:21 Uhr (541x gelesen):
...Hi, Conny!
Hier ein Exkurs in "schlaue" Bücher: Meine geliebte Barbara G. Walker, etwas lässig zitiert, da noch ohne Kaffee und noch nicht lange wach...:-) Und das Lexikon der Etymologie...
Luzifer: "Lichtbringer". Lateinische Bezeichnung für den Morgensterngott, der die tägliche Gbeurt der Sonne ankündigte. Die KanaaniterInnen nannten ihn Shahar. Der jüdische Shaharit (Morgengottesdienst) gedenkt seiner noch immer. Shahars Zwillingsbruder Shalim, der Abendstern, kündigte den täglichen Tod der Sonne an und sprach zu Shahar das Wort des Friedens (Shalom/Salaam)
Bei den Griechen waren sie verkörpert durch Castor und Pollux, den Zwillingen, die aus Ledas Weltei hervorgingen.
Bei den PerserInnen spielten sie als die beiden Fackelträger, von denen einer seine Fackel nach oben, der andere nach unten gerichtet hielt, eine bedeutende Rolle bei der Sonnenverehrung.
Shahar und Shalim wurden aus dem Weltenschoß der großen Mutter Aschera in ihrer Erscheinung als Helel, "die Grube", geboren. Der kanaanitische Mythos sagte, Shahar habe den Ruhm des Sonnengottes begehrt und versucht, dessen Thron gewaltsam in Besitz zu nehmen. Er wurde jedoch besiegt und wie ein Blitzstrahl vom Himmel hinuntergestoßen.
Jahrhunderte später übertrug ein jüdischer Schreiber diese kanaanitische Schrift in die Bibel und gab vor, sie sei von Jesajah geschrieben worden.
(...)(Ägypten:) Er stieg auch in Gestalt der unsterblichen Schlange Sata, des Vaters des Blitzes, in die Erde hinunter.
Sein hebräischer Name Satan verschmolz in den Worten Jesu mit dem Bild des Luzifer: "Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz." (Lukas 10, 18)
Im Christentum wurde Luzifer weiterhin sowohl mit der Lust als auch mit dem Blitz in Verbindung gebracht. Er wurde der Mächtige, der in der Luft herrschte (Epheser 2,2)und dessen Blitzstrahlen in Kirchtürme einschlugen. Er schwang den Dreizack, der im östlichen Synbolismus ein dreifacher Blitzphallus war, dazu bestimmt, die dreifaltige Göttin zu befruchten. (...)
Die gnostischen ChristInnen behaupteten, das "Licht", das Luzifer bringe, sei die wahre Erleuchtung, die dieser der Menschheit gegen den Willen Gottes gebe, so wie Prometheus das Feuer gegen den Willen des Zeus vom Himmel gestohlen habe, um der Menschheit die Zivilisation zu bringen.
Die biblische Geschichte stützt diese gnostische Sicht.
Gott verweigerte Adam und Eva die Frucht vom Baum der Erkenntnis, weil er sie in Unwissenheit halten wollte. Luzifer hingegen gab ihnen in der Gestalt der Schlange das "Licht" der Weisheit.
Die Perser sagten ebenfalls, ihre eigene Große Schlange Ahriman habe dem ersten Paar im Garten Heden die Erkenntnis gegeben. Auch Ahriman war der Zwillingsbruder des Sonnengottes und wurde wegen seiner Hybris aus dem Himmel vertrieben. Die Weisen aus dem Morgenland jedoch verehrten die große Schlange als Quelle ihrer okkulten Weisheit.
Ahriman galt in irdischen Angelegenheiten oft als einflussreicher als der Vater, der ihn verstoßen hatte.
Solche persischen Vorläufer beeinflussten die gnostischen ChristInnen, die Jehovah als den Schurken und Luzifer als den Helden, Erlöser und Freund der Menschen ansahen. Luzifer enthüllte die heiligen Geheimnisse, die der himmlische Vater der Menschheit eifersüchtig vorenthielt. Geheime Bruderschaften des Mittelalters bewahrten sich diese Hochachtung vor Luzifer und setzten ihn zuweilen mit Hermes, dem Gott der Offenbarung, gleich.
Der Einfluss der gnostischen Lehre überdauerte die erste und einen großen Teil der zweiten Hälfte der christlichen Ära. Meister Eckhardt schrieb; "Luzifer, der Engel, der in der Hölle ist, hatte einen vollendet reinen Intellekt und verfügt bis zum heutigen Tage über großes Wissen."
Im 14. Jh.n.Chr. gab es gnostische Gruppen, die sich "Luziferianer" nannten. Diese Gruppen "verehren Luzifer und glauben, dass er der Bruder Gottes ist, der fälschlicherweise aus dem Himmel verstoßen wurde."
Die ersten Luziferianer gab es in Österreich.
