re[5]: wahre Verarbeitung
myrrhe * schrieb am
26. August 2008 um 7:52 Uhr (874x gelesen):
> Was ich nicht verstehen kann. Wieso sollte ich Türen der vergangenheit öffnen wenn ich sie doch extra geschlossen hab. Vielleicht muss ich das wirklich noch verarbeiten. Aber mittlerweile hab ich jedes Register gezogen dessen ich mir bewusst bin und weiß einfach nicht mehr wie ich weiter vorgehen soll als einfach zu schaun das ich nach Vorne gehe.
----
"Türen schließen" sagt doch schon alles aus! Es bedeutet, das, was hinter den Türen ist, dort so zu lassen und einfach den Laden dichtzumachen. Verdrängen also. Man schließt sein Wachbewußtsein vor dem, was war, ab.
Klassische Fälle: der Hinterbliebene läßt das Zimmer seines verstorbenen Angehörigen so, wie es ist und macht einfach die Tür zu. Oder: um den unaufgeräumten Keller nicht mehr sehen zu müssen, macht man die Tür zu. Dann ist er aus dem Blickfeld verschwunden.
Richtig wäre: "Türen öffnen" - und das, was dahinter ist, aufräumen, Altes wegwerfen, Neues reinstellen, umgruppieren ...
Ich habe dir schon Ansätze geschrieben, wie es geht. Distanz schaffen - an- und hinschauen - das Ereignis loslassen und in die Vergangenheit stellen - den Personen verzeihen und sie ihren Weg in Frieden gehen lassen - abschließen. Losgehen.
Wir müssen das Loslassen lernen, denn irgendwann sind wir damit konfrontiert, alles loszulassen, vor allem: den eigenen Körper, das eigene irdische Leben.
Zwei Bücher über Loslassen:
Louise Hay: Wahre Kraft kommt von innen
Michael Dawson: Der Weg der Vergebung
Gruß von
myrrhe

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: