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re[3]: Nachmacher X

Jasmine schrieb am 9. November 2005 um 14:09 Uhr (548x gelesen):

Hi Arkana

Was ich einmal beobachtet habe, ist, dass eine der Kassen zuerst unbesetzt war und erst später eine Verkäuferin Richtung Kasse kam, dort herumwühlte und Anstalten machte, sich zu setzen. Interessant war das Verhalten der Leute, man sah es einigen an, wie sie überlegten, ob sie nun ihren Platz in der längeren Reihe aufgeben und zu der leeren Kasse wechseln sollten. Ihre Wagen wendeten sich zögerlich zum Ausfahren, doch warteten sie, bis die Verkäuferin sich wirklich setzte und die Leute herbeiwinkte, was ich gut verstehen kann, hätte ja auch sein könnnen, dass die Verkäuferin nur schnell etwas dort herumgesucht und dann wieder anderswohin gegangen wäre.

Manche Leute haben auch schon so lange in einer Reihe gewartet und jedes Näherrücken zur Kasse gezählt, dass es irgendwie die ganze Warterei entwertet, wenn nun auf einmal in eine andere kürzere Reihe gerückt würde, ist zwar unflexibles unkluges Verhalten, kann ich aber gefühlsmässig nachvollziehen, es hat etwas Symbolisches, ein Beharren auf dem bereits Erbrachten.

Der Nachmacheffekt besteht sicherlich auch, weil man/frau nichts Falsches machen will und sich in der breiten Masse aufgehobener fühlt. Nur selbstbewusste Individualisten bevorzugen die Lücken und finden dort ihre Nische, auch beruflich gesehen.

Enge Stellen sind ja vor allem bei Kurven und Kreuzungen, dort trifft man am ehesten auf andere, deshalb die Grüppchenbildung an engen Stellen.

Ist auf jeden Fall interessant, das Verhalten der Leute zu beobachten und für sich Erkenntnisse daraus zu gewinnen.

Was ich auch festgestellt habe: In einer Stadt ist eigentlich immer die enge Altstadt der Hauptanziehungsort, ist einfach gemütlicher als die modernen weitläufigen Strassenecken. Die engen Altstadtgassen vermitteln mit ihrem geschichtsträchtigen Gepräge eine besondere Geborgenheit.

LG Jasmine

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