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zu Wissenschaft und Shakespeare
Thorsten schrieb am 5. August 2004 um 20:49 Uhr (438x gelesen):

Hallo Forum,



eine kleine Weile war ich abwesend, aber heute hatte ich mal wieder Lust zu schreiben...
Hat sich einiges am Forum verändert...



Wissenschaft ist eine Disziplin, die Wissen schafft.
Achtung Stolperfalle: hier im Forum werden Wissenschaft und Naturwissenschaft oft gleichgesetzt.

(jetzt wäre natürlich noch Disziplin zu definieren... doch man versteht bestimmt auch so, wie ich es meine)




Zur Definition von Beweisen kann ich nur das sagen: es gibt sie nicht.

(außer in der Mathematik, aber die ist ja auch keine Wissenschaft; ich bezeichne sie gern als Sprache der Wissenschaftler)


Das hat schon vor langer Zeit jemand erkannt und in diesen wunderschönen Spruch gepackt:

"Ich weiß, dass ich nichts weiß".

Der Umkehrschluß lautet: alles was ich weiß ist potentiell falsch (einschließlich jeglicher "Beweise").


In anderen Foren wäre ich da vorsichtiger, aber hier glaubt mir wahrscheinlich jeder wenn ich sage, daß es nichts gibt, dem man sich vollkommen sicher sein kann.





Damit Shakespeare in ganzer Schönheit dasteht, schreibe ich ihn jetzt doch mal hin:

Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt.



Das Problem an der Aussage ist wirklich, dass er von Weisheit redet (Weisheit ist keine Form von Wissen!). Wenn man den Satz ein bißchen beugt, dann erscheint er für mich richtig:

Es gibt mehr Dinge als man sich mit der Schulweisheit erschließen kann.



Wobei mir völlig klar ist, dass Weisheit sehr abstrakt ist und nicht einfach so unterrichtet werden kann. "Schulweisheit" meint er vielleicht so, dass es die "Menge" an Weisheit ist, die man während der "normalen" Schullaufbahn so anhäuft.



Das Zitat bietet zweifellos Raum für Interpretationsmöglichkeiten. Wenn man davon ausgeht dass Shakespeare wirklich so ein Genie war, dann hat er das möglicherweise sogar beabsichtigt. Er schreibt ja gerade gegen die Schule. Und sein Spruch ist definitiv nichts zum simplen Auswendiglernen (wie man es auf Schul-Niveau normalerweise macht). So könnte alles einen sehr tiefen Sinn ergeben, aber ich habe mich damit weit aus dem Fenster gelehnt.

Das ist übrigens etwas schönes an der Geisteswissenschaft: es gibt unheimlich viele richtige Antworten, je nach Interpretation.





mfg, Thorsten

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