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re[3]: das leben
myrrhe * schrieb am
26. August 2007 um 15:56 Uhr (906x gelesen):
Hallo Marie,
geschickt, geschickt *ha* - du denkst 5x um die Ecke, um dann das Ganze ins Außen zu verfrachten. (Absichtlich ein bißchen "böse" formuliert :-))!)
Du sagst also,
du hast soweit alles Wesentliche verarbeitet - aber die anderen kommen auf dich zu, weil du einen Wunsch hast oder Erwartungen ... aber nicht etwa, daß es noch etwas bei dir anzuschauen gäbe ...
Neenee, da sind wir doch alle gleich. :-)) (Geht mir ja nicht anders ...)
Du schreibst, du hättest die "Wurzeln" *be- bzw. ver-arbeitet*. Ich selbst glaube, aus eigener Erfahrung, das geht nicht - sondern man kann es nur anhand der eigenen Vergangenheit und Erlebnisse/Gefühle verarbeiten. Weil die Wurzeln eben "Wurzeln" sind, Teile von uns, mit denen wir (in dieser IK) aufgewachsen sind. Sie sind so, wie die eigenen Eltern, in uns verankert.
Ich hätte es selbst nicht geglaubt - aber allein das Thema "Schuld(gefühl)", das Thema "wenn du so oder so bist, kommst du in den Himmel" - ist eines, das immer wiederkehrt in der eigenen Vergangenheit. Was meinst du, wie oft "Schuld" (auch in winzig kleinen Dosen) in unserem Leben existent ist. Oder "Gehorsam" (nicht nur gegen die Eltern, sondern gegen das Höhere). Grad Ich beobachte das auch bei anderen Menschen immer wieder (bei Heilsitzungen z.B.) ... Selbst-Blockaden durch unbewußte Schuld-Sühne-Gedanken.
Interessant ist dabei, und das fällt mir jetzt in jüngster Zeit immer wieder auf, ist, daß wir ganz unbewußt viele christliche Äußerungen aufnehmen, die in unserem tiefsten Inneren auf eine (Wurzel-) Resonanz treffen. Heute grad habe ich das wieder gemerkt. In der Zeitung steht ja sonntags immer das Sonntags-Evangelium, das ich nicht lese. Doch irgendwas nimmt man trotzdem auf, wenn man auf der Seite daneben was liest. Heute kam mir ins Bewußtsein der Satz (so ähnlich zumindest): Jesus hätte gesagt, die Tür in den Himmel wäre eng. D.h. nicht jeder kommt hinein, sondern nur der, der "die Gesetze Gottes" befolgt. (Sinngemäß - ich will jetzt nicht extra nochmal nachlesen.) Also: wieder ein "Gehorsam" ... Es folgen einem diese Dinge auf Schritt und Tritt, und wir nehmen sie unbewußt auf, zumindest einen Bruchteil davon, weil es eben auf Resonanz unserer Wurzeln trifft. Das muß einem einfach bewußt sein.
Ich empfinde daher jede vehemente Ablehnung ebenso als "verdächtig" (gemeint: daß es da noch etwas zu er-lösen gilt!) wie jede betonte Gleichgültigkeit. Vielmehr geht es, so glaube ich persönlich, darum, seine Wurzeln anzunehmen. Wir sind nicht zufällig hier an dem Platz inkarniert. Wenn wir sie annehmen, bedeutet das nicht, nun gläubige Christen sein zu müssen! sondern es bedeutet, mit unseren Wurzeln zu leben, sie zu "sichten", für uns Bedeutsames von Unbedeutendem zu trennen, stattdessen mit anderen Glaubensessenzen zu füllen ... halt ein Weltbild zu kreieren, das unser eigenes urpersönliches ist.
Was den Glauben betrifft - so glaube ich, daß jeder an etwas glaubt. (Und sei es der Materialismus.) Glauben ist ein Teil des Lebens, der Lebensdynamik (finde ich). Auch du glaubst an etwas, du hast dir ein Weltbild erschaffen im Laufe deiner Jahre, an das du glaubst, und das du weiter entwickelst Schritt für Schritt. Dieses Weltbild ist deines - es ist individuell. So wie auch der wahre Glaube an eine Religion (also nicht das äußerliche Frömmeln, nicht das Nachbeten irgendwelcher religiöser Formeln) individuell ist, selbst gestaltet, entwickelt.
Ich selbst halte jede religio - nicht die Kirchen, ihre Verwalter - für einen Aspekt der Großen Wahrheit, die wir nicht erfahren können, es sei denn, über den Glauben. Doch welche Aspekte uns näher liegen, hat eben mit unserer Herkunft, unserer Resonanz zu tun.
Es mag sein, daß du vielleicht irgendein "Glaubens-Patt" ;-) in dir spürst. D.h. nicht so recht weißt, wie dein eigenes Weltbild "gestrickt" ist. Vielleicht geht es in Wirklichkeit darum, die Wurzeln zu akzeptieren? :-)
lieben Gruß von myrrhe
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