re[2]: @Füchsin (Fortsetzung) - Ich-Illusion
Asherah * schrieb am
3. November 2005 um 14:49 Uhr (542x gelesen):
Hallo Füchsin,
ja, ein schöner Vergleich, könnte zu mir kommen. Na ja, das darf man mir ruhig glauben, dass ich nicht ganz so planlos bin und wild drauf losspiele und da schon ein wenig vorrausplanen kann.
Dass das oberste Ziel die Entwicklung, das Verstehen ist, ist natürlich klar. Aber viele Wege führen nach Rom. Ziel des "Spieles" ist es, alles mal gemacht zu haben. Die Reihenfolge ist relativ beliebig. Sagen wir es mal so: Solange man gerade ein Level abgeschlossen hat und noch nicht im nächsten ist, da hat man ein man Auswahlmenü.
Natürlich ist man etwas eingeschränkt... und was man nicht alles sein kann... kann man sich dennoch entscheiden, einen bestimmten Weg einzuschlagen um es zu werden... Irgendwann.
Mir kommt das alles sehr indifferent vor. Zum einen, was zählt EINE Inkarnation? Man hat alle Zeit der Welt. Komm ich heute nicht, komme ich morgen...(wobei ich dabei nun doch zu ehrgeizigen und ungeduldigen zähle). Dann muss man ja soweiso alles irgendwann mal gemacht haben... die Reihenfolge ist egal. Und lernen? Lernen tut man dabei immer etwas... auch aus den Fehlern. Und schließlich kann man sich auch noch entscheiden stehen zu bleiben oder einen vermeintlichen Rückschritt zu machen,um z.B. anderen bei ihren Lektionen zu helfen... Außerdem ist alles ja nur "ein Spiel" um zu lernen... während die meisten es ja mit ihrer definitiven ICH verwechseln und selten wissen, da es da noch etwas anderes gibt.
Meine Spielfigur ist derzeit nicht 'genau definieriert'. Aus dem Grund, dass ich mindestens drei unterschiedliche Wege/Möglichkeiten sehe. Sehr unterschiedliche. Jede mit ihren Pro und Kontras, doch letztendlich scheint es mir vollkommen gleich zu sein und da ich von dieser Wahl weiß... kann ich aber keine der Wege /Rollen wirklich ernst nehmen... ich kann nicht an ihnen ANHAFTEN. Am meisten bedeutet einen (und empfinde man) die Rolle, die man die allermeiste Zeit spielte. Aber die habe ich definitiv verlassen, auch wenn sie mir fehlt, dahin gibt es kein Zurück...
Anhaftung empfinde ich genau deswegen auch nicht wie meisten als grundsätzlich negativ. Es ist ein gutes Mittel zum Zweck um sich am/im Spiel zu halten...so wie z.B Liebe zwischen Partnern Anhaftung ist, aber ansonsten würde man sich den gemeinsamen Lektionen gar nicht hingeben und einfach gehen, wenns einem nicht mehr passt...
Na ja... meine Geschichte zeigen mir schon was mir liegt und was nicht. Der klassische Mephisto eben, eine vampirische Lebensphilosophie (wobei das positiv gemeint ist) und vor allem Dramen, Dramen, und Tragödien... Die Schönheit des Dunklen, die Kraft der Melancholie, der Kampf...Bloss dumm gelaufen: Ich habe ein ausreichend geregeltes, braves Leben mir geschaffen, und nachdem ich einst mal sehr depressiv war, bin ich nun seit jahren sehr lebensfroh, sozialtauglich geworden...und psychisch stabil... (ja, das bin ich... aber niemand ist perfekt...)...Ich habe meine Triebe, meine Rachsucht... meine Leidenschaft... bearbeitet... mußte es wohl, weil alle selbstzerstörisch ist. Und nun hätte ich die Wahl... wieder in diese alte Rolle hinein zutauchen... wie dumm müßte man sein, es bewusst und absichtlich zu tun? Wo es einem doch gut geht? Klar, es fehlt das "Prickeln", die Leidenschaft... diese tiefe, tiefe Hingabe... man lebt halt vor sich hin, kann zufrieden sein, ist auch wirklich zufrieden... aber es ist indifferent. Es fehlen die Farben wie schwarz und weiß. Aber nun ja, sollte man froh sein diese Dualität hinter sich gelassen zu haben... Ist ja eh nur alles ein Spiel. Und bisweilen ein recht langweiliges...aber das alte war nicht lebenstauglich...
LG
Asherah
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