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Re: Trauerarbeit - Loslassen, ein eigenes Leben führen
myrrhe schrieb am 9. Februar 2004 um 10:09 Uhr (612x gelesen):

Liebe Doreen,

Deine Omi geht ihren Weg, sich von ihrem Mann innerlich zu lösen. Sie hat
Mut dazu! das finde ich wunderbar. Sie löscht ja nicht ihren Mann aus ihrem
Gedächtnis, sondern sie gibt seine irdischen Sachen weg - und doch auch
nicht alle, es wird genug noch dasein von ihm -, damit sie selbst sich auf den
Weg machen kann. Sie weiß: wenn sie alles so beläßt, wie es ist, kann sie sich
innerlich nicht lösen von ihm, kann sie kein eigenes Leben führen. So wie es
(vermutlich) bisher war, lebte sie an seiner imaginären Seite das Leben, das
sie all die Jahre zuvor auch gelebt hat. Aber die Situation hat sich geändert:
ihr Mann lebt nicht mehr hier, und sie ist auf sich gestellt.
Wie gesagt: ein mutiger Schritt!
Du hast ihn noch vor Dir! Deine Omi dürfte Dir voraus sein!

Dein Opi hängt nicht mehr an den materiellen Sachen, die ihm einst gehört
haben. Er braucht sie nicht mehr, denn er hat seinen materiellen Körper nicht
mehr. Er lebt in einer wunderschönen Welt, in der er sich selbst erschafft, was
er sich erschaffen möchte.

Deine Omi tut etwas nicht nur für sich, sondern auch für ihn. Sie hat -
instinktiv - erkannt, daß sie ihn nun loslassen muß, damit auch er frei wird
und sein Leben führen kann, daß er durch die Trauer festgehalten wird und
sich nicht entwickeln kann.

Ich weiß, Du möchtest innerlich nicht loslassen - deshalb antwortest Du dann
auch nicht mehr ... aber ich sage es Dir hier noch einmal mit Deutlichkeit: ich
weiß es von meinem Mann selbst - die Trauernden halten die Toten fest!
Genauso wie nicht loslassen könnende Tote auch ihre Hinterbliebenen
festhalten können. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen! Wenn Du nun
den Tod Deines Opi akzeptieren kannst und beginnen kannst, ihn einfach
freizugeben, ohne ihn deshalb zu vergessen - es ist doch genauso, als lebte
er z. B. in China, wo man quasi nie hinkommt -, ihn einfach sein Leben dort
leben zu lassen. So kannst Du in Liebe an ihn denken, ohne ihn zu fesseln. Er
wird es Dir danken! Umsonst ist er Dir nicht im Traum erschienen, um Dir zu
sagen, daß es ihm gut geht! Es ist die Botschaft: trauere nicht mehr, ich lebe,
mir geht es gut.

Jeder macht Trauerarbeit auf seine Art. Deine Omi hat den Weg gewählt, seine
Sachen wegzugeben. Ich habe das auch getan - die Kleidung meines Mannes
habe ich gleich nach seiner Beerdigung weggegeben: nicht alle, denn manche
trage ich selbst (was mir paßt), vieles hat der Bruder bekommen. Ich habe
sogar zwei Möbelstücke weggegeben, die er gebaut hat. Warum nicht? ich will
ja kein Museum haben. Es bleibt doch noch genug, was von ihm ist. Und die
Erinnerungen kann mir sowieso keiner nehmen.

Denk noch einmal darüber nach!

Lieben Gruß,
myrrhe

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