Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge |

re: Priester vernichtet Heilwasser

anton * schrieb am 24. April 2008 um 23:20 Uhr (766x gelesen):

Salü Hel

Diesen Traum kann ich nur so deuten, wie ich es sehen würde, deine Ansicht dazu kann deutlich davon abweichen. Einige Symbole tauchten hin und wieder auch in meinen Träumen auf.

Zitat: Ich bin in einem Felsgang, an den Seiten gibt es zu linker Hand einige Holztüren, die mit mittelalterlichen Beschlägen versehen sind. Aus der Mitte des Ganges tropft in seiner gesamten Länge Wasser herab und läuft auf dem Boden abwärts immer tiefer in die Erde hinab und in einen Fluss, der später aus den Felsen austritt.
>>>>>>> Der Höhlengang lässt auf Unbewusstes und Verdrängtes schliessen, die linksseitigen Türen eröffnen den Zugang zu deinen (verdrängten?) Gefühlen und Erlebnissen. Man kann davon ausgehen, dass die Ereignisse schon einige Zeit zurückliegen. Das Höhlenwasser ist lebensspendend und wird auch mit der Seele in Verbindung gebracht, im Traum tritt es symmetrisch aus und vereint sich unterirdisch zum Fluss, der (irgendwann) die Härte des Berg-/Felsens (das Leben) sprengt und an die Oberfläche strömt. Das vermittelt den Eindruck von Bewusstseinswerdung.

Zitat: Mit den normalen Wassertropfen kommt aber auch eine Art Heiltrank herab, in der Farbe vom Wasser unterschieden. Die Tropfen sind karamellfarben und man muss sie auffangen, noch ehe sie auf dem Felsuntergrund verlaufen und sich dort mit dem normalen Wasser mischen. Ich fange sie mit einem kleinen Glasröhrchen auf und ich weiss, hinter einer der Türen ist eine Freundin von mir und sie ist krank. Für sie brauche ich das Heilwasser.

>>>>>>>>>> die rotbräunlichen Heiltropfen, nach deiner Beschreibung fängst Du sie mit dem Glasröhrchen in der Luft auf (zwischen Decke und Bergsohle) wecken Erinnerungen:
- durchsichtig ist: das Auge / die Wahrnehmung
- festes Glas ist: (ist) festgefahren, starr
- Röhrchen: die Situation aussen fest, innen durchlässig

Das Röhrchen ist nur ein Werkzeug, du selbst bist dessen Antrieb. Dazu benötigst Du noch das Heilmittel – Caramel übersetze ich: hell-braun - , somit „Wasser“, oder Seelensubstanz von oben „Himmel“ und aus dem Fels, also unser Erdhaftes Wesen. Das ist der „Stoff“ den du tröpfchenweise auffängst.
Wozu? Wer ist deine kranke Freundin. Sory, für mich ist es so klar, das ist dein „krankes, verletztes“ Gefühl hinter der Türe.

Zitat: Bei mir ist eine heidnische Hohepriesterin, aber ich kann sie nicht sehen. Sie erklärt mir irgend etwas, was für mich sehr beruhigend ist.
>>>>>>>> vermutlich weil diese Figur für dich diesen Symbolcharakter hat erscheint sie Dir so. Bei mir spielt sie eine Krankenschwester …. ! Volkstümlich sprechen wir vom Gefühl! Es ist unser Gefühl welches auch unsere Verletzungen heilt. Und anders als die kranke Freundin es suggeriert, unser Gefühl selbst kann m.E. nicht krank werden. Wer sollte uns den gesundpflegen wenn die Krankenschwester selbst krank ist …. !

Zitat: Wie ich so dem Gang abwärts folge, sehe ich vor mir einen ranghohen Priester der Kirche (ich selbst bin auch im Traum heidnisch und gehöre einer alten Religion an).
Er hat es sehr eilig und eh ich ihn erreichen kann, blockiert er den Ablauf des Wassers und es staut sich immer höher im Gang. Ich weis, dass wenn der Gang mit Wasser gefüllt wird niemals wieder das Heilwasser entstehen kann.
>>>>>>> das Lebenswasser wird gestaut, wir werden überflutet. Der Traum zeigt dich quasi eingeklemmt im engen Felsengang. Das Wasser als Symbol für den Lebensfluss mag hier bedeuten, das Leben nicht mehr bewältigen zu können. Auslöser dafür ist der Priester und er mag stehen für mächtige Organisationen, Moral, Ansprüche und Werte. Doch ich sehe in diesem Kirchenmann deinen Verstand. Er scheint dich mit seinen Ansichten zu blockieren und den Lebensmut zu rauben (Heilwasser).


Also beeile ich mich noch einige letzte Tropfen aufzufangen, um meine Freundin zu retten. Ich bin sehr erbost über diesen Kirchenmann, aber ich kann nichts gegen ihn ausrichten und Gewalt will ich nicht ausüben, das ist nicht meine Aufgabe in diesem Leben.
>>>>>>> was können wir gegen die Macht des Faktischen tun? Strampeln … !

Auf jeden Fall bin ich am oberen Ende einer langen Felsentreppe im Freien, ich sehe über eine grüne Landschaft, Felder, Wiesen, Hügel und Wälder ein Fluss schlängelt sich am unteren Ende neben der Treppe aus dem Felsen und durch die Landschaft und eine alte Frau, die ich auch aus dem Real- Leben kenne und die im Traum trotzdem irgendwie alterslos wirkte arbeitete dort im Garten (sie ist auch die Hohepriesterin und gleichzeitig irgendwie Göttin gewesen, die zu mir gesprochen hat).

>>>>>>>> Irgendwann sehen wir das Licht am Ende des Tunnels. Dein Traum gibt sich dabei sehr optimistisch und zeichnet ein erblühendes Leben. Die alte Frau, es könnte die Göttin Atene sein, erscheint in vielerlei Verkleidungen. Aber sie, dein Gefühl- es ist göttlich, ist deine sichere Führerin durch das Leben.

Der Priester war in einem Gewand aus weißen und roten Stoff gekleidet, der mit Goldfäden durchwirkt war. Er hat auch zu mir gesprochen und gemeint, es wird Zeit diese Heidnischen Dämonen auszutreiben und es wäre nicht nach Gottes Willen, dass Menschen durch einen solch heidnischen Trunk gesund werden.
>>>>>>>> Für mich ist nicht der Beruf entscheidend sondern der Mensch …., somit sehe ich in diesem Priester gewissermassen eine Traumkarikatur. Wir verherrlichen einem goldenen Götzen (unserem Verstand) und lassen uns von diesem vormachen, wie wir zu sein hätten. Denke, das spiegelt die Auseinandersetzung zwischen deinem Verstand und dem Gefühl.

Ciao und liebe Grüsse
anton

  Beitrag ist archiviert