(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Medizin:
Bach-Blütentherapien
Bachblüten:
Bach-Blütentherapie (wiki)
Heilen:
Reiki (wiki)
Re: alternative Heilung! Eure Meinung bitte!! :-)
myrrhe schrieb am 24. November 2002 um 12:55 Uhr (359x gelesen):
Hallo Nicole,
hier meine Ansicht zu dem Thema:
Es gibt verschiedene Gründe dafür, warum Menschen
zu alternativen Heilmethoden finden. Ausgangspunkt
ist aber sicher folgender: Wir leben heute in einer Welt
zunehmender sozialer Kälte und materieller
Denkausrichtung, die aber andererseits viele
Menschen auf die Suche nach inneren Werten treibt
und die Kluft zwischen beiden Polen vertieft. Zwischen
der Schul- und der Alternativmedizin besteht nach
außen hin eine große Kluft:
1.
Die Schulmedizin hat sich auf die Symptomatik von
Krankheiten spezialisiert – nicht auf Heilung und nicht
auf die Seele des Menschen. Hinzu kommt eine
mangelnde Aufklärung des Patienten bezüglich ihrer
Krankheit, der Behandlungsform und besonders der
Medikamente und ihrer Nebenwirkungen, einerseits
aus purem Zeitmangel, andererseits aus dem Gefühl
heraus, ihn nicht "verunsichern zu wollen". Oft genug
strahlt der Arzt eine große Unnahbarkeit aus ("Gott in
Weiß"), die den Patienten zusätzlich verunsichert. In
den Krankenhäusern gibt der Patient seinen Kopf an
der Rezeption ab und liegt ab da flach im Bett, mit
Nachthemd. Das heißt im Klartext, er gibt seine
gesamte Selbstbestimmung ab. Daher fühlen sich
zunehmend mehr Menschen dort nicht mehr gut
aufgehoben. – Die alternative Medizin hingegen
betrachtet den Menschen in seiner Ganzheit, sie
versucht, ihn mitsamt seiner seelischen Disposition
kennenzulernen – und sie stellt ihn im allgemeinen auf
die gleiche Stufe wie den Arzt (zumindest sollte dies so
sein). Ihr Ziel ist Heilung statt Symptombekämpfung,
und ihre Therapien sind nebenwirkungsarm, ja meist
sogar allgemein stärkend.
Aus dieser These folgt unmittelbar:
1a.
Viele Menschen mit schweren Krankheiten sind das
ganze schulmedizinische Spektrum vergebens
durchlaufen und versuchen es, im Angesicht des
drohenden Todes oder der Verzweiflung mit der
Alternativen Medizin als "Rettungsanker". Noch dazu
operiert der Schulmediziner gern mit Prognosen wie
"nur noch ein halbes Jahr zu leben" oder "wir können
nichts mehr tun für Sie, gehen Sie mal nach Hause".
Derart im Stich gelassen, bleibt diesen Patienten dann
gar keine andere Wahl als nach dem "Strohhalm"
Alternativmedizin zu greifen.
1b.
Je aggressiver der Kampf der Pharmaindustrie (und oft
auch der Medien) gegen die Alternativmedizin geführt
wird, desto interessanter wird sie: sie erhält scheinbar
ganz ohne ihr Zutun einen besonderen Stellenwert, der
viele Menschen anzieht, weshalb sie sie einfach mal
ausprobieren wollen. Nach der Devise: "wenn etwas so
angegriffen wird, muß ja was dahinter sein".
In manchen Kreisen gilt es auch als "schick", zu einem
Homöopathen zu gehen, sich akupunktieren zu lassen
oder chinesische Kräuter einzunehmen. – Andererseits
führt dieser besondere Stellenwert dazu, daß die
Medien sich ihrer mehr annehmen und dadurch ihren
Bekanntheitsgrad fördern – weshalb wiederum mehr
Menschen zu einem Besuch beim Alternativmediziner
oder Heilpraktiker angeregt werden.
2.
Menschen, die mit der Welt, wie sie sich heute
präsentiert, nicht mehr einverstanden sind und sich auf
die spirituelle Suche begeben, landen ganz
automatisch im Falle einer Krankheit bei der
Alternativmedizin. (Oder sie tun gar nichts oder gehen
zu einem spirituellen Heiler).
Sicher gibt es noch weitere Punkte, die mir jetzt, beim
spontanen Schreiben nicht einfallen. Ich hoffe, die
meinigen geben dennoch ein paar Anregungen.
Liebe Grüße,
myrrhe

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: