re[4]: quellen
felina * schrieb am
22. April 2008 um 18:49 Uhr (881x gelesen):
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> <<<<<<<<<<<<heute aber werden alle möglichen spirituellen führer einer gruppe, die nicht zu den industrievölkern gehört, schamanen genannt. sie haben auch viele gemeinsamkeiten, was ich sehr interessant finde.<<<<<<<<<<<<<
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> Das mag sein, aber ist es richtig? Genauso könnte man sagen, ein katholischer Priester, ein evangelischer Pastor, ein jüdischer Rabbi, ein islamischer Muezzin, ein tibetischer Lama, ein Shinto-Priester - das sind alles Priester, denn alle haben mit Religion zu tun und alle haben Gemeinsamkeiten.
genau das meinte ich ja. der begriff kommt aus EINER gegend in der welt; aber er ist inzwischen außerdem ein sammelbegriff für alles "so ähnliche" geworden. was letzten endes bedeutet, dass es in etwa so ist, wie du schreibst. andererseits könnte man den begriff aus seinem strengen originalkontext lösen und ihn neu zuordnen. das ist wohl das, was hier geschehen ist.
was ich allerdings mit gemeinsamkeiten meinte, war eine bestimmte art, sich mit allen wesen gleich zu fühlen und eine art unterwelt zu bereisen.
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> Vielleicht haben sie Gemeinsamkeiten und doch sind sie grundverschieden. Das wollen die Europäer nicht sehen. Warum?
weil der begriff "schamanismus" sich verselbständigt hat. ich glaube, so muss man das sehen. er ist zum oberbegriff für eine tätigkeit geworden, die auf ganz bestimmte, allen diesen kulturen gemeinsame inhalte reduziert wurde.
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> <<<<<<<<<<<<da kannst du sehen, wie schwierig die definition ist.<<<<<<<<<<
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> Das kommt daher, dass man alle in einen Topf wirft und gar nicht unterscheiden will.
ja eben, wie gesagt...
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> <<<<<<<<<ja, das ist typisch. aber das geschieht in vielen initiationsriten und gilt für alle mitglieder einer gruppe, nicht nur für auserwählte.<<<<<<<<<<
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> Wer behauptet das?
worauf bezog sich denn das?
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> <<<<<<<<<<das mit den toten kenne ich ein bisschen anders, und zwar durch das, was mir von schamanen in nordamerika selbst erzählt wurde, wobei es bei unterschiedlichen stämmen auch unterschiedliche ansichten, techniken und spirituelle konstrukte gibt.<<<<<<<<<<<<<
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> <<<<<<<<<<wie gesagt, "tür an tür" lebten die menschen nach den schamanischen traditionen schon immer.<<<<<<<<<<<<<
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> Also "Tür an Tür" kann man das, glaube ich, nicht nennen. Wenn ein(e) Schamane(in), oder Zauberer(in), oder wie auch immer man ihn/sie nennen möchte, in einen Trancezustand geraten muss, um (in seiner Vorstellung) in das "Reich der Toten" zu gelangen, dann handelt es sich dabei eher um eine beinahe unüberwindliche Mauer zwischen den beiden "Welten". :)
so sagen sie es aber nicht, und so wurde es mir nicht gesagt. es müssen grenzen überwunden werden, aber dies ist möglich, und die welten durchdringen sich. wortwörtlich: "die toten sind immer um uns, unsere welten berühren sich immer". sie sehen es eher wie einen schlüssel, den man sich beschaffen muss, um in der lage zu sein, eine bestimmte tür zu öffnen. ich kann ja nur die zitieren, mit denen ich selbst gesprochen habe.
lg felina
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