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Therese von Avila
Eventuelle schrieb am 19. August 2005 um 9:37 Uhr (504x gelesen):

Neulich fiel mir beim Aufräumen ein Text von Therese von Avila (1518-1572) wieder in die Hände, den ich hier mal abschreibe. Die Richtigkeit konnte ich nicht überprüfen, und auch nicht, ob es ein Originaltext ist:

--- Herr der Töpfe und Pfannen, ich habe keine Zeit, ein Heiliger zu sein und Dir zum Wohlgefallen in der Nacht zu wachen, auch kann ich nicht meditieren in der Morgendämmerung und im stürmischen Horizont. Mache mich zu einem Heiligen, indem ich die Mahlzeiten zubereite und Teller wasche.

Nimm an meine rauhen Hände, weil sie für Dich rauh geworden sind.
Dann kannst Du meinen Spüllappen als einen Geigenbogen gelten lassen, der himmlische Harmonie hervorbringt auf einer Pfanne? Sie ist so schwer zu reinigen und ach, so abscheulich. Hörst Du, lieber Herr, die Musik, die ich meine?

Die Stunde des Gebetes ist vorbei, bis ich mein Geschirr vom Abendessen gespült habe, und dann bin ich sehr müde. Wenn mein Herz noch am Morgen bei der Arbeit gesungen hat, ist es am Abend schon längst vor mir zu Bett gegangen.
Schenke mir, Herr, Dein unermüdliches Herz, dass es in mir arbeite statt des meinen.
Mein Morgengebet habe ich in der Nacht gesprochen zur Ehre Deines Namens.
Ich habe es im voraus gebetet für die Arbeit des morgigen Tages, die genau dieselbe sein wird wie heute.

Herr der Töpfe und Pfannen, bitte darf ich Dir anstatt gewonnener Seele (?) die Ermüdung anbieten, die mich ankommt beim Anblick von Kaffeesatz und angebrannten Gemüsetöpfen?

Erinnere mich an alles, was ich leicht vergesse; nicht nur um Treppen zu sparen, sondern dass mein vollendet gedeckter Tisch ein Gebet werde.

Obgleich ich Martha-Hände habe, hab' ich doch ein Maria-Gemüt, und wenn ich die schwarzen Schuhe putze, versuche ich, Herr, Deine Sandalen zu finden. Ich denke daran, wie sie auf Erden gewandelt sind, wenn ich den Boden schrubbe.
Herr, nimm meine Betrachtung an, weil ich keine Zeit habe für mehr.

Herr, mache Dein Aschenbrödel zu einer himmlischen Prinzessin, erwärme die ganze Küche mit Deiner Liebe und erleuchte sie mit Deinem Frieden.
Vergib mir, dass ich mich so absorge, und hilf mir, dass mein Murren aufhört.
Herr, der Du das Frühstück am See bereitet hast, vergib der Welt, die da sagt: "Was kann denn aus Nazareth Gutes kommen?" ---

Nun, auch wenn ich bei den Worten "Kaffeesatz" und "Aschenbrödel" etwas gestutzt habe, finde ich den Text doch lesenswert. Weiß von Euch jemand mehr über die Nonne zu berichten?

Grüße
Eventuelle

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