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Die Kunst des Handlesens (*)
system
coonsche schrieb am 9. Mai 2005 um 6:47 Uhr (688x gelesen):
hallo neon,
das hört sich alles ziemlich hart an, was du da schreibst.
dennoch, wenn man sich umschaut, fast in jeder familie präsent.
natürlich nicht für jeden nach aussen sichtbar;)
ein fluch, was ist das? ein gedankenkunstrukt, welches aus hass und wut, ent-täuscht-heit usw. wächst.
es sind also gedanken eines menschen die an einen anderen gerichtet sind.
die mutter deines vater's scheint eine wichtige rolle gehabt zu haben, denn es ist heute noch in den köpfen, dass deine familie nicht geliebt wird/wurde und sogar verflucht wurde.
aus der tatsache heraus, dass dein vater dies höchst wahrscheinlich in sich aufnahm, ungeliebt zu sein, verfiel dieser in den kaufrausch. er hat liebe erwartet von einem menschen, von dem das wohl jeder erwartet. diese liebe ist aber nicht so eingetreten und von daher hatte dein vater ein defizit.
also ging er einkaufen....um sich seinen wunsch nach liebe und akzeptanz zu erfüllen.
dies geht aber meist nach hinten los, denn wirkliche erfüllung ist dies nicht. es ist eine sucht.
es befriedigt nur in der sekunde des kaufens, hinterher ist alles noch schlimmer als vorher.
und das wiederum sorgt für angstzustände.
und aus angst entstehen oftmals krankheiten.
> Durch das viele Hin- und Herziehen fand meine Schwester nie irgendwo Anschluß und konnte nur eine niedere Schule besuchen, da es in der jeweiligen Stadt keine höhere gab.
** was heißt *nur*?! bestimmt gab es in der näheren nächsten stadt eine höhere schule. will damit sagen:
deine schwester hatte durch den stress damals wenig anschluß, oder gar keinen. und somit war es vielleicht die richtige lösung mit der *niederen* schule.
wenn man älter wird und einem vieles klar wird, warum was wie gelaufen ist, kann man sein leben selbst in die hand nehmen und weiter zur schule gehen.
man kann allerdings auch ein leben lang sage: ja weil das bei mir so zu hause so und so lief und wir da und da wohnten, konnte ich keine höhere schule besuchen. klingt irgendwie wie eine ausrede, nicht wahr?
man kann sich also an der *schuld* der eltern anlehnen und in seinem gemütlichen konstrukt weiterleben. weil man hat ja eine gute ausrede, an der man nichts verändern muß.
> Mein Dad musste schließlich überschuldet und gesundheitlich gequält den Job niederlegen und sich durchmogeln. Er ist heute krank und liegt nur noch depressiv im Bett rum.
** naja ihm wird klar sein, was geschehen ist. und er wird auch wissen, dass das alles nicht das gelbe vom ei ist.
und er wird merken, dass seine umgebung ihm bewußt oder unbewußt die schuld zuweist.
und er wird nicht wissen, wie er selbst da wieder raus kommen soll.
vielleicht kommt man mit liebe und verständnis wieder an ihn ran und er blüht wieder etwas auf?
>Wir haben bis auf eine kleine Mietwohnung, fast nichts mehr. Urspürnglich hatten wir ein Haus mit Auto und eine shöne Einrichtung. Nun ist manches sogar vom Sperrmüll.
** nun aber ihr habt ein dach über dem kopf.
und ihr kinder seit nun alt genug um euer leben selbst in die hand zu nehmen.
du denkst darüber nach über das warum und wieso. das ist der erste schritt in deine richtige richtung.
>Meine Mum hatte sehr schlimme Wechseljahresbeschwerden gerade zu meiner Einschulung und konnte daraufhin nicht die richtigen Entscheidungen treffen für meine Schulausbildung, mein Dad schickte mich nur zur Hauptschule, meine anderen Abschlüsse musste ich nacholen.
** auch dieses ist wieder angefärbt mit: mein dad und meine mum und ich mußte. verstehst du?
es ist sehr super, dass du deine schulabschlüsse nachgeholt hast! Mach was draus!
deine mutter hätte trotz beschwerden für andere schulen sorgen können. sie war nur mit ihrem leid sehr beschäftigt.
du siehst auch sie war in sich gefangen....
>Geerbtes Geld hat er für seine Shculden verprasste obwohl es mir zugestanden hätte. Meine Schwester wurde von ihm von zu Hause rausgeworfen - ohen wirlich schweren grund - und musste sich seitdem mühsam durchkämpfen. Sie bekam drei Kinder von drei verschiedenen Typen, die sie alle verließen. Hatte brufliche Schwierigkeiten.
** das ist alles sehr hart, was du schreibst. aber kanst du das system erkennen?
als kind macht man vieles durch und es ist der leichteste weg immer sagen zu können: meine eltern haben dies alles so in die wege geleitet. allerdings ist man wie gesagt irgendwann soweit, dass man sein leben selbst steuert und daran arbeitet, vergangenes zu verarbeiten und zu verabschieden. und neu anzufangen, so wie man sich das eben wünscht. weil sonst ein neuer kreislauf beginnt: man macht ähnliche *fehler* bei den eigenen kindern und ebnet diesen einen noch beschisseneren weg.
> Es ist nur so, dass alles was wir anfassen irgendwie schief geht und das bei jedem: Mien Vater, Mutter, Schwester und mir.
** das geht nur so lange in diese richtungen, bis jedem seine eigene rolle und sein eigenes verhalten klar wird.
> Als würdne unsichtbre Fäden das imemr so hinlenken.
** ja man kann aber diese fäden, dieses system durchbrechen und eigene wege gehen. das geht nicht von heute auf morgen....es dauert mitunter jahre....aber es geht!
> Bei meiner Schester und mir ist das derzeit so:
> Niemand fand oder findet passende Freunde, einen Lebenspartner bzw. partnerin, einen vernüftigen Job.
liegt vielleicht daran, dass ihr eure vergangenheit nicht aufarbeitet. das ist sehr wichtig, dies zu tun. zu schauen, warum lief das so? sich bewußtwerden darüber, dass die eltern ansich nicht schuld sind.....sie selbst in einer zwicklage waren. und wahrscheinlich nicht bedacht hatten, was das alles für folgen haben wird für die kinder.
wirkliches verzeihen ist auch sehr wichtig, die eltern wirklich zu lieben, mit all ihren macken.
wenn ihr das schafft, dann schaut ihr weniger *angsäuert* zurück, sondern hoffnungsvoll nach vorn und öffnet euch für die richtigen partner.
partner finden....ist nicht einfach, wenn man in sich unsichtbare blockaden/ängste mit herum trägt.
vielleicht hat sich in euch eine unbewußte angst aufgebaut, dass ihr gleiches nocheinmal durchmacht, nur eben in anderen rollenverteilungen?
>Talente bleiben ungenutzt und das obwohl sich jeder bemüht, aber nach jedem Teilerfolg folgt sogleich immer ein Rückschlag.
**Talente...wenn du um deine talente weißt, dann nutze sie, förder sie selbst und unterstütze deine schwester auch in ihrer talentsuche.
erfolg und niederschlag ist normal....da muß man durch solange bis es klick macht;)
>
> Unser Vater kommt gesundheitlich und psychisch nicht aus seinem Loch heraus und unsere Mutter ist seit 20 Jahren mit diesen kranken Mann gefangen in der immer gleichen unbefriedigenden Lebensituation.
** deine mutter hält sich selbst gefangen. denn sie könnte ausbrechen, wenn sie wollte.
auch sie müßte sich klar über sich selbst werden. ihre wünsche erkennen und sie wahr machen. egal, was andere dazu sagen würden!
> Wohl kann man dafür auch rationale Erklärungen finden, aber dennoch kommt es mir irgendwie seltsam vor, dass wir alle solche Pechvögel sind.
** das alles ist eine sache der eigenen inneren einstellung.
ihr selbst seit schmied eures glück's und auch eures pech's.
>
> Als ich dann neulich zum ersten Mal durch die Berichte meiner Mutter hörte, welche Abneigung wir entgegengebracht bakamen durch die Eltern meines Vaters kam mir der Gedanke, dass irgendwas mit dessen Familie nicht stimmen könnte.
> Vielleicht wurde mein Vater verflucht oder eben wir .
** das kann durchaus noch mit eine rolle spielen. aber ihr dürft euch nicht darauf ausruhen, sondern durchbrecht diesen fluch.
das beispiel: erzähle einem ind, dass es nicht malen kann und stroh dumm ist. erzähle ihm das jeden tag, mache es täglich runter.....das ergebnis ist: das kind fühlt sich selbst dumm und zu nichts nutze....schafft nichts im leben....bis der tag x kommt und das kind entdeckt, dass es eben doch malen kann und doch intelligent ist!
es entdeckt, dass das nichts können von aussen suggeriert wurde und unbeabsichtigt vom kind selbst als die wahrheit angenommen wurde.
verstehste?
Und so lief das bislang mit euch auch.
höre auf dich und deine wünsche. was möchtest du aus dir machen? mach es ! jetzt! fang jetzt damit an!
lie grü und alles gute dir/euch!
coonsche
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