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Der Erdlingsvertrag

Elisabeth schrieb am 20. November 2004 um 12:18 Uhr (511x gelesen):

Das ist so furchtbar monoton, dass einem/r die Lust vergeht, es zu lesen.

Liebe Grüße,

Elisabeth

>
> Bin Einsam :
> Man hat mich Dir empfohlen, Du bist ein Meister der Einsamkeit ?
>
> Mach Michseelig :
> Was ist Deine Begehr ? Ein Wässerchen, ein scharfes Mittelchen ?
>
> Bin Einsam :
> Nein das hilft mir nicht, ich habs probiert. Ich habe Angst, bin so voller Schmerz,
> verliere immer alles im Leben, habe kein gutes Schicksal, begehe so viele Fehler,
> würde lieber tod als lebendig sein.
>
> Mach Michseelig :
> Aha, Du brauchst einen oder besser noch mehr Menschen die Dich lieben und anerkennen ?
>
> Bin Einsam :
> Ja, vielleicht, Menschen habe nicht, aber sie sind mir lästig, Ich bin zwar einsam aber ich will keine Menschen um mich herum..
>
> Mach Michseelig :
> Achso, kein Problem glaub an Gott, der macht Dich glücklich und ist nicht so lästig.
>
> Bin Einsam :
> Das habe ich versucht, es geht nicht. Ich kann ihn nicht sehen, er spricht nicht zu mir.
>
> Mach Michseelig :
> mmm, ein schwerer Fall, doch eine Lösung habe ich für Dich schon.
>
> Bin Einsam :
> Was muss ich tun ?
>
> Mach Michseelig :
> Nichts weiter, ich mach Dir einen anfassbaren guten Gott.
>
> Bin Einsam :
> Wie das ?
>
> Mach Michseelig :
> Ich schick Dir einen meiner schlauen Sklavengeister,
> die Dich lenken und sich einfach als Gott ausgeben .
>
> Bin Einsam :
> Eine dumme Hilfe, ich weiß doch wo der herkam !
>
> Mach Michseelig :
> Nun, ich könnte die Erinnerung an mich und an meinen Gottesbetrüger vergessen machen.
> Begib Dich schlafend in meine Hände, ich werde Dir mächtige Befehle geben,
> und Du wirst Dich weder an mich, noch an den falschen Gott,
> noch an den Befehl des Vergessens erinnern den ich Dir gab.
>
> Bin Einsam :
> Ach und wenn ich dann eines Tages aufwache werde ich mich doch erinnern können !
>
> Mach Michseelig :
> Nein, ich könnte während des Schlafes, während ich Dir mächtige Befehle gebe,
> Dir auch noch großen Schmerz verpassen,
> nie wieder wirst Du daran denken und dort hingehen mögen,
> der Schmerz wird Erinnerung unmöglich machen und Dich von der Wahrheit fernhalten.
>
> Bin Einsam :
> Ja gut, aber wenn dann immer nur so ein Geist zu mir als Gott spricht,
> wird man denn nicht argwöhnisch ?
>
> Mach Michseelig :
> Ich gebe Dir eine ganze Menge meiner Sklavengeistergeister mit,
> vor allem solche die Dich verwirren, die Dich in das Unglück bringen,
> doch immer rechtzeitig erscheint der Größte meiner Geister und rettet Dich.
>
> Bin Einsam :
> Du meinst, einen solchen guten Geist, der dann immer alles weiß,
> schafft vertrauen und ich könnte den als Gott sehen ?
>
> Mach Michseelig :
> Ja, nicht sofort, ich werde Dir den besten meiner Arbeiter senden,
> er wird geschickt sein.
>
> Bin Einsam :
> Besteht nicht die Gefahr ihn als Deinen gesandten Geist entlarven zu können ?
>
> Mach Michseelig :
> Nein, er wird sich gar nicht als Gott ausgeben, er wird sich geheimnisvoll, nicht deutlich,
> unkenntlich, unaufdringlich, ja sogar sehr, sehr weise verhalten, während ich den anderen Geister befehle,
> sich sichtbar, kenntlich, dumm und schädlich zu geben.
>
> Bin Einsam :
> Er wird mich führen wie ein richtiger Gott ?
> Und was ist wenn ich oder ein anderer auf die Idee käme genauer zu fragen wem ich da gehorche ?
>
> Mach Michseelig :
> Och, er wird Dir hintenrum einfach entsagen danach zu fragen, Dir wird das großartige Gefühl gegeben,
> von einer solch Dir überlegenen Macht beseelt zu sein,
> die man nicht verstehen, nicht direkt fragen, nicht sehen,
> und nicht wie ein beliebigen Menschen oder dummen Geist fühlen kann.
>
> Bin Einsam :
> Vielleicht machst Du mir jedesmal eine Gänsehaut wenn der große Gottgeist in Erscheinung tritt ?
> Das würde mich beruhigen.
>
> Mach Michseelig :
> Abgemacht. Ein paar mal wenn Du frierst lass ich ihn Dir helfen.
> Der Frost verknüpft mit der Rettung wird Dir die Haut der dummen Gänse an den Leib bringen.
>
> Bin Einsam :
> Ist das nicht alles zutiefst verachtenswert ? Mir einfach so einen Gottbetrüger zu verpassen, mich vergessen zu machen,
> mich zu täuschen, mich mit einem Betrüger durch das Leben laufen zu lassen ?