Ihr Kult verbreitete sich rasch in Brandenburg, Böhmen, der Schweiz und Savoyen. Im Jahre 1336 wurden Männer und Frauen von der Inquisition verbrannt, weil sie ketzerische Ansichten über Luzifer vertraten. (...)
Teufel - m. mhd. (...)Zugrunde liegt: gr. diábolos Verleumder (zum Zw. diabállein durcheinanderwerfen, verwirren)
Satan - m. mhd. satan, satanâs(...) Gegner
Beelzebub (...) Herr der Fliegen
Und hier mein persönlicher Senf dazu :-)
Eigentlich wollte ich mich hier nicht schon wieder festlesen und dann auch noch festschreiben, aber Ihr versteht es eben, einen zu fesseln :-)
Die Beiträge von Anke und Myrrhe finde ich kurz und prägnant sehr gut; das kommt zumindest dem sehr nahe, womit ich mich identifizieren kann.
Ich gehe davon aus, dass Du mit Deiner Frage zu Luzifer aufgrund der Kulturgeschichte s.o. eine Differenzierung zum landläufigen "Teufel" herausarbeiten wolltest?
Es fällt einem abendländisch-christlich geprägten Menschen zunächst einmal jedoch die Unterscheidung in "Gut" und "Böse" , "Gott" und "Teufel"="Luzifer"="Satan" ein, oder?
Das ist, zugegeben, sehr schlicht :-)
Zu "Gott" und "Teufel" möchte ich sagen:
Genausowenig, wie ich letztendlich an eine Person "Gott" glauben kann, glaube ich an "Satan" als Person: Ich personifiziere "Das Gott" in meinen Gebeten und Gesprächen, sicher, aber nur, weil ich als Mensch in meinem Denken nicht weiter komme, wenn ich versuche, mir die innere Größe und Weite dieses Wesens vorzustellen.
Was ich heute weiß, ist, dass es um mich hell und warm wird, wenn ich im Sinne der Liebe, höherer und selbstloser Liebe, agiere oder denke. Es wird um mich kalt und düster, wenn ich lieblos handele und denke. Beides ist meiner freien Entscheidung zuzuschreiben und ich habe die Wege selbst gewählt; niemand "versucht" mich oder flüstert mir etwas ein, das ich nicht letztendlich im Herzen zu unterscheiden imstande bin. So viel "Gottvertrauen" habe ich, dass ich die Stimme doch erkennen werde :-)
In der Magie hat mich fasziniert, dass Raum für Irdisches, sehr Menschliches und somit - aus dem Blickwinkel der christlichen Kirche - "Sünde" war und ist.
Mit dieser Dualität, die zu ein und demselben Schöpferwesen gehört, habe ich mich "zu Hause angekommen" fühlen können:
So es eine Alte Religion in diesem Sinne gibt, berücksichtigt sie zumindest das Ganzsein des Menschen in allen Facetten.
Die Kirche hat den Gehörnten zum Symbol für Luzifer und, biblisch begründet, für alles Böse und auch Körperliche werden lassen, hat Maria der Großen Mutter pedantisch reinlich übergestreift, und so die Frau als solche von ihrem Lebensfaden und ihrer Sexualität abgeschnitten - oder kann sich tatsächlich eine Frau aus Fleisch und Blut mit der Jungfrau Maria identifizieren???
Wenn das 'mal nicht "teuflisch" ist...aber ich schweife, ohje, ich schweife, sorry!
Zurück zum Roten Faden und zurück zu der Luzifer-Vorstellung: Ausgehend von den bisherigen Erfahrungen vieler Forenschreiberlings, möchte ich schon behaupten, dass es "Das Böse" in einer bestimmten Form gibt, aber eher wie Anke oder Myrrhe es darstellten; Da fehlt entweder etwas oder es ist die andere Seite der gleichen Sache...Könnte die Gestalt Satans ("Luzifer" gefällt mir nicht wegen der alten Bedeutung - und so kann es sein, dass ich am Thema vorbeischreibe...)...könnte sie nicht einfach die "Abwesenheit von Liebe" bedeuten, so, wie "Gott" unter welch anderen Namen auch immer, die "Anwesenheit von Liebe" bedeuten mag???
Seelen, die umherirren, sind z.B. meines Erachtens nicht in der "Hölle" oder im "Fegefeuer", sondern "Gott-fern" und somit in Unruhe versetzt auf der Suche...Ich könnte mir auch vorstellen, dass es einen (inneren) Punkt gibt, der am weitesten von der Liebe entfernt ist...aber vielleicht liegt der in dem gleichen Abstand zum menschlichen Mittelmaß und dem Punkt, der die Liebe selbst ist, so, als wenn man in einen Spiegel blickte...grübel'...verstumm'...erst 'mal Kaffee...:-)
Hoffe, ich habe nicht gelangweilt oder "durcheinandergeworfen"...
Liebe Grüße,
WirrNic :-)
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