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Das Böse und die Schuldfrage
felina * schrieb am 15. Oktober 2006 um 19:33 Uhr (777x gelesen):

Hi,

ich habe hier mal so ein paar Diskussionen mitverfolgt und mich entschlossen, einen Thread aufzumachen, der noch mal das Böse als Thema (unten in Form von Dämonen erwähnt) aufgreift, da um die Frage, ob das Böse existiert, teilweise ein ziemliches Geschrei entstanden ist.
Die Standpunkte, die hier aufgetaucht sind, sind grundsätzlich zwei: es gibt das Böse objektiv, und es gibt das Böse nur subjektiv, das heißt, in unserem Kopf. Beide Standpunkte sind nicht beweisbar, denn dazu müsste man erstmal klären, was das Böse überhaupt ist. „Böse“, „negativ“, sind von Menschen geprägte Begriffe, die ausschließlich den menschlichen Erfahrungsbereich betreffen. Diese Begriffe als absolut hinzustellen bedeutet, den typisch menschlichen Fehler der Kirchen aufzugreifen und den Menschen zum Herrscher über alle Dinge empor zu heben. Die Dinge sind aber objektiv vorhanden, weil sie nun einmal da sind. Damit hätten dann im Grunde beide Gruppen Recht: das Böse ist objektiv als Tatsache (oder Energie) vorhanden, erhält aber eine subjektive Wertung und vielleicht auch ein subjektives Gesicht. Die Teilung in Gut und Böse geschieht mit der Entstehung der Polarität. Ab dem Augenblick, wo aus Eins Zwei wurde und Gegensätze entstanden, durch die jede Art von Entwicklung überhaupt erst möglich wurde, entstanden auch das Gute und das Böse bzw. das, was wir als solche definieren. Es ist deshalb meines Erachtens müßig zu fragen, ob das Böse objektiv existiert. Natürlich existiert es. Es existiert auch unabhängig von uns. Nur, dass im Universum keine Wertung stattfindet, sondern wir diese Wertung erst vornehmen. Wie es sich manifestiert und warum, hängt wahrscheinlich von Bedingungen ab, die sich unserer Kenntnis entziehen, bzw. muss man das im Einzelfall betrachten. Ein Dämon ist sicher ein Dämon, er ist nun mal da. Ob er wirklich so aussieht, wie wir ihn sehen, ist dabei unwichtig, denn letzten Ende ist auch eine Farbe keine Farbe, sondern eine Frequenz. Wichtig ist, was er subjektiv für uns bedeutet, denn in unserer an Bedingungen gebundenen Existenz kann es keine wirkliche Objektivität geben. In diesem Statement können sich, glaube ich, die Meisten hier einigermaßen wieder finden.
Was mich aber in einigen der Postings über dieses Thema gestört hat, war die Frage nach der Schuld desjenigen, dem ein Schaden widerfährt. Erstens kann es niemandem helfen, der schon krank ist und nach Hilfe sucht, wenn man ihn darauf hinweist, dass seine Krankheit einer karmischen Schuld entspringt und er die ja wohl verdient hat. Solche unqualifizierten Schuldzuweisungen, die auf nichts als Hypothesen beruhen, empfinde ich als menschliche Grausamkeit dem Hilfesuchenden gegenüber, egal, ob er physisch krank ist oder das Gefühl hat, sein Leben sei durch Dämonen oder Flüche den Bach runter gegangen. Denn diese Schuld ist kaum noch nachvollziehbar und daher muss sich das für denjenigen so anhören, als bestünde überhaupt keine Hoffnung und er hätte das auch noch verdient aus Gründen, die er nicht nachvollziehen kann. Aber im Großen und Ganzen finde ich dieses ganze Schuldproblem und Verantwortungsproblem höchst fraglich, da es die autonome Existenz alles Seienden in Abrede stellt und von einer grundsätzlichen immerwährenden Interaktion ausgeht, deren Anfänge vollkommen unvorstellbar sind. Welche Schuld hatten denn beispielsweise jene Millionen Menschen, die im 3. Reich in Konzentrationslagern und Gaskammern umkamen, gegenüber ihren Peinigern oder den Führern des Regimes? Welche Schuld hatten Millionen Hexen, die im Laufe der Jahrhunderte der Inquisition zum Opfer fielen, oder Millionen amerikanischer Ureinwohner, die von den Conquistadores bzw. den weißen Siedlern ermordet und vertrieben wurden? Welche Schuld hat ein Mensch gegenüber einem Virus, wenn er an Ebola erkrankt? Ich denke, viele machen es sich hier mit dem Begriff Karma viel zu einfach. Das ist ein Begriff, der nicht aus dem westlichen Kulturkreis stammt, hier aber in seiner oberflächlichsten und einfachsten Bedeutung übernommen wurde, ohne, dass dahinter ein tiefes Verständnis stünde, was mit diesem Begriff eigentlich alles zusammenhängt. Ich glaube auch, dass er im Zusammenhang mit dem Begriff der Schuld völlig falsch verstanden wird. Gern wird so argumentiert, dass Menschen anderen Menschen etwas Böses tun, weil sie selbst von ihnen irgendwann Böses erfahren haben. Dieses Pingpong-Spiel ist eine derart vereinfachte Darstellung des ursprünglichen Begriffs, dass dessen Wert in einer ernsthaften Diskussion gleich Null ist.

Liebe Grüße

Felina


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