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Re: trauerphase/zeit
myrrhe schrieb am 10. Februar 2005 um 20:59 Uhr (463x gelesen):

Liebe Irene,

Trauer ist etwas toootal Subjektives ... ich fürchte, du kannst deinem Vater jetzt in dieser Phase der Trauer nicht helfen. Ich habe das ja auch bei meinem Vater erlebt. Man kann da sein, aber nicht mitgehen ... Dein Vater erlebt seine erste Trauerphase als stillen Protest: "bitte, wenn sie schon gehen mußte, dann will ich eben auch nicht mehr." (So würde ich es zumindest interpretieren.) Mein Vater, ohnehin introvertiert, hat sich noch mehr nach innen gewandt ... und er wurde schwer krank (was schon während der Krankheit seiner Frau begonnen hatte). Ich konnte auch nicht mit ihm trauern, war mit mir selbst beschäftigt. Das einzige, was wir tun konnten, war, ihn immer wieder aus seiner Isolation rauszuholen, indem wir ihn zu uns einluden. Das tat er dann auch ...
Richtig überwunden hat er die Trauer nie, glaube ich. Aber er hat auch nicht bewußt daran gearbeitet.
So würde ich dir raten, deinen Vater einfach einmal seine Form der Trauer durchleben zu lassen - aber da zu sein, zu versuchen, ihm Anregungen für sein Leben zu geben. Was immer ihm mal Freude gemacht hat früher: das wieder in ihm zu erwecken. Aber laß ihm Zeit - er hat so viele Jahre mit deiner Mutter verbracht, es ist einfach tootal schwer für ihn, nun allein zurechtzukommen.

Da ich ja schon einige Todesfälle in der Familie erlebt hatte, und da ich auch lange wußte, was kommen wird, als mein Mann so krank war, habe ich immer versucht, diesen Gedanken an den Tod und das Danach für mich nicht zu verdrängen. Und einmal, als er noch über das Sterben redete, äußerte er auch, er wollte mich nicht traurig zurücklassen. Damals sagte ich ihm, Trauer wäre normal, wer würde nicht trauern, wenn er den Liebsten verliert? Aber ich versprach ihm, nicht zu verzweifeln und zu zerbrechen. Daran habe ich mich gehalten: ich habe, grotz des großen Schmerzes, sofort nachh seinem Tod begonnen, bewußt mein Leben zu führen. Mit dem Wissen, daß er und ich nun verschiedene Wege gehen, bei aller inneren bleibenden Verbundenheit. Dieses Selbst-Gehen hat mir Kraft gegeben, ebenso wie mein spirituelles Wissen, meine Trauer zu durchleben und zu verarbeiten.

Aus Trauer wird Melancholie wird Wehmut ... still und sanft. Im Laufe der Zeit. Ein Jahr zumindest (das ist natürlich individuell verschieden, aber ein Jahr ist die Untergrenze) - alle Jahreszeiten einmal durchleben - ist der Schmerz präsent ... irgendwann wandelt er sich.
Doch die Liebe, sie bleibt.

Alles Liebe dir, und viel Kraft dir und deiner Familie,
myrrhe

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