Re: gibt es einen gott?
Wolfgang Weinbrenner schrieb am 15. März 2003 um 23:45 Uhr (588x gelesen):
Hallo Fußgänger!
>aber wird ein Denken, das Gott und Mensch nicht mehr trennt, die Erkenntnis der Einheit herbeiführen können? Ist Denken dazu überhaupt in der Lage?
--Nein, Denken allein sicherlich nicht. Die Erkenntnis der Einheit kann nur durch mehrere "Methoden" gewonnen werden: Durch Denken, Fühlen, Intuition, Erleben und Erfahrung.
>Warum sollten wir diese Illusion wählen? Und wählen wir überhaupt? (Oder ist diese "Wahl" ein Analogon zur Erbsünde?) Welches sind die Voraussetzungen, wählen zu können? Der Glaube, dass Behauptungen von Kirchen und Esoterikern über jenseitige Dinge wahr seien? Und wenn sie es nicht sind? Welches Denken ist richtig? Wer weiß das oder behauptet das zu wissen? Und wer soll das glauben und warum?
--Wir wählen diese Illusion, weil unsere Seelen erleben und erfahren wollen. R. Monroe beschreibt z. B. in seinem zweiten Buch sehr prägnant, wie er als "Neuling" zum ersten Mal die Erde besuchte und wie faszinierend er die irdische Illusion fand.
Es gibt kein "richtiges" und kein "falsches" Denken. Jedes Denken ist erlaubt. Diesbezügliche Bewertungen entstammen der irdisch-menschlichen Polarität und erlauben uns, Meinungen zu etwas zu haben.
> Ich habe das Gefühl, dass da was dran ist, aber: Was ist das für ein Gott, der zwar weiß, dass er Gott ist (was heißt das?), der sich dennoch nicht einmal selbst erfahren kann, außer durch seine Geschöpfe (oder wer sind wir?)? Kommt mir etwas seltsam vor.
--Gott hat das Wissen, aber ihm fehlte die Erfahrung. Also erschuf er aus sich selbst heraus ein "Gegenüber", das ihn widerspiegelte. Und wie sollte Gott sich als Gott erfahren, wenn es nur ihn gab? Also "zersplitterte" Gott sich in unzählige Teile, Seelen, grobstoffliche Materie, atomare und subatomare Teilchen. Darin "findet" er sich wieder. Denn es gibt nur Gott, sonst nichts.
> "Würde er uns ... eingrenzen" würde ich gerne ersetzen durch "Würde er unsere Entwicklung(smöglichkeiten) ... eingrenzen", denn unseren Willen halte ich kaum für frei.
--Unser Wille ist Gottes Wille. Denn wenn Gott uns hindern würde, etwas zu haben, was wir für uns wählen, würde er sich selbst hindern, das zu haben, was er wählt. Alles unter der Prämisse, dass es nur Gott gibt.
>Was also ist Willensfreiheit? Die Freiheit, die Grenzen des Willens und Wissens (beide gehören zusammen) nicht wahrzunehmen? ;-)
--Natürlich sind wir in unserer irdischen Realität in unserer Willensfreiheit auf irdische Dinge beschränkt, aber das berechtigt doch nicht dazu, diese Beschränkung für den menschlichen Willen als allgemeingültig zu postulieren. In den Astralebenen und noch mehr in den Lichtebenen, sind der Willensfreiheit der Seele immer weniger Grenzen gesetzt. Die Seele mit allen ihren Inkarnationen ist multidimensional und nicht im geringsten an irgendwelche physischen Systeme gebunden. Da jede Seele ein Teil Gottes ist, ist es Seelen möglich, göttliche Nähe zu erreichen, ja, sich wieder mit Gott zu vereinigen.
Viele Grüße
Wolfgang

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