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Verbanne das "Gute" aus Deinem Leben...
erwinio schrieb am 3. Mai 2006 um 12:09 Uhr (497x gelesen):
Hallo Cleopatra
Du hast sehr schön bemerkt, dass, wer sich auf gute Energien einlässt, sich auch für das Böse öffnet. Nach verschiedenen esoterischen Lehren ist dies als „Eignungstest“ zu verstehen; wie gehen wir mit dem Bösen um? Wie reagieren wir auf die „Versuchung?“
Nun, mein Versuch einer Antwort zielt in eine andere Richtung: Wenn wir uns die uns bekannte Welt vorstellen und den Menschen ausklammern, also annehmen, er sei nicht auf dieser Welt: Existieren in dem Moment noch Gut und Böse?
Ist der Fuchs böse, wenn er ein Huhn jagt? Ist das Krokodil, dass sich eine Gazelle reisst und es unter Wasser brutal tötet um es zu fressen, ist es böse?
Ich beantworte diese Fragen mit Nein. Die Welt IST ohne den Menschen einfach. Weshalb wollen wir die Brutalität des Krokodils, die unbändige und ungeheuerliche Kraft der Natur im allgemeinen nicht akzeptieren? Sosehr ich rosa Zuckerwatte und gelegentlich Harfenklang mag: Ist es nicht naiv, sich vorzustellen, am Ende der Zeit sei das Krokodil ein Himbeeren fressender Vegetarier, der die paradiesischen Nächte friedlich inmitten jungfräulicher Gazellen verbringt?
Nein. Die Welt IST einfach. Gewaltig und ungeheurlich, unbegreifbar.
Gut und Böse sind Eigenschaften, die das menschliche begriffliche Bewusstsein mit seinem Denken geschaffen hat. Es sind also menschliche Eigenschaften, keine göttlichen. Wer nach dem Guten strebt, strebt also nach Menschlichem, auch wenn er sich einredet, er strebe nach Göttlichem. Dadurch, dass er dem Guten Gewicht beimisst, dass er es als Realität und als Gottgewollt betrachtet, verschafft er ihm erst Wirklichkeit. Und da der Mensch das Gute schafft, grenzt er ab: Es muss auch das Nicht-Gute geben, eben das Schlechte.
Ich kann in Gut und Böse leider zur Zeit keinerlei Wirklichkeit mehr erkennen; es gibt kein Gut und Böse, das als universelles, göttliches Gesetz Gültigkeit hätte. Leider sage ich, weil uns Gut und Böse immerhin eine Richtschnur geben, wie wir uns verhalten sollten, um zu funktionieren.
Die Welt IST einfach.
Der Fuchs IST einfach.
Das Krokodil IST einfach..
Die Biene IST einfach.
Der Ozean IST einfach.
Alles ist, wie es ist.
Nur der Mensch versucht zu sein, versucht sich im Sein.
Gut und Böse und was auch immer.
Ich dachte lange, Gott sei gütig, sei gut.
Ich glaube nicht, dass er das ist.
Er ist einfach.
Er spricht nicht, denkt nicht, fühlt nicht.
Die Biene ist fleissig; nicht weil sie es sein will, sondern weil sie ist.
Könnte der Mensch auch Mensch sein, einfach, weil er ist, nicht weil er will?
Könnte er einfach sein, anstatt zu meditieren und zu streben?
Könnte er einfach sein, anstatt zu beten und zu bitten?
Könne er zum Beobachter seines Bewusstseins werden, nicht zum Bewusstsein seines Bewusstseins?
Vielleicht könnte er so vollkommen sein, wie die Biene ist, wie der Ozean ist, wie das Krokodil ist. Und zusätzlich zu ihnen könnte er verstehen. Er wäre nicht Gut, nicht Böse, er wäre Mensch.
Meine Antwort wird Dir nicht weiterhelfen. Aber vielleicht ein kleines Fragezeichen hinter Gut und Böse setzen.
Wie Du Dich also vor dem Bösen schützen kannst? Verbanne das Gute aus Deinem Leben!
Erwinio
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