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Was man alles machen kann...

Füchsin * schrieb am 18. April 2007 um 9:07 Uhr (698x gelesen):

Hallo, Nobby!

Cicero löste die Punischen Kriege aus, indem er 20 Jahre lang jedem Römer, mit dem er sprach, am Ende immer sagte: "Im übrigend bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss."

Wir treffen tagtäglich Unmengen an Leute - also ich schätze mal, in einer Stadt mit 100 000 Einwohnern begegnet mir jeder im Schnitt 1-3x/Jahr.

Man kann sich in diverse Foren von Zeitungen einloggen und mitdiskutieren, man kann Vereine besuchen und mitdiskutieren, man kann Veranstaltungen besuchen und mitdiskutieren, man kann bei politischen Foren mitdiskutieren, man kann direkt Parteiveranstaltungen besuchen und mit Vertretern sprechen, man kann Briefe schreiben. Man kann das tatsächlich alles tun und immer wieder und wieder und wieder, so richtig lästig sein, und es bewegt sich sehr zäh, aber es bewegt sich doch. Man kann etwas bewegen, wenn man viel Energie einsetzt und viel Willen.

Von selbst hat sich noch nie was geändert. Alles was wir Positives haben wurde hart erkämpft, kostete viel Energie, Willen, mitunter Blut. Die Summe an Energie, die eingesetzt wird, macht es. Umso mehr Menschen mitarbeiten, umso größer auch die Energie. Gewöhnlich machen die Volksvertreter etwas nur, wenn viele mitmachen und echt lästig mit ihrem Anliegen sind.

In Österreich gibt es in der Theorie eine Volksabstimmung, zuerst gibt es aber Unterschriftenlisten, wenn es genügend sind, wird das Anliegen ans Parlament weitergeleitet, dass ein Gesetz oder eine Abstimmung anregen könnte; bislang war das nur bei der Stillegung des Kernkraftwerks Zwentendorf der Fall. Leider können Unterschiften alleine keine Abstimmung erzwingen; man hat ím Parlament schon Listen mit ein paar Hunderttausend Stimmen verworfen, weil es den herrschenden Farben nicht in den Kram passte.

In der Schweiz gibt es von den Kantonen her noch viel Basisdemokratie, der Bundesstaat selbst ist nicht so stark, da wird noch fleißig abgestimmt und der Bund akzeptiert. Aber wenn da die Leute nicht selbst initiativ werden, passiert dort auch nichts. Trägheit ist der beste Weg, die Demokratie, die Freiheit und die Menschenrechte stagnieren zu lassen oder gar bei deren Abschaffung zuzusehen. Was nicht stetig fortgeführt wird, verfällt und löst sich auf.

LG - Füchsin

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