re[2]: Sterbende kann nicht loslassen
myrrhe * schrieb am
25. November 2007 um 9:36 Uhr (1167x gelesen):
Hi kofski
meine Schwiegermutter lag zwei Jahre im Wachkoma. Natürlich hatte sie eine Magensonde. Sie ist mit dieser gestorben.
Mein Mann bekam am Ende seines Lebens Flüssigkeitsinfusionen. Er ist mit ihnen gestorben.
Ich persönlich finde es nicht richtig, einen Menschen am Ende seines Lebens verhungern oder verdursten zu lassen. Denn nichts anderes geschieht, wenn man ihnen, auch vor dem Tod, die Nahrung und die Flüssigkeit entzieht.
Der Tod findet statt - auch wenn die Ernährung gegeben ist. Es sind andere Gründe, warum ein Mensch nicht gehen will.
Ich weiß es von meinem Vater. Er ging erst, als ich - ganz alleine - mit ihm gesprochen habe: daß er gehen kann, weil wir (mein Mann und ich) zurechtkommen. Und daß er jederzeit bei uns sein kann. (Er glaubte an den Tod als einen Übergang.) - Kurz darauf ist er gestorben.
Er hatte aber sonst keine Probleme mehr im Irdischen hinterlassen - außer der Sorge, uns verlassen zu müssen ...
Ein Mensch, der nicht gehen kann, hat noch etwas (Geistiges), woran er festhält. Am Leben an sich - aus Angst vor dem Sterben, weil das "Nichts" dahinter wartet - er wartet noch auf einen Angehörigen, um sich zu verabschieden (selbst erlebt!) - er hat wegen irgendeiner Sache Schuldgefühle und möchte noch was erledigen ...
Meine Erfahrungen ...
lieben Gruß,
myrrhe
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