Re: aufmerksam sein
Cebulon schrieb am 9. Juli 2004 um 12:37 Uhr (510x gelesen):
Hallo myrrhe,
vielen lieben Dank für deine Zeit und Antwort, es hilft mir sehr viel weiter auf meinem Weg!
Liebe Grüße,
Cebulon
> Hallo Cebulon,
> meiner Meinung nach mußt du gar nichts lernen - außer dich selbst gut
> kennenzulernen ;-) ...
> Versuche, nichts zu wollen ... schon das "lernen" impliziert ja, daß du etwas
> willst. Aber loslassen von allem Wollen, das ist, wie ich glaube, erst einmal
> der erste Schritt.
> Lerne dich selbst kennen, indem du einfach nur beobachtest: dich, die
> Umwelt, deine Reaktionen auf sie. Versuche so bewußt wie möglich zu sein,
> ohne aber dabei zu werten. (Das ist zwar schwer bis kaum möglich,
> durchzuhalten - aber wenigstens im Ansatz :-) ...) Die Bewußtheit, die
> Aufmerksamkeit, das Beobachten halten dich hier auf der Erde: und das ist
> wichtig, wenn du spirituell arbeiten willst. Daher ist es auch sehr gut, wenn
> du dieses Beobachten auch beim Spazierengehen in der Natur übst: setze
> jeden Schritt bewußt, schaue, lausche, nimm auf ... sei wie ein kleines Kind,
> das zum ersten Mal in der Natur ist. Lehne dich an einen Baum, und spüre
> seine Energien. Spüre den Wind in deinem Gesicht ... erschaue die Schönheit
> einer Blume ..., orte den Gesang der Amsel und folge ihren Melodien ...
> Das Lauschen, die Aufmerksamkeit machen dich bereit, Energien zu
> empfinden, die um dich und in dir fließen, einfach, indem du die Reaktion von
> äußeren Dingen auf dich selbst beobachtest. Und indem du beobachtest,
> stehst du sozusagen außerhalb von dir selbst, du nimmst dich selbst als
> "Zuschauer" wahr.
> Das kannst du auch üben, indem du dich bei bestimmten Szenen - etwa
> Gesprächen mit Kollegen/Freunden - versuchst, von außen zu beobachten:
> du siehst dich und die anderen wie auf einer Bühne, und du bist gleichzeitig
> der Zuschauer. Das schafft Distanz, und das kann dir auch helfen, schwierige
> Situationen anders zu sehen als "in dir".
> Ich würde sagen, das ist einmal der Anfang und die Basis jeder spirituellen
> Arbeit - mehr zu "lernen" brauchst du erstmal nicht. Weitere Übungen oder
> gar Chakrenöffnungen erzwingen ein zu schnelles Voranschreiten, und die
> Dinge brauchen aber ihre Zeit zum Reifen. Gib dir die Zeit!
> Gleiches gilt für den Kontakt zu deiner Mutter ... laß deine Mutter innerlich
> allmählich los, wohlwissend, daß der Kontakt zustandekommen wird, wenn
> du (und sie!) innerlich bereit bist dazu. Wenn du deiner Mutter noch etwas
> sagen möchtest, so denke einfach an sie, bitte sie dazusein, und sprich mit
> ihr ... sprich alles aus, was du auf dem Herzen hast. Sie hört dich! aber tue
> dies nicht mit dem Kontakt-Wollen, sondern lasse es einfach so fließen, wie
> es ist.
> Denke immer daran: auch ein Pianist braucht viele, viele Jahre, bis er einer
> wird. Das ist bei allen Fertigkeiten so! Warum sollte es beim Umgang mit
> spirituellen Kräften anders sein? Wir Menschen lernen in unserer Gesellschaft,
> auf das Materielle zu focussieren. Seinen Focus umzulenken auf geistige
> Energien: das erfordert Übung und vor allem Aufmerksamkeit.
> Ich hoffe, dir ein wenig geholfen zu haben .... und was die Literatur angeht:
> geh einfach in ein gutes Büchergeschäft und lasse dich führen ... auch das
> gehört zur Aufmerksamkeit.
> Alles Liebe,
> myrrhe

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