re: überwachung durch den staat
Be * schrieb am
4. Juni 2008 um 16:09 Uhr (969x gelesen):
Pass lieber auf, was du hier so schreibst; ruck-zuck steht mal der Bundesgrenzschutz vor der Tür.
Was ich damit sagen will: Du schreibst "Na ja, wer so leben möchte..." und setzt gedanklich wohl fort "der ist ein ganz Blöder".
Schon recht. Alle würden wir doch lieber ohne Vorratsdatenspeicherung leben. Einfach aus Prinzip. Genau wie wir alle ein Staatssystem ohne Folter haben wollen. Zum Zynismus überspitzt: Na dann explodiert halt die Stadt, Hauptsache man hat dem xy kein Haar gekrümmt und das Prinzip gewahrt. Ist ja auch ein Mensch!
Es ist sehr leicht, gegen etwas zu sein. Schwieriger ist es, ob man absolut (d.h. immer und in jeder Situation) gegen dieses etwas ist.
(Zugegeben: Die ticking-bomb-Situation ist nichts weiter als ein Gedankenspiel; genau wie die Frage: A und B sind auf einer einsamen Insel fernab jeglicher Zivilisation, für alle Zeiten. A bringt den B um. Soll A bestraft werden oder wäre das zwecklos und sollte unterbleiben?)
Weißt: Dieser Staat betreibt Umverteilungspolitik von unten nach oben, schon lange. In Teilen der Bundeshauptstadt gibt es Stadtbezirke, wo Deutsche in einer Minderheit sind. An Schulen und z.T. gar an Universitäten herrschen schlechte Rahmenbedingungen, es gibt also zuwenig Bildung und Wissen. Um mal drei - nicht unbdingt zusammenhängende - ganz *konkrete* Einzelprobleme zu nennen.
Ob - im Vergleich dazu - von welterschütternder Relevanz ist, ob 6 Monate gespeichert wird, dass Felina an dem und dem Tag mit dem und dem Provider so und so lange online war oder nicht; entscheide du, ob das (d)eine Welt zu einem schlechten Ort macht.
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Beitrag zuletzt bearbeitet: Be am 4.6.2008 18:10
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