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@ismar wegen J. Lorbeer

Füchsin schrieb am 14. Januar 2005 um 12:30 Uhr (530x gelesen):

Hallo, Ismar!

Ein paar von J. Lorbeers schönen und weisen Texten habe ich auch mal gelesen, das wird wohl an die 30 Jahre her sein. Bei aller Verehrung vergiß nur nicht, dass auch andere Menschen sehr viel Weisheit niedergeschrieben haben.

Die göttliche Allmacht hat sich zu allen Zeiten überall im Universum offenbart, in der Form, wie sie ein Werkzeug dazu vorfindet - egal, ob im Leuchten eines Sterns, im Rauschen des Windes, in der Schönheit einer Blume, in der Grazie eines Rehs... Oder in den Worten eines Menschen.

Gott ist so groß, dass die Werkzeuge diese Allmacht nicht zur Gänze erfassen können. Man sollte das auch bei den Menschen nicht vergessen - sie können nur aufnehmen und wiedergeben, wie sie selbst als Gefäß beschaffen sind. Und da der Mensch noch so überaus unvollkommen ist...

Ich will damit sagen, dass - so sehr uns besondere Menschen beeindrucken mögen, wir immer davon ausgehen müssen, dass sie als Mensch dennoch nicht vollkommen sind/waren. Es ist wie ein Text, in dem da oder dort persönliche Schreibfehler und Translationsfehler vorkommen. Wir hören die weisen Worte und lesen den schönen Text, aber die Bewunderung enthebt uns nicht der Verantwortung, selbst zu denken und einen eigenen Weg zu finden. Der schönste Text ist eben nicht perfekt. Denn perfekt ist eben nur Gott.

Durch Vergleiche mit anderen schönen und weisen Texten kann man vielleicht erkennen, wo da Verständnislücken waren. Eigene Weisheit bekommt man eben nicht so ohne weiteres, Weisheit muss man sich durch viel Nachdenken, geistige Arbeit, erwerben.

Ich glaube, ein wirklich besonderer Mensch möchte gar nicht verehrt werden - sondern er möchte, dass Gott verehrt wird. Man sollte nicht das menschliche Sprachrohr (und für perfekt halten), sondern die Weisheit Gottes verehren. Verehre nicht den Schreiber, verehre nicht einmal das Geschriebene, sondern verehre in den Dingen die göttliche Liebe, die Weisheit, die Schönheit, wo du sie findest, wo sie sich offenbart.

Liebe Grüße -
Füchsin

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