Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge |

Ein Paradebeispiel

tralala * schrieb am 17. Mai 2007 um 11:35 Uhr (1445x gelesen):

> Gut, also anders gesagt: Welche Interpretation meinst Du? Die emotionale und/oder bewußte Interpretation oder die neuronale Interpretation?
>
> Gerade beim Sehen wäre evt. auf eine Unterscheidung zu achten, weil der Sehnerv ja im Gegensatz zu vielen anderen Nerven DIREKT ins Gehirn verschaltet wird. Andere Reize werden gerne schon mal am verlängerten Rückenmark "vorgefiltert".

Hi Ash,
in diesem Fall hab ich die "Interpretation" gemeint die statt findet wenn wir einen z.B. Apfel "Sehen".

Wobei ich jetzt zugeben muss, ich mir nicht sicher bin wo genau da der Übergang zwischen neuronaler und kognitiver/bewusster Interpretation ist.

Ich führ das mal etwas aus.

Licht kommt von der Sonne (oder einer anderen Lichtquelle), fällt auf einen "Grünen" Apfel,
welcher ja eigentlich nicht "grün" ist, aber erst mal und hier egal *g*.
Der Apfel reflektiert die Anteile des Lichts welche wir Grün nennen, diese Anteile gelangen in unser Auge, werden dort von der Retina aufgenommen und über die Sinnesnervenbahnen zum Gehirn weiter geleitet, das Gehirn beginnt dies auszuwerten.
Hier setz "meine" Interpretation ein bzw. der erste Teil einer Reihe von Interpretationen wie ich mal sagen möchte.

Das Gehirn "erkennt" nun Form, Farbe, Struktur, Größe und was weiß ich noch.
Nun vergleicht das Gehirn das Erkannte mit seinem „Datensatz“, seinem Wissen, seinen Erfahrungen.
Es „interpretiert“ die gelieferten Daten als „Apfel“.
Mit der Kennzeichnung Apfel werden gleichzeitig weitere Datensätze aufgerufen und die „Interpretationsgrundlage“ , so möchte ich es mal bezeichnen, wird verbreitert.
Je mach Erfahrungen wird nun noch dem Apfel zugefügt:
„Apfel -> Grün -> möglicherweise unreif -> vielleicht sauer -> möglicherweise aber auch Golden Delicius -> schmeckt eventuell lecker -> genauer ansehen usw.“
Das geschieht alles in Bruchteilen von Sekunden.
Das sind so die „Grundinterpretationen“ die von unserem Gehirn gemacht werden wenn wir etwas ansehen.
Natürlich , so denke ich, ist die Grenze hier fließend an der psychologische Interpretationsgrundlagen beginnen die Wahrnehmungsinterpretation der Sinnesinformationen zu beeinflussen.
Wie z.B. die Geschichte von Schneewittchen und dem Apfel, wo bei „der“ Apfel natürlich rot war *gg*


Hmmm wie es aussieht gibt es mehr als eine Interpretationsform von Sinnesreizen.
„Grundinterpretationen“ welche schon vom Auge selbst, der Nervenbahnen und dann der sensorischen Areale des Gehirns vorgenommen werden könnten.
Weiterführende Interpretationen, welche dann auf unbewussten kognitiven Abläufen, Bewusstseinsfunktionen, Erfahrungen usw. basieren.

Und möglicherweise gibt es zwischen beiden eine Interaktion.
Aber das führt jetzt und hier glaube ich zu weit.
Obwohl es ein "paranormal" Interessanter Gedanke ist und später, vielleicht viel später, wieder aufgegriffen werden sollte *zwinker*

Gruss
dasT

  Beitrag ist archiviert