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genaugenommen
phredrome schrieb am 8. April 2005 um 19:43 Uhr (535x gelesen):

> Also ich bin nicht mehr aus diesem Grunde hier. Ich habe keine Angst mehr vor dem Sterben, vielmehr vor dem Tod - weil ich weiss, es ist mit dem physischen Tod ni©Æ 㿃Çã¸X ¬ˆ^°/t noch vieles, vieles, vieles darüberhinaus. Das ich auch noch kennenzulernen hoffe - NACH meinem (phys.) Tod :).
>
> Das hat nicht zuletzt auch den Vorteil, dass man das Leben (das jetzige, physische) als solches viel leichter nehmen und somit auch mehr geniessen kann - ohne ständig das "rote Tuch" von dessen Endlichkeit (und somit "Sinnlosigkeit"?) vor Augen zu haben.

@Versteh mich nicht falsch, ich habe keine Angst vor dem Sterben an sich, wie gesagt, der Körper spielt für mich eine Untergeordnete Rolle. Es geht mir darum sich in vollem Umfang dessen bewußt zu werden, das das Leben ein Zeitfenster ist. Was mich stört ist die Sinnlosigkeit, mit der Menschen in der Hoffnung auf das Paradies diesem Leben begegnen. Desweiteren gehst du eher von dir aus, was du mit dem "roten Tuch" andeutest. Im Gegenteil. Ich betrachte das Leben als ein einzigartiges Privileg. Erst wenn man von dem ewigen Leben absieht, beginnt man zu verstehen, was man an diesem Leben hat, dass man Verantwortung für das Leben trägt, und wie man damit umgehen sollte.


>
> Um ein Leben nach dem Leben zu verleugnen, dazu ist mir einfach zuviel "passiert".

@Ja meinst du, ich bin blind? Oder dass irgendwer von Einschnitten im Leben verschont bleibt? Wahrscheinlich ist, dass ich eine Art habe, den Dingen zu begegnen, weshalb bei dir dieser Eindruck entsteht.

Aber das zu erklären, führte jetzt zu weit und ist mir ehrlich gesagt auch zu persönlich.
>
> Resümee:
> Meine Erfahrungen und "Glaubens"vorstellungen sind nunmal nicht deine. Richtig, auch ich *glaube* eigentlich nur.
> An etwas.
> Was ich nicht wirklich "beweisen" kann.
> Ebenso wie du.

Nein, nicht wie ich. Ich schaue eher auf das was gegeben ist, und was sich damit anfangen läßt, anstatt sich zu wünschen was man gerne hätte, unrealistische Erwartungen, die mit Unzufriedenheit einhergehen, weil sich das mit der Realität (das Leben) zu befassende Hirn doch nicht so einfach überlisten läßt.

> Betrachte es also als meine eigene Überzeugung. Sie hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
>
Nein, shon recht, Naivität hat selbstverständlich auch ihre Daseinsberechtigung. Das meine ich jetzt auf keinen Fall abwertend, weil man nichts dafür kann, wenn man so ist. Mir ist mal wieder bewußt geworden, dass ich nicht immer wieder versuchen sollte, jemanden in seiner Naivität mit Worten von einer realistischischeren Denkweise zu überzeugen, oder von seiner felsenfesten Meinung abbringen zu versuchen.
Das bringt weder mir noch ihm was, weil er wahrscheinlich mit der Realität nicht klarkommen würde. Was man selbst nicht einsehen will, kann man eben nur schwer nachvollziehen, selbst wenn der gesunde Menschenverstand zu einem spricht.

Wer nicht hören will, muß fühlen, sage ich da immmer nur. (Sorry, ich glaube du weißt gar nicht, wie provokativ du sein kannst)


> Mir ist mal wieder bewusst geworden, dass ich nicht immer wieder versuchen sollte, ohne direkte Anfrage jemanden mit einem ganz anderen Weltbild als meinem mit Worten von meinem eigenen zu überzeugen, ihm das näherzubringen oder von seiner felsenfesten Meinung abzubringen zu versuchen.
> Das bringt weder mir noch ihm was.
> Was man nicht selbst erlebt hat, kann man eben nur schwer nachvollziehen, vor allem wenn es dem "gesunden Menschenverstand" zu widersprechen scheint.
>
> Unumstössliche Erkenntnisse, resp. reproduzierbare "Beweise" oder eine genaue "Landkarte" fürs Jenseits oder eine feststehende "Definition" für *Gott* oder auch nur *seine* Existenz, wie du sie dir wünschst, gibt es nicht wirklich.

@ Das ist zurzeit Fakt. Ich halte zwar die Augen offen für alles was dem widerspricht, aber es ist nicht meine Eigenschaft zu wünschen.

Es sind eben immer nur Fallbeispiele, kleinere oder größere persönliche Erlebnisse u. Erfahrungen oder bestenfalls empirische Erhebungen. Auch die Wissenschaft kann uns keine wirklichen und definitiven Beweise liefern.

@ Wo ist da das Problem? Wenns keine Beweise sind, sind Gegenbeweise, alles eine Frage der Zeit.

Das hat auch seine Gründe - unser Leben sähe sonst einfach ganz anders aus und viele unserer Erfahrungen ("gute" wie "schlechte" - obwohl es eigentlich NUR Erfahrungen gibt :)) wären gar in ihrer Bandbreite und Tiefe und Nachdrücklichkeit möglich.
>
> Aber das kurz und bündig hier zu erklären, ist eben ein kardinales Problem.

Sehe ich nicht so.

> Und das werden wir hier nicht lösen können.

Kommt nur auf die Vorgehensweise an. Ich würde sagen: Erst mit kleinen Sachen anfangen, und auf dem aufbauend sich bis zu den entscheidenden Fragen vorarbeiten.

> Drum wünsch ich dir jetzt einfach:
>
> Schönes Wochenende :)

Wochenende? Shön. Wünsch ich dir auch.

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