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ASW:
Astralvampir (wiki)
Aura:
Aura - Schutzritual (wiki)
re[2]: ASW als Kompensation für Prosopagnosie?
sommerwind schrieb am 6. September 2005 um 12:29 Uhr (651x gelesen):
Hi & danke für dein Posting. :-)
> Du musst offenbar bei jeder Begrüßung erklären, dass du einen Wahrnehmungsfehler hast, damit keiner auf dich Böse wird. Lästig.
Stimmt - aber andererseits ist es auch eine große Erleichterung, seit ich von diesem Problem weiß und die anderen drauf hinweisen kann. Es ist zwar etwas komisch, wenn man mit jemandem eine Stunde lang spricht und ihm anschließend sagt, er solle nicht böse sein, wenn er mich demnächst zufällig sieht und ihn nicht grüße, weil blablabla...
>Diesen Defekt habe ich zwar nicht, aber ich habe einen Sehfehler und ohne Brille war es bei mir dasselbe. Außerdem merke ich mir Gesichter auch nicht so gut, vermutlich will ich das auch gar nicht, außer ich konzentriere mich darauf. D.h., ich lerne charakteristische Merkmale "auswendig", nachdem ich sie konzentriert betrachtet habe. Im Grunde machen das alle Menschen - Geruch, Augenform, Augenfarbe, Nase, Mundform, Haare, Frisur, Körperhaltung, Gewicht, Gang, Stimme... beliebte Kleidung. Name nicht zu vergessen. Ändern sich Formen (z.B. die Frisur), so haben viele Menschen einen Moment lang Schwierigkeiten im Wiedererkennen, und je mehr sich da was ändert, desto schwieriger wird es.
Das stimmt sicher - aber die meisten Menschen erkennen ihre Mitmenschen quasi "von selbst" und müssen sie nicht erst "lernen". Wenn ich hingegen mit einer neuen Person zu tun habe, dann mache ich mir umfassende innere Notizen, speziell zu Taschen, Rucksäcken, Uhren, Ringen, Schuhen, Haaren, Statur und auffälligen Kennzeichen - also alles Dinge, die man nicht dauernd ändert. Das schreibe ich mir dann auf eine Karteikarte, und die kommt in meine Personenbox, die ich kontinuierlich lerne. Andere Faktoren wie Stimme und Gang prägt man sich nicht intuitiv ein, dafür sind diese Elemente umso sicherer - ich kann einen bekannten Menschen von hinten genauso leicht wie von vorn erkennen, wenn ich ihn nur gehen sehe.
> Kannst du z.B. das Gesicht eines Menschen auf Fotografien wiedererkennen (dir merken), wenn du die Merkmale so konzentriert betrachtet hast? Oder versagt dir da dein Gedächtnis? (Gedächtnisleistungen kann man trainieren.).
Mein Problem ist keine Sache des Gedächtnisses - ich kann Gesichter schlichtweg nicht verarbeiten. Ich bin nicht in der Lage, zwei verschiedene Passfotos dahingehend zu vergleichen, ob die abgebildeten Leute ein und dieselbe Person sind, wenn ich keine weiteren Inputs habe (unterschiedlicher Haaransatz etc). Erst, wenn ich versuche, einzelne charakteristische Bereiche wie zB die Nasen zu vergleichen, funktioniert es halbwegs.
Ich verarbeite das Gesicht nicht auf besondere Weise wie "normale" Menschen, sondern für mich ist ein Gesicht wie ein Baum. Stell dir vor, ich gäbe dir ein Foto von einem Baum, und du müsstest dann durch den Wald oder Stadtpark gehen und sagen, welcher Baum das ist, ohne, dass du dich besonders darauf konzentrierst. Ich gehe mal davon aus, dass das die meisten Menschen nicht können. Für mich ist es mit Gesichtern haargenau das selbe. Ich gehe durch einen Wald (die belebte Innenstadt) und von mir wird verlangt, anhand von Astkonstellationen (Gesichtszügen) spontan bestimmte Bäume (Menschen) wiederzuerkennen. Das geht einfach nicht. Und wenn ich noch so viel Mühe und Anstrengung reinstecke, mir Gesichter einzuprägen, es ist einfach verschwendete Liebesmüh'.
Es ist keine Frage genereller mentaler Leistung - ich war ein hochbegabtes Kind, (habe zB zwei Studien parallel gemacht) und habe eine hohe Konzentrationsfähigkeit. Es scheitert auch nicht an meiner Detailwahrnehmung - die wurde beim Bund routinemäßig darauf getestet und war sogar überdurchschnittlich ausgeprägt. Es ist tatsächlich ein Problem, dass sich einzig und allein auf Gesichter beschränkt.
> Die Seele hat eine eigene Art der Wahrnehmung, einen "Gesamtblick", d.h. sie würde die Person als Gesamtes sehen, inklusive ihres Wesens, ihrer Aura. (Nur das irdische Sehen zergliedert in Details.) Man kann seine Intuition täglich üben, damit man intuitiv weiß, dass da jemand kommt, den man kennt. Aber das würde sehr viel Aufwand bedeuten und eine Gabe, spirituell "reif" dafür zu sein.
Ich stimme dir mal grundsätzlich zu, aber nicht beim letzten Teilsatz, der spirituellen Reife. Ich erkläre solche Dinge nicht gerne magisch, sondern bin der Ansicht, dass solche Phänomene alle nur noch nicht wissenschaftlich erklärbar sind, ähnlich wie sich ein Römer Blitze in seiner Toga nicht erklären konnte - er hatte schlichtweg noch nie vom Konzept "elektrische Ladung" gehört.
Es ist bestimmt möglich, dass eine ausgeprägte Sensitivität für solche Erscheinungen bis zu einem gewissen Grad etwas Angeborenes ist (manche Naturvölker gehen davon aus, dass nur Nachkommen von Schamanen solche werden können) - aber das erkläre ich mir nicht magisch-spirituell, sondern einfach dahingehend, dass es im Gehirn (oder in einem dazugehörigen morphogenetischen Feld, was weiß ich schon) Regionen dafür geben könnte geben könnte, die je nach genetischer Ausstattung und Stimulierung durch die Umwelt mehr oder weniger stark ausgeprägt sind. So, wie sich beispielsweise mancher auch leichter mit Mathematik tun, wenn die Eltern schon gute Mathematiker waren und ältere Geschwister ihnen immer halfen. Das hat nix mit spiritueller Reife oder der Anzahl der Inkarnationen zu tun (über die man jetzt auch diskutieren könnte), denke ich.
Insofern sollte diese Fähigkeit nach meinem Dafürhalten für jeden und jede erlernbar sein, wenn auch sicher nicht im selben Maß. Wie eben bei der Mathematik. Manche tuen sich leicht, andere weniger.
Sorry für das lange Posting, ich weiß, ich schwafle.
Beste Grüße,
sommerwind

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