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Handlesen: Die Kunst des Handlesens (*) Nostradamus: Europas berühmtester Prophet (hp)
Re: was lustiges oder ernstes?
nemesis schrieb am 7. September 2002 um 14:43 Uhr (470x gelesen):

das kennen wir doch.........schon.findest du das nicht ein wenig zu lang,dein posting ? gruß v. nemesis





> Hallo,
> >
> > ich habe kurzfristig beschlossen, mich aktiv für unsere Umwelt
> > einzusetzen.
> >
> > Gestern morgen habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gesehen,
> > dem zu entnehmen war, daß die Krombacher Brauerei und
> > Greenpeace ein beispielloses Projekt zur Rettung des Urwaldes ins
> > Leben gerufen haben:
> >
> > Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1 m² Urwald
> > retten.
> >
> > In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten
> > verborgen gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so beschloß ich,
> > auch meinen Beitrag zur Rettung der Urwälder beizutragen.
> >
> > Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters
> > Regenwald beschäftigt war, kam meine Freundin nach Hause. Bei
> > der anschließend geführten, hitzigen Debatte mit ihr machte ich
> > vermutlich die gleiche Erfahrung wie Tausende andere
> > Umweltschützer vor mir auch: Ich stieß auf völliges Unverständnis.
> > Der Urwald schien ihr völlig egal, mein Engagement für die Natur
> > und das Leben aller Menschen lehnte sie völlig ab. Sie wollte nicht
> > verstehen, daß man eine so große Aktion wie die Rettung der
> > Natur nicht aufschieben kann, ganz gleich, ob es erst Vormittag ist
> > oder nicht.
> >
> > Da sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit sein muß,
> > für die Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich
> > das Haus.
> >
> > Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos umher.
> > Angst beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder. Verzweiflung
> > machte sich tief in meinem Inneren breit, denn mit jeder
> > verstrichenen Minute hätte ich wieder einige Quadratzentimeter
> > unwiderbringlicher Natur retten können.
> >
> > Die Angst schnürte meine Kehle zu, die Verzweiflung ließ meinen
> > Hals austrocknen.
> >
> > Wie groß war da meine Freude, als ich unerwartet auf eine
> > Versammlung gleichgesinnter Umweltaktivisten traf! Ich erkannte sie
> > sofort, denn als Zeichen ihrer Verbundenheit hielten sie alle eine
> > Flasche Krombacher in der Hand, die sie demonstrativ leerten.
> >
> > Schnell nahmen sie mich in ihre Mitte auf und so erfuhr ich sehr
> > bald, daß einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit der Rettung
> > ganzer Kontinente beschäftigen, unbeachtet von der Öffentlichkeit,
> > genau hier an diesem Kiosk! Ich bewunderte die Zeichen ihres
> > teilweise jahrelangen Kampfes: Die von den Entbehrungen
> > ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten nötigen, prallen Bäuche, den
> > Geruch nach Jahrtausende altem Urwaldboden, die mannigfaltigen
> > Insekten und ich übersah auch nicht, daß sich einige beim Kampf
> > um die Natur wohl die Zähne ausgebissen hatten.
> >
> > Nachdem wir zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge
> > natürlichem Urwaldes gerettet hatten stellte ich fest, daß der Schutz
> > und die Rettung der Umwelt ihren Tribut zollten. Durch das lange
> > Stehen schmerzten meine Füße, die Waden krampften, selbst die
> > Zunge war durch die langen Debatten in ihrer Funktionsweise
> > beeinträchtigt: Ich hatte immer größere Mühen beim Aussprechen der
> > großen Buchstaben eines Satzes oder Wortes. Aus diesem Grund
> > beschloß ich, die Versammlung zu verlassen und machte mich auf
> > die Suche nach weiteren Mitstreitern.
> >
> > In einer Gaststätte ganz in der Nähe wurde ich dann auch sofort
> > wieder fündig: Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte sich dort
> > eingefunden und arbeitete hier im Verborgenen an der Rettung der
> > natürlichen Ressourcen. Schnell war ich aufgenommen. Ich war
> > gerührt als der Wirt meine Hand nahm und mir sagte: "Junge, rette
> > den Urwald, wir zählen auf Dich", und orderte die 4. Lokalrunde,
> > um unsere Aktion voranzutreiben. Da die anderen Gäste darauf
> > bestanden, neben dem Urwald auch zusätzlich Gebiete wie die
> > Sahara, die Wüste Gobi und den Rheingau wieder aufzuforsten und
> > somit auch den Aufbau des heimischen Waldbestandes zu
> > unterstützen, blieb mir nichts anderes übrig, als zu der Runde noch
> > Jägermeister zu ordern.
> >
> > Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später
> > die Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen!
> > Leicht verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, daß sich
> > unsere gute Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in eine
> > Richtung, nein, es waren eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde
> > Richtungen. Welch eine Erfahrung!
> >
> > Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloß, einen
> > Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt durchzuführen,
> > um die vielen, anderen Menschen auf die Probleme aufmerksam zu
> > machen.
> >
> > So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch
> > ausgewichen als ich am Straßenrand einen Streifenwagen entdeckte.
> > Auf der Fahrbahn standen mehrere Polizisten und schauten in meine
> > Richtung. Sie mußten von meinem Vorhaben erfahren haben,
> > denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug an. Von Vorkontrollen bei
> > Demonstrationen hatte ich ja bereits gehört, war aber dennoch
> > verwundert, wie schnell sich das rumgesprochen hatte.
> >
> > Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war,
> > entschloß ich mich zu einer spontanen Sitzblockade auf der
> > Straße. Wenn ich im nachhinein darüber nachdenke, war es keine
> > rationell erklärbare Aktion, eher ein Zwang meines Unterbe-
> > wußtseins. Ich saß und mein Körper weigerte sich, wieder
> > aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche Schicksal wie Sitzblockierern in
> > Brockdorf oder entlang der Castor - Strecke: Ich wurde durch die
> > Polizisten weggetragen. Auch sie wollten den Ernst der Lage nicht
> > verstehen, obwohl ich sie immer wieder darüber aufklärte.
> >
> > Später auf dem Revier erschien dann endlich ein vernünftiger
> > Mensch. Er hörte sich mein Problem in aller Ruhe und sichtbar
> > interessiert an und erklärte mir dann, daß er die Anzahl der von
> > mir geretteten Bäume feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der
> > Umwelt quasi im Blut und er bräuchte aus diesem Grund etwas davon.
> > Ich war glücklich, diesen verständnisvollen Menschen
> > getroffen zu haben. Mein Engagement würde amtlich festgehalten und
> > der Nachwelt erhalten!
> >
> > Dafür gab ich ihm gerne mein Blut.
> >
> > Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Meinen
> > Wagen hatten die netten Beamten behalten, damit er durch
> > seine Abgase nicht alle meine Bemühungen wieder zerstört, wie sie
> > mir erklärten. Auch haben sie mir fest versprochen, nach dem
> > Recyclingverfahren aus meinem Führerschein ein Flugblatt zur
> > Unterstützung der Rettungsaktion zu machen.
> >
> > Froh und mit der Gewissheit, etwas Großartiges getan zu haben ging
> > ich dann nach Hause. Unterwegs rettete ich an der Tankstelle
> > noch ein paar Pflänzchen und erinnerte mich an eine alte Weissagung
> > der Indianer:
> >
> > Erst, wenn die letzte Ölplattform versenkt, die letzte Tankstelle
> > geschlossen, das letzte Auto stillgelegt, die letzte Autobahn begrünt
> > ist, werdet Ihr feststellen, daß Greenpeace nachts kein Bier
> > verkauft.
> >
> > In diesem Sinne wünsche ich einen frohen Tag. Ich geh jetzt nochmal
> > 'n bisschen Wald retten...



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