logo


Beiträge: 0
(gesamt: 0)

Jetzt online
0 Benutzer
2 gesamt
Heilerarchiv   Paranormal Deutschland e.V.

Hauptforum  Heilerforum  Hexenforum  Jenseitsforum  Literaturforum  OBE-Forum  Traumforum  Wissensforum  Nexus  Vereinsforum  ParaWiki  Chat 

Kontakt Suche Login
Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge | rss

(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Geister: Geister (ressort) Geister: Geisterhafte Gesichter (hp) Geister: Spuk (wiki)
Re: alles ist Nichtigkeit
myrrhe schrieb am 2. Juli 2004 um 16:44 Uhr (532x gelesen):

Meine Liebe,

darf ich mal ergänzen - hier eine vom Komponisten Thomas Daniel Schlee
aus mehreren Bibel-Übersetzungen vorgenommene Mischfassung, die mir
persönlich besser gefällt (Buch Kohelet / Prediger, V. 11.9 – 12.8):

Freue dich, Jüngling, in deiner Frühe,
und dein Herz mache dich froh
in den Tagen deiner Jugend.
Ergehe dich in den Wegen deines Herzens
und in der Sicht deiner Augen –
doch wisse,
daß Gott dich über all dies zur Rechenschaft rufen wird.
Treibe dir den Unmut aus dem Herzen,
laß Übel sich vom Fleisch dir verziehen,
denn Frühe und dunkles Haar sind Nichtigkeit.

Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugend,
da noch nicht kamen die Tage des übels
und die Jahre, da du sprichst:
“Ich habe keinen Gefallen an ihnen.”
Da noch nicht sich verfinsterten
Sonne und Licht,
Mond und Sterne,
und die Wolken wiederkehren nach dem Regen.

An jenem Tag, wenn die Wächter des Hauses erzittern
und die starken Männer sich krümmen,
wenn aufhören die Müllerinnen, weil sie wenig geworden
und sich verfinstern jene, die durch die Fenster schauen,
wenn die Türen zur Straße sich schließen,
der Laut der Mühle sich senkt
und ansteigt nur noch zur Vogelstimme,
wenn verstummen die Töchter des Gesangs:
Dann steht der Mandelbaum in Blüte,
das Heupferd ist satt, und die Kapernfrucht birst;
der Mensch aber geht hin zu seinem ewigen Haus,
und die Klagenden ziehen umher auf der Straße.

Da noch nicht zerrissen ward der silberne Strang
und zersprang die goldne Schale
und der Krug am Quell zerschellte
und das Schöpfrad zerbrochen in den Brunnen fiel.
Und der Staub kehrt zurück zur Erde, so wie er gewesen,
und der Geist kehrt zurück zu Gott, der ihn gegeben hat.

Hier geht es darum, daß der Mensch schon in seiner blühenden Jugend seine
Vergänglichkeit bedenken und sich seiner Existenz freuen soll, denn schnell
vergeht die Zeit, und das Ende kommt, und alles verweht wie ein Windhauch.
Wenn also der Körper schwach wird und seine Glieder ihren Dienst versagen,
dann kommt der Tod; und er kommt, wenn sein Winter anbricht, wenn
Frühling (blühender Mandelbaum), Sommer (Heuschrecke) und Herbst
(berstende Kapernfrucht) vergangen sind. Nun geht der Mensch seinen
letzten Gang im Leichenzug, umgeben von den Trauernden – und erst danach
zerreißt auch sein silberner Strang = die Schnur, die den physischen Körper
mit dem Geistkörper verbindet, und der Körper, hier symbolisiert durch
kostbare Gegenstände (Schale, Krug, Schöpfrad), zerfällt. Körper und Geist
kehren zu ihrem Ursprung, Erde und Gott, zurück.
Die Lehre, die der Mensch daraus ziehen sollte, zu welcher Zeit immer er
auch leben mag, lautet: Mensch, nimm dich und dein Tun auf dieser Erde
nicht so wichtig: Denn wenn deine Lebenszeit abgelaufen ist, so vergehst du,
und der von dir so geschätzte, gepflegte, kostbare Körper löst sich in Staub
auf.
Nichtigkeit, alles ist Nichtigkeit.
(Auszug aus einem Programmheft zur Motette "Der Mandelbaum": Text: my)

Einen lieben Gruß .... :-)
myrrhe

zurück   Beitrag ist archiviert


Diskussionsverlauf: