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Re: Erdbeben in Asien - wen kümmerts?... mich
Suchende schrieb am 4. Januar 2005 um 11:30 Uhr (650x gelesen):

> Mich kratzt es nicht ein bisschen, was dort in Asien abgeht!

es scheint dich doch irgendwie zu kratzen, sonst würdest du hier nicht posten.

Es wäre mir völlig gleichgültig,ob nun tausende oder millionen an diesem Erdbeben gestorben sind. Warum, fragt ihr euch?

gleichgültig? ... harte Worte

> Ich frage nun euch einmal, warum ihr (bzw einige aus diesem Forum) trauert.

Ich trauer nicht in diesem Sinne, ich finde es schrecklich

Liegts daran, dass ihr die schrecklichen Bilder im Fernsehen gesehn habt?

ja.

Seid ihr mit der Spendenaktion-werbung so emotional mitgerissen worden, dass ihr so tätet, als würdet ihr trauern?

so tun als ob..., nein, mich nimmt das wirklich emotional mit

Wenn eure Verwandte persönlich betroffen sind, dann kann ich das verstehen, aber sonst?

sonst auch

> All die heuchlerischen Menschen unter euch, die Summen von Geld gespendet haben, bekommen als Geegenleistung ein gutes Gewissen. Sie fühlen sich als gute Menschen und verachten diejenigen, die nichts gespendet haben.

Helfen nur damit man eine Gegenleistung bekommt, find ich auch blöd. Ich denke aber nicht, dass jeder aus diesen Beweggründen spendet.

> Wenn ich einer dieser Menschen wäre, dann müsste ich eigentlich jeden Tag trauern und spenden, da jede 3,6. Sekunde jemand durch Hunger auf unserer Welt stirbt.

bist du nicht, wieso machst du dir dann Gedanken?

> HIER EIN PAAR FAKTEN ÜBER DEN HUNGER

> 1. Jeden Tag sterben ca. 24.000 Menschen an Hunger oder durch hungerbezogene Ursachen. Die Zahl der Sterbenden ist gesunken, von 35.000 vor zehn Jahren und von 41.000 vor zwanzig Jahren. Dreiviertel derer, die an Hunger sterben, sind Kinder im Alter von nicht einmal fünf Jahren.

stimmt, find ich schrecklich


> 2. Heutzutage sterben 10% aller Kinder in den Entwicklungsländern vor dem fünften Lebensjahr. Vor fünfzig Jahren waren es noch 28%.

da haben wohl ein paar heuchlerische Menschen Summen von Geld gespendet um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen

> 3. Hungersnot und Kriege verursachen nur 10% der Hungertode, obwohl man über diese wohl am meisten erfährt. Hungertode geschehen jedoch hauptsächlich durch chronische Unterernährung. Familien bekommen einfach nicht genug zu essen. Dies ist die Folge von extremer Armut.

richtig

> 4. Unterernährung verursacht aber nicht nur Tod sondern auch Sichtprobleme, Apathie und Wachstumshemmung und erhöht die Ansteckungsgefahr. Stark unternährte Menschen sind nicht einmal in der Lage, elementarerste Funktionen auszuführen.

richtig

> 5. Schätzungsweise 800 Millionen Menschen auf der Welt leiden unter Hungersnot und Unterernährung, ungefähr 100 mal mehr als die Zahl derer, die jährlich daran sterben.

richtig

> 6. Manchmal bedarf es nur einiger weniger und einfach zu bewerkstelligender Ressourcen, um armen Menschen zu helfen, genügend Nahrung anzubauen und sich selbst zu versorgen. Diese Ressourcen sind u.a. Qualitätssamen, richtiges Werkzeug und Zugang zu Wasser. Kleine Verbesserungen im Bereich Landwirtschaftstechnik und Lebensmittellagerung wären auch sehr hilfreich.

auch wahr

> 7. Viele Hungerexperten sind der Ansicht, daß man Hunger letzten Endes nur durch Bildung reduzieren könne. Menschen mit Bildung sind am ehesten in der Lage, aus dem Armutskreislauf auszubrechen, durch den Hunger verursacht wird.

zustimmt

> Warum trauert ihr also nicht am besten jeden Tag, jede Sekunde über einen sinnlosen Tod eines Menschen, den ihr nicht kennt?

mache ich nicht, der Tod gehört zum Leben.

Oder müssens auf einen schlag ne höhere Zahl an Todesopfern sein, damit es sich lohnt zu trauern? Ab welcher Todes-Zahl trauert ihr bei einer Katastrophe?
> Wenn ein einzelner Mensch stirbt, ist es eine Tragödie, wenn tausende sterben nur eine Statistik.

... wenn tausende sterben ist das auch eine Tragödie, vor allem für die tausend Hinterbliebenen.

> Lasst euch das mal durch den Kopf gehen!Ich mag einfach nicht die Leute, die plötzlich einen auf Traurig machen und die ganze Woche lang für die Opfer der Katastrophe beten oder was auch immer.

liegt vielleicht daran, dass sie mitfühlen, oder weil ihnen einfach danach ist.

Sie müssten dann auch zumindest für die tausenden gestorbenen Kinder und Aids-kranke pro tag was (statistisch gesehen) fast genauso schlimm wäre, wie die Katastrophe in Asien).

es gibt bestimmt viele, die anderes Leid auch wahrnehmen, sonst wären alle Hilfsorganisationen die auf Spenden angewiesen sind, pleite

> Und noch etwas: Naturkatastrophen passieren nunmal, ohne sie wäre die Welt schon längst überbevölkert und alle würden in Armut leben!

erzähl das mal bitte einer überlebenden Waise, die dort unten auf Hilfe hofft. Mich würde echt gerne deren Meinung zu deiner Einstellung interessieren.

Wenn über jahrmillionen jeder Mensch nur aufgrund des Alters gestorben wäre, dann würden jetzt auf der Erde um die 100 Milliarden Menschen leben, was nicht möglich wäre.


was für ein Argument für solch Schicksalsschläge


> Ps: ich warte schon auf die Kommentare, wo drinnensteht, dass ich ein Vollidiot wäre, dass ich ein Unmensch sei,wie unmoralisch und egoistisch ich wäre...blalbla. Ich bin nun einmal ein vernumftdenkender und kein emotionaldenkender Mensch.

Meiner Meinung nach siehst du nicht den Kern der Sache. Hier sind einfach Überlebende die auf Hilfe hoffen und gehört werden wollen. Wie die Hilfe kommt, unter welchen Umständen und Absichten sei dahingestellt. Wie gesagt, der Tod gehört zum Leben dazu, es geht hier nicht darum, zu urteilen welches Leid im Moment schlimmer einzustufen ist.
Zu sagen es kümmert mich nicht, find ich nicht richtig. wenn man mitfühlt und Trauer bei solch einem Ereignis empfindet ist das nicht negativ zu beurteilen, ich finde das einfach nur menschlich.

dir alles Gute wünscht

Suchende


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