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re: Messlatten
ReBeKa schrieb am 28. November 2006 um 14:16 Uhr (779x gelesen):

Hallo!

> generell finde ich durchaus dass man etwas - sogar Mitgefühl - an den Reaktionen messen kann.

Es gibt da eine hübsche Grundregel aus der systemischen Kommunikationslehre:
"Die Bedeutung Deiner Mitteilung zeigt sich in der Reaktion des Anderen."
Was also jemand meint und was ein anderer interpretiert, sind zuerst einmal zwei völlig verschiedene Dinge. - auf Kommunikationsebene. Seelisch sieht das natürlich etwas anders aus, aber was man nicht mitteilen kann, ist sozial bedeutungslos.

>Natürlich ist es recht leicht, sich im Internet zu verstellen, aber dazu müßte man dann wirklich schon große Arglist vorraussetzen, was ich hier denke ich mal ausklammern kann.

Ich denke, das lässt sich nur schwer einschätzen.
Deshalb gehe ich grundsätzlich erst einmal davon aus, der Andere meint es ehrlich, denn ohne weitere Informationen sind das alles unentscheidbare Fragen. Umgekehrt macht es wenig Sinn, von Ehrlichkeit auszugehen, wenn das Gegenteil festgestellt und überprüft wurde. Kooperation ist nur unter Gleichen möglich, Kommunikation auch.

>Davon abgesehen geben die Art und Weise wie geantwortet wird, die Formulierungen etc. doch sehr, sehr viel Aufschluss, wenn man geübt darin ist zwischen-den-Zeilen zu lesen.

Das ist sicher richtig. Der gemeinsame kulturelle Hintergrund lässt es zu, manche Symbole als Anzeichen für bestimmte Geisteshaltungen zu bewerten. Ich unterscheide hier aber zwischen Anzeichen und Zeichen. Zeichen sind deutlicher und lassen sich nicht ohne Überprüfung festsetzen.

>Damit meine ich natürlich nicht, dass jeder nun frei darauf los interpretieren sollte, sondern ich meine damit wirklich "geübt sein darin" was natürlich auch einen verantwortlichen Umgang mit solchen Zwischen-den-Zeilen-Interpreationen automatisch mit einbezieht.

Dazu gehört die Überprüfung der eigenen Vorannahmen, wozu wiederum die Bereitschaft dazu gehört, die eigenen Vorannahmen als Thesen, beziehungsweise das Gelesene als Anzeichen zu interpretieren.
>
> Persönlich - auch in anderen Bereichen - achte ich immer auf die Schatten, die etwas (eine Person, ein Thema, ein Beitrag) wirft. Auch spielt da immer die berühmte Resonanz-Spiegeltheorie mit eine Rolle, welche allerdings leider auch viel zu oft generalisiert und deswegen unpräzise und ungenau wird. Oder anders gesagt: Ich achte meisten nicht darauf was DA steht, sonder WAS NICHT dasteht, und warum es fehlen könnte. Oder aber auf die "Aber's".

Zusätzlich zur Generalisierung, mangelnder Präzision sollte meiner Ansicht nach ein weiterer Augenmerk auf die Immunisierung des Modells geachtet werden. In der analytischen Therapie spricht man z.B. ganz gern von "Widerstand und Übertragung", und wie sich diese im Gefühlsraum des Therapeuten niederschlagen. Das kann schnell dazu führen, dass man die eigenen inneren Assoziationen (auf innere Stimmen, die nicht unbedingt etwas mit dem Gegenüber zu tun haben) auf sein Gegenüber überträgt, also zum Opfer seiner eigenen Theorie wird. Wenn das passiert, sprechen beide Beteiligten nur noch mit Projektionen auf die Innenseite ihrer Existenzblasen *lächelt*
>
> Gerade wenn man nur über virtuelle Worte kommuniziert, sollte man sich vielleicht auch klar werden nach welchen immer wieder kehrenden Mustern speziell diese Kommunikation funktioniert.

Klar.
>
> Beispielsweise ist zu beobachten, wenn man in den ersten Zeilen ein negatives Schlagwort verwendet, der Rest des ganzes Beitrages dann regelrecht untergeht.

Das hängt ganz vom Leser ab. Aufmerksamen integren Lesern, die über eine gute Selbsteinschätzung verfügen, geschieht das nicht so schnell. Ganz im Gegenteil wissen solche Leute eine deutliche und manchmal sogar deftige Sprache durchaus zu schätzen.

>Damit meine ich nicht Endlos-Diskussionen, die entstehen können, sondern dass der Rest des Beitrages einfach ganz anders ankommt und gewertet wird. Nur wegen einem negativen Schlagwort. Sozusagen unbewußte "Vorurteile" innerhalb einziger Postings, die dem wirklichen Lesen dann im Wege stehen.

Du meinst damit die Verantwortlichkeit für das eigene Schreiben und Lesen? Volle Zustimmung!
>
> Folglich wirkt es auch ganz anders, wenn jemand erst etwas positive zu wertendes schreibt... es ergibt sich der erste Eindruck, der einen Schleier über alle folgendes "Aber's" legt, selbst wenn diese "Aber's" - also die nachträglichen Abwertungen des zunächst Positivem sehr viel mehr dominieren.

Weshalb es durchaus sinnvoll ist, sich über seine eigene Wahrhaftigkeit und Sachlichkeit Gedanken zu machen und diese Gedanken in alles Lesen und Schreiben mit einzufügen.
>
> Weiter unten findet man auch noch ein Beispiel von mir. Wenn ich mein Post mit den Begriffen "Ekel" beginne... hätte mir klar sein sollen, dass es gleich in die Richtung, die ich eigentlich gar nicht wollte, gewertet wird. Obwohl... vielleicht wollte ich das ja auch. In gewissem Sinne provoziere ich gerne bzw. benutze dergleichen zum Teil willentlich und absichtlich als vorgeschalteten Test. Wer sich von solchen verbalen Banalitäten vom eigentlichen Ablenken lässt, kommt für mich als echtes Austauschpartner selten in Betracht. Wer trotzdem - darüber hinaus - darauf blicken kann, was wirklich gemeint ist, da weiß ich, ich bin viel eher an der richtigen Stelle.

Jeder hat das Recht, sich seine Gesprächspartner nach eigenen Maßgaben auszuwählen. Tatsächlich tut das auch jeder. :)
>
> Und all diese Dinge kann man beim Arbeiten im Internet durchaus lernen!

Die Unzulänglichkeit der Schriftsprache in Sachen Austausch hat den großen Vorteil, dass man hierbei sehr schnell auf die Lücken im eigenen System stößt, ja!

Lieben Gruß
ReBeKa
>



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