ein Geburtstaggruß den ich teilen wollte
Narahari das schrieb am 31. Januar 2005 um 6:43 Uhr (425x gelesen):
lieber Weggefährte
heute schreibe ich dir aus einem rein persönlichen Grund - dass ich mich
nämlich freue, dich zu kennen und dass ich dir von Herzen einen schönen
Geburtstag wünsche.
Es ist schön, dass ich dich kennenlernen durfte und ich freue mich, mit dir
zusammen weiter den Weg in die ewige Heimat beschreiten zu dürfen.
Ein kleiner Gedanke möchte ich dir schenken....
"Gut, diese neue Gewissheit, dass man unsere totale Vernichtung will, nehme
ich hin. Ich weiss es nun. Ich werde den anderen mit meinen Ängsten nicht
zur Last fallen, ich werde nicht verbittert sein, wenn sie nicht begreifen,
worum es in meinem Innenleben geht - da fühle ich vollkommene Sicherheit.
Die eine Gewissheit darf durch die andere (des Genozids) weder angetastet
ncoh entkräftet werden. Ich arbeite und lebe weiter mit derselben
Überzeugtheit und finde das Leben sinnvoll - trotzdem sinnvoll, auch wenn
ich mihc das kaum noch in Gesellschaft zu sagen getraue."
Diese Worte sind die letzten Tagebucheintragungen von Etty Hillesum, einem
27-jährigen jüdischen Mädchen in Ausschwitz, 1943, das ihr Todesurteil
bereits vernahm und zwei Tage nach dieser Notiz hingerichtet wurde.
Ihre Tagebücher haben mich immer tief berührt - wir sind doch irgendwie in
einer ähnlichen Situation; nicht nur das die Zeit unseren Hinrichtungstermin
bereits festgelegt hat, aber wir müssen leben in einer Welt des
Wertezerfalls und einer geistigen Atrophie.
Ihr Lebensmut, eine Bejahung, die den reellen Bedingungen vollkommen
entgegengesetzt ist, die in einer Gewissheit der Gegenwart Gottes und ihrer
eigenen transzendenten Natur gründet, ist wegweisend an der Absurdität und
äusseren Sinnlosigkeit nicht zu zerbrechen.
Auch das Leben nicht nur dem äusserlichen Verlauf gemäss leben, sondern wie
innerlich ausgegklinkt aud einer ganz anderen Ebene agierend und fühlend -
dies wünsche ich dir von Herzen für deinen neuen Lebensabschnitt, das
kommende Jahr.
Dies bewahrt einen vor dem überflüssigen Aufreiben und Ankämpfen gegenüber
den Umständen, gegenüber dem, was nicht änderbar ist und lässt einen doch
nicht dem Fatalismus verfallen - man wird tätig im Wirklichen.
dein krishna candra
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Diskussionsverlauf:
- ein Geburtstaggruß den ich teilen wollte ~ Narahari das - 31.01.2005 06:43 (6)