>
> Mach Michseelig :
> Was willst Du, mein Sklavengeist wird Dir keinen Schaden zufügen, er ist weise, wird um Deine Not wissen,
> er wird Dich leiten und Du wirst ihn darum wahrhaftig lieben.
>
> Bin Einsam :
> Jaja schon, doch lass es mich doch einfach wissen wer mir da hilft ?
>
> Mach Michseelig :
> Nein, das geht nicht, wenn Du ihn kennst hat er keine Größe mehr vor Dir,
> Du würdest mit einem solchen Geist streiten, ihn womöglich noch belehren wollen,
> Oh nein, ein unfassbares Wesen muss es bleiben, eines woran man fast nur glauben kann,
> jeder Beweis, ja jeder Versuch dazu seine Existenz zu belegen würde ihn erniedrigen,
> und nicht länger mehr als etwas weit über Dir, als etwas Allmächtiges für Dich zu sehen sein.
>
> Bin Einsam :
> Ja, das sehe ich ein. Nur, warum tust Du das, was ist der Preis ?
>
> Mach Michseelig :
> Och, nicht viel verlange ich dafür.
> Du arbeitest einfach ein wenig mehr als meine Freunde.
>
> Bin Einsam :
> Ich kann also mit dem Gottbetrüger ein schönes Leben führen ?
>
> Mach Michseelig :
> Aber ja, ein wenig Opferei wird Dir als Tugend verpasst, ein wenig Gehorsam auch,
> nicht zu viel, gerade so wie es noch gut ist für Dich.
> Gibst ein wenig mehr im Leben von Dir ab als Du bekommen wirst.
> Ein kleines Geschäft, zum Wohle Dir und auch mir.
>
> Bin Einsam :
> Was ist wenn ich abfalle von Deinem schlauen Geist ?
>
> Mach Michseelig :
> Keine Sache, ich werde Dir ein Uhrwerk der Schuld einbauen,
> es tickt um so lauter je mehr der Gehorsam nachläßt.
>
> Bin Einsam :
> Und wenn ich mich darüber hinwegsetze ?
>
> Mach Michseelig :
> Dafür bescher ich Dir einen leichten Schlag, wenn das nicht hilft noch größere Schläge,
> Zeichen werden Dir gegeben dies als Fall von Gott zu sehen,
> so kommst Du bald wieder zurück zu Deinem guten Freund.
>
> Bin Einsam :
> Du erschaffst mir ein Uhrwerk,
> das jedesmal wenn ich Zweifle,
> mich in Leid und Schmerz hineinrennen läßt ?
>
> Mach Michseelig :
> Sie es mal so :
> Was wäre wenn es dieses Schicksals-Uhrwerk nicht gebe ?
> Was wäre wenn Du an meinem guten Sklavengeist zweifelst ohne dafür bestraft zu werden ?
>
> Bin Einsam :
> Ja schon gut, er würde mir nicht mehr helfen können,
> weil ich ihm dann bald ja nicht mehr zuhören könnte.
>
> Mach Michseelig :
> Also abgemacht ?
>
> Bin Einsam :
> Mich beschleicht Beklemmung.
>
> Mach Michseelig :
> Da wirst Du bereits in einer Stunde nichts mehr von spüren.
> Ich werde Dir Hoffnung eingeben,
> das Gefühl schenken unendlich von Deinem unbekannten Gottgeist geliebt zu werden,
> Ich werde Dir die Gewissheit der Unendlichkeit befehlen,
> ich werde Dir einen Glauben befehlen der Dich über alles erhebt,
> es wird Dir sehr leicht fallen damit ein Leben der Arbeit für uns zu führen.
>
> Bin Einsam :
> Kann ich mir noch aussuchen wie ich für Dich arbeiten möchte ?
>
> Mach Michseelig :
> Ja, sogar das gebe ich noch obendrein.
>
> Bin Einsam :
> Ich möchte ein wenig von Deinem Reichtum abhaben,
> denn immerhin habe ich Dir das ermöglicht.
>
> Mach Michseelig :
> Gut, ein, zweimal im Jahr darfst Du für ein paar Wochen so Leben wie wir es immer haben,
> jeden Abend darfst Du für ein paar Stunden der Held sein der wir immer sind,
> einmal in der Woche an einem ganzen Tag darfst Du etwas schaffen, was wir immer machen.
>
> Bin Einsam :
> Ja, damit gebe ich mich zufrieden. Eine Frage noch :
> Gibt es denn nun einen wirklichen Gott und nicht nur Deine betrügerischen guten Geister ?
>
> Mach Michseelig :
> Das weiß ich doch nicht. Aber unser Vertrag erlischt,
> wenn Du danach zu fragen beginnst, bedenke das wohl.
>
> Bin Einsam :
> Oh entschuldige,das seh ich als Problem ja nun nicht mehr,
> Du gibst mir ja allerlei Schmerz und Übelkeit mit auf den Weg,
> falls ich beginne den Vertrag zu finden,
> oder ihn womöglich auflösen will.
> Ich sehe Du hast an alles gedacht,
> mich auf dem rechten Wege zu halten.
>
> Mach Michseelig :
> Und ich sehe wir kommen ins Geschäft.
> Gute Partner schätze ich sehr.
> Dafür gebe ich Dir als Rabatt,
> die Aussicht eines Tages auch einmal den Nutzen zu haben,
> von all jenen die nach Dir mich noch um Rat fragen werden.
>
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>
> Leelou
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