Re: Wahre Liebe ist grenzenlos
monique schrieb am 7. Juli 2004 um 11:08 Uhr (412x gelesen):
Danke für Deine Antwort.
Du hast Recht - man kann mehrere Menschen lieben.
Ich weiß auch, dass die verschiedenen Lieben nicht verglichen werden sollen, ebenso wenig wie die Menschen selbst.
Seit diesem Traum bin ich psychisch wieder abgestürzt. Ich sehne mich nach meinem verstorbenen Freund mehr denn je. Ich weiß aber gleichzeitig, dass es KEINE Chance gibt, ein irdisches Zusammensein zu erleben. Ich werde ihn immer lieben und bin froh, dass er mich im Traum besucht hat. Es zeigt mir, dass auch er mich nie verlassen oder vergessen hat. Das ist schön und tut zugleich unsagbar weh.
Ich habe viel Trauerarbeit geleistet, hab unzählige Bücher gelesen und meine Trauer nicht versteckt, sondern mir erlaubt, sie auch zu leben. Mit der Zeit wurde es besser und die tiefe, verzweifelte Trauer wich einem Gefühl der Ruhe und Wehmut - ich kämpfte nicht mehr mit jedem Tag, ich begann mein Leben wieder selbst aktiv zu erleben.
Dann lernte ich meinen neuen Freund kennen. Er ist meinem verstorbenen in manchen Dingen ähnlich - aber ich denke, man zieht ohnehin eine bestimmte Sorte von Charakter an. In manchen Dingen sind sie wieder grundverschieden - aber auch das gehört dazu.
Zu Beginn meiner neuen Beziehung hatte ich sogar das Gefühl, mein neuer Freund wurde mir "geschickt" - so komisch das auch klingt.
Aber manchmal gibt es Tage, an denen die Trauer wieder schmerzlich spürbar wird. Früher konnte ich mich einfach in meiner Wohnung verkriechen und mit meinen Gefühlen alleine sein - das hat immer geholfen und die Trauer leichter gemacht.
In meiner neuen Beziehung begann ich, diese wiederkehrende Trauer zu unterdrücken, was sie jedoch nicht leichter, sondern noch stärker und häufiger machte.
Mein Freund liebt mich und ich liebe ihn, und trotzdem kann ich ihm nicht von meinen Gefühlen erzählen, von der wiederkehrenden Trauer. Ich möchte nicht, dass er an meiner Liebe zweifelt, weil es keinen Grund dafür gibt. Aber ich merke, dass ich daran zerbreche.
Im Traum hat mein verstorbener Freund mit mir gesprochen - ich hab mir leider nichts davon merken können (zumindest nicht bewußt). Ich lehne seither jede Berührung meines jetzigen Freundes erschrocken ab und weiß nicht warum. Hat mir mein verstorbener Freund erklärt, dass die Beziehung nicht die richtige ist? Dass er sie nicht erträgt? Warum reagiere ich so komisch (unbewußt)?
Im Moment sitze ich in meinem Büro und schiebe meine Arbeit vor mir her, weil ich mich einfach nicht konzentrieren kann. Viel lieber würde ich mich einfach hinsetzen und die ganzen aufgestauten Tränen fließen lassen. Aber das geht in meiner Position (Führungskraft) leider nicht. Und zu Hause unterdrücke ich es wieder. Ein Teufelskreis - ich weiß.
Langsam weiß ich nicht mehr weiter. Ich denke sogar schon nach, wie ich es anstellen könnte, meinem verstorbenen Freund zu folgen und die irdische Seite des Lebens einfach zu verlassen. Aber ich weiß, dass meine Zeit noch nicht gekommen ist und dass ein freiwilliges Ausscheiden von mir genau das Gegenteil bedeuten würde - dann würde ich ihn nie wieder sehen.
Einfach schlimm, die Situation - und ich weiß keinen Weg da raus.

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