re[2]: Einrücken - Musterung!
anton * schrieb am
7. Juni 2006 um 0:00 Uhr (517x gelesen):
Danke rebus!
Sieht recht interessant aus deine Kommentierung. Nur sehe ich keine gravierenden Abweichungen, sondern nuancierte Ergänzungen.
> Mir ist bei deinem Traum eine Deutung eingefallen, die von deiner ziemlich abweicht – da du offenbar an Symbolen interessiert bist, schreibe ich dir mal meinen Gegenvorschlag. Ich hoffe, er bringt dir ein paar Anregungen.
>
> Das Militär steht neben vielen Bedeutungen auch für „Selbstdisziplin“. Ich denke, dass in weiterer Folge diese Haltung im Traum aufgearbeitet wird.
:::::::::::::: das Ziel besteht darin, durch Disziplinierung Willensstärke zu erreichen!
Traf vor einem halben Jahr eine bildhübsche Bolivianerin an einer Party. Als ich ihr Pralinen anbot lehnte sie ab! Als ich nach dem Grund fragte, sagte sie, dass sie damit ihren Willen stärkt. Diese Übung hatte sie sich für einen Monat vorgenommen. Man kann es auch so machen.....
> Militärische Kleidung hebt individuellen Unterschiede auf. Wenn du in zivil einrückst, fällt die Disziplinierung des Persönlichen schwer. Mangelhafte militärische Adjustierung hat bereits Freud in die Nacktheitsträume eingereiht. Ich interpretiere sie allerdings nicht als infantile Regression, sondern hier ebenfalls als Wunsch nach Freiheit von der Disziplin.
::::::::::::: Soweit klar. Der Zweck der Armee ist Unterordnung unter den vom Kommandanten geäusserten Befehl. Da gibt es kein Individuum mehr, nur noch das Kollektiv.
> In der Halle selber sind offenbar Instanzen anwesend, die zwar eine höhere als nur hohe Funktion haben, aber an der mangelhaften Adjustierung (wie üblich!) nichts auszusetzen haben. In ihrer Weisheit finden sie vielleicht, dass auch der Soldat, der eine Auftrag zu erfüllen hat, mehr sein sollte, als nur eine hübsche Kleiderpuppe.
::::::::::::: nicht ganz so. Der Traum muss doch irgend einen Grund haben und eine Aussage ermöglichen. Diese Gruppe war quasi nur zur Illustration da, was zu erreichen ist. Sie hatten keine Funktion und Befehlsgewalt. Mir war klar, diese warteten nur darauf um abzutreten. Alle übrigen in dieser Halle waren unsichtbar, d.h. sie existierten nicht. Sie werden darum so gezeigt, weil sie das "Ziel oder das Ideal" noch nicht erreicht haben.
Du „gehst also durch“ – und zum Hintereingang auch gleich wieder hinaus. Dort taucht das nächste Problem auf: die Haltlosigkeit, die immer wieder als drohende Gefahr hinter der Disziplinlosigkeit befürchtet wird. Die Geländer, die ein hineinfallen in den unübersichtlichen Fluss des Lebens verhindern sollen, sind weg. Und zuerst verlierst du beinahe den Halt, dann siehst du aber, dass es den ganzen Rhein hinunter keine solchen mehr gibt. Du bist dem Fluss ausgesetzt.
::::::::::::: der Hinterausgang hat mich auch fasziniert. Wobei zu sagen ist, dass ich nur weiss, dass ich von der gegenüberliegenden Seite in die Halle gelangte. Dann war ich irgendwie draussen. Zuerst (in der Halle) werden die "Regeln" erklärt und danach das Verhalten oder die Fallen im Leben demonstriert.
> Was nun?
> Hier bietet dir der Traum eine Lösung an: die Uniform geht verloren – fühlt sich nicht gut an, du befürchtest Spott und Hohn, oder anders: wie lächerlich werde ich mich verhalten, wenn ich keine Regeln mehr finde, die mir die Unübersichtlichkeit des Lebens vorwegnehmen? Wie kann ich meinen Dienst am großen Ganzen noch ohne ordentliche Adjustierung erfüllen?
:::::::::::::: das kann so sein. Es sind aber Alpträume die mancher Soldat hat und davon träumt. Da wir uns soweit einig sind: "die Uniform bedeutet Disziplin", zeigt der Traum genial mit der nur untergeklemmten und der verlorenen Uniform: "so wird keine Disziplin erreicht und sie geht verloren". Sage daselbe jemandem ohne moralische Komponente!¨
> Der Traum bringt dich aber mit einer Persönlichkeit zusammen, die genau davon lebt, einem Spieler, der einzig vom glücklichen Zufall lebt – wohl das genaue Gegenteil eines gewissenhaften Soldaten. Er hat dir die Uniform gestohlen und es schaut so aus, als würdest du sie nicht mehr bekommen.
:::::::::::::::: auch hier kann ich eine (versteckte) Moral erkennen. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass z.B. ein Berufsspieler sich sehr diszipliniert verhalten muss um Erfolg zu haben. Daraus lässt sich aber wieder entnehmen. Im Leben zählt vor allem Disziplin für das weiterkommen. Unter Disziplin verstehe ich aber Selbstdisziplin und nicht eine verordnete. Genau so wie Maria es mit den Pralinen hält.
> Vielleicht hättest du der verlorenen Uniform in Traum nicht nachtrauern, sondern mal einen Blick in den Spielsalon werfen sollen – ich glaube, dass dort drinnen die Lösung liegt.
:::::::::::::: abgesehen das mir das nicht unbekannt ist, die Lösung liegt bei den Pralinen.
> Aber dass die Uniform letztlich beim Trödler landet, könnte ein (tabubesetzte und deswegen unbewusste) Wunscherfüllung darstellen – also auch ein Erfolg.
:::::::::::::: aber wenn du oder deine Frau/Freundin dauernd Pralinés futterst, merkst du bald wie kostspielig diese Disziplinlosigkeit ist.
>
> Liebe Grüße
> r.
>
ich schliesse mich diesen an.
Ciao anton

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