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Verschwörung:
Verschwörungen (rubrik)
Re: die gegenwart des neurotikers
Miss A. schrieb am 22. Mai 2003 um 12:19 Uhr (365x gelesen):
> der neurotiker gefällt sich in der rolle des opfers, des unterdrückten und missverstandenen; er ist mit jeder faser seines geistes fixiert auf ein imaginäres ziel, welches letztlich immer das prädikat "irgendwann" und in der imagination nichts anderes als den charakter der totalen wende hin zu einem ideal trägt, welches ich, einen terminus aus der mythologie übernehmend, als das goldene zeitalter benennen möchte.
> und ist es nicht gerade dieses denken, welches wir in den unzähligen esoterischen und davon kaum zu trennenden verschwörungstheoretischen foren erleben können? es wird dort nicht einfach nur ausgelebt, es wird gepflegt und gepäppelt; eine vielzahl von verschiedenen usern des gleichen kranken geistes erschaffen eine wirklichkeit, deren reichhaltigkeit und umfassendheit ein einzelnes hirn hätte niemals gebären können. hinzu kommt die soziale komponente, die dem einzelnen bestätigung und zuspruch in seinem wahndenken verschafft. andererseits mag gerade dies wieder einen positiven effekt haben, da der neurotiker hier aus seiner vereinsamung und seiner haltung 'ich gegen die anderen' heraustritt und sich in eine gruppe integriert, in der er zudem noch die möglichkeit besitzt, die unschärfen in der wahrnehmung des eigenen selbst dadurch zu kompensieren, dass er die anderen, welche so sind wie er, beobachten kann und so wiederum zu einem ausgefeilteren und vielleicht auch realistischerem bild über sich selbst gelangt.
> oder wie seht ihr die sache?
Exakt deswegen gehen ja auch so viele Spinner auf "Juden" ab oder "die da oben". Weil sie selber nicht im Stande sind ähnliches zu erreichen und darunter leiden auf der Welt "nichts zu melden zu haben" vermuten sie hinter allem nicht-greifbarem eine Verschwörung, fühlen sich "verarscht" und genügen sich in der Opfer-Rolle, jene sie zu streuen nicht müde werden... ( sie merken gar nicht, daß sie hier ihr "opfertum" auch noch zelebrieren, sie fühlen ja in ihrer als Gewinner, Aufklärer, die "wirklich-clevren", denn sie haben ja "was durchschaut" - jeder der`s bestätigt wird in ihren Verein mit aufgenommen und macht sich beliebt, Kritiker werden zumeist schnell mundtot gemacht.
Im Rahmen dieses illustren Haufens verifierzieren sie ihren hahnebüchenen Blödfug, fühln sich dabei "einer Sache auf der Spur..."
A.
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