# Habe mich auch etwas mit Tolle beschäftigt. Manchmal erzählt er (in seiner übertrieben stoischen Art und in Zeitlupe) wirklich gequirlten Unsinn, der jeder faktischen Realität entbehrt (und manche Dinge sind nunmal gesichert, wenn man über das Physisch-Irdische spricht). Das stößt mir dann häufiger übel auf.
Nichtsdestotrotz deckt sich seine "eigentliche Botschaft" mit dem, was ich als Essenz aus meinen normal-körperlichen und außerkörperlichen Erfahrungen gezogen habe. Ich nannte es für mich: "Bewusstsein und Liebe" - die zwei Dinge, die es anzustreben geht. Völlige Klarheit und Gegenwärtigkeit bei einem Gefühl tiefster, inniger Verbundenheit. Wahrscheinlich ist es so, dass sich das Letztere aus dem Bewusstsein und der Wahrnehmung des "Ganzen" selbst ergibt. Also habe ich es später auf nur "Bewusstsein" reduziert.
Wie gesagt - zu dieser Meinung bin ich auch aus der Berücksichtigung meiner außerkörperlichen Erfahrungen gekommen. Sie zeigten mir viel darüber, was Bewusstsein bedeutet - und vor allem, wie es ist, wenn zu wenig davon da ist. Denn man erhält in diesen Zuständen unmittelbares Feedback über den eigenen Zustand. So konnte ich gut darauf "Übungen" oder "Übungsverhalten" aufbauen, um an mir auch im Wachzustand zu arbeiten.
> Nun ist mir vielmehr klar, daß das Dasein auf diesem Planeten nicht dafür da ist danach zu streben sich von seinem Körper zu lösen (trennen), als vielmehr [...] durch meine Wahrnehmung der Welt Wirklichkeit zu geben (durch, mit Hilfe, meinen(s) materiellen Körper(s)).
# Was meinst du mit "der Welt Wirklichkeit" geben?
> Das Einzige was ich auf diese Frage antworten könnte war ... ICH BIN.
# Findest du? Die Formulierung als "große Wahrheit der Existenz" (so ähnlich wird sie von einigen verkauft) sehe ich persönlich kritisch. Hier spielen bei mir die wenigen Zustände rein, in denen ich die menschliche Individualisierungsneigung völlig ablegen konnte. Was da noch blieb, war kein "Ich" mehr.
"Ich" ergibt sich m.E. aus vielen Ablenkungen/Automatismen im Bewusstsein. Absolut klares Bewusstsein bedeutet für mich, auch diese Verwirbelungen aufzulösen.
Das ist eine Erfahrung, die man nicht machen kann, solange man sich mit seinem Körper identifiziert. Insofern halte ich es schon für sinnvoll, auch die Dinge hinter/über dem menschlichen Leben erfahren zu wollen.
Eben alles zu seiner Zeit.
Gruß