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Re: Die Befreiung der Göttin
Anath schrieb am 30. Mai 2003 um 17:39 Uhr (586x gelesen):
Die Geschichte des zeitgenössischen Wiederauflebens der Göttinnen-Bewegung beginnt vermutlich im Jahr 1861 mit der Publikation des Buches "Mutterrecht" des Schweizer Rechtshistorikers J.J.Bachofen (1815-1887). In diesem Buch vertrat er die Theorie von der Famile als sozialer Institution und meinte, dass den Rechten und der Macht von Müttern einst vor jenen der Väter der Vorrang gegeben wurde. Dieser Gedanke führte rasch zu der Überlegung, dass, wenn Frauen einst die Gesellschaft gestalteten, wohl auch Religion und Kultobjekte nach ihrem Bild entworfen worden waren.
Win weiteres wichtiges Buch für die Entwicklung der Göttinnen-Bewegung war "The Witch-Cult in Western Europe" (1921) von Margaret Murray, die behauptete, dass eine organisierte heidnische Religion, deren Priesterinnen Hexen waren, seit dem Paläolithikum durchgehend existierte. Obwohl Murrays Theorien später bezweifelt wurden, regten sie viele Menschen an, neoheidnische Gruppen zu gründen. Der moderne Göttinnen-Kult sieht in der Konstruktion einer glorreichen weiblichen Vergangenheit eine zwar historisch ungenaue, aber legitime Übung zur Phantasie- und Mythenbildung, um die Bewegung zu stärken.
> Entnommen aus: Die Göttin - von Shahrukh Husain
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