Hallo Rüdiger!
also paratonal diskutiert.... schön, das geht mir nämlich 
sehr ab!! :-))
Ich weiß natürlich, daß die Obertonreihe nach oben 
quasi ins "Unendliche" weitergeht und immer dichter 
wird, wollte aber die Leser nicht strapazieren – auch 
nicht damit, daß die Septime nicht temperiert klingt 
(klarerweise nicht), sondern etwas tiefer... was die 
herrlichen Schwebungen ergibt. Man merkt eigentlich 
dann erst, wie konstruiert die temperierte Stimmung 
eigentlich ist. Gut, ein Streicher spielt nie temperiert... 
aber Klavier und so?
Was das MA angeht: Prime, Oktave, Quinte,  Quarte – 
die Terz kam übrigens schon durch Dunstable 
(englische Musik), also noch im MA dazu; auf dem 
Festland wurde es etwas später damit. – Aber die 
Teiltöne wurden eigentlich schon immer mitgesungen. 
Wenn Du Dir gregorianische Musik anhörst, wie die im 
Raum schwingt, hörst Du genau diese Töne 
mitschwingen. Das war sicher Absicht und sollte 
vermutlich in einen meditativen Zustand versetzen – 
was es ja auch tut. 
Faszinierend finde ich einfach, daß ein guter 
Obertonsänger wirklich "zweistimmig" singen kann: er 
singt den Grundton und läßt einen Oberton erklingen, 
der ähnlich einer Flöte klingt. Und das bis in weite 
Höhen, ich glaube, der Michael Vetter singt sogar das 
fis2 (11. Ton); leider höre ich nicht mehr sehr gut, so 
daß mir das wirkliche Spektrum entgeht. Wie schade!
Es gibt neben der Vetter-Seite auch noch
www.oberton.at
wo einiges zu dem Thema beschrieben ist.
Was Schönberg angeht, so bin ich ganz Deiner 
Meinung, aber als MuWi darf man das nicht laut sagen, 
ist man ketzerisch!! denn der ist doch schon ein 
Klassiker!! Interessant ist ja, daß manche 
Komponisten, wie Stockhausen etwa, bereits zur 
sphärischen Musik zurückgekehrt sind.
Liebe musikalische Grüße,
myrrhe
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Töne sind hörbares Licht