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Abschied nehmen

myrrhe schrieb am 17. Februar 2005 um 11:12 Uhr (591x gelesen):

Liebe Doreen,

diese Phänomene sehe ich, gerade weil sie so häufig vorkommen und immer nur denselben Verstorbenen betreffen, aus dir selbst kommen. Es hängt, wie ich meine, mit deinem unverarbeiteten Schmerz zusammen - und zwar mit dem Schmerz um die Vergangenheit mit deinem Opi. Du wirst mit der Vergangenheit konfrontiert, daher "siehst" du ihn da und dort sitzen, stehen, gehen, eben so wie es einmal war.
Wie ich unten schrieb: gehe nun die Vergangenheit an, setze dich bewußt damit auseinander, und dann lasse sie los. Der Trauerprozeß "in die andere Richtung", eben in das mit deinem Opi gemeinsam Erlebte.

Verdrängen, indem man im Hier und Jetzt lebt und das Alte nicht aufarbeitet, bringt auf Dauer nichts, denn Gefühle kennen keine Zeit und brechen sich immer wieder Bahn: so lange, bis man sie aufarbeitet. Tut man es nicht, dann können sie auch in Körper und Seele sinken, und man wird krank ... es muß nicht sein, aber es ist möglich. Sei dir dessen bewußt, was mit deinen Gefühlen los ist.
Nimm Abschied von dem, was war - inneren, bewußten, ehrlichen Abschied.

Lieben Gruß,
myrrhe

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