@ Dark Phoenix: Erklärung… :-)
myrrhe schrieb am 24. Februar 2003 um 7:08 Uhr (460x gelesen):
Servus Dark Phoenix,
Obertonsingen oder -spielen bedeutet, die in einem 
Ton enthaltenen Obertöne herauszuholen.
Also, jeder Ton ist nicht einfach ein Ton, sondern 
besteht aus einem riesigen Obertonspektrum, von dem 
wir nur einen Teil hören können. Man kann es auch so 
sagen, jeder Ton wird erst durch sein 
Obertonspektrum, durch die Obertöne, die stärker im 
Vordergrund sind, definiert. (Natürlich gehören auch 
Geräusche dazu.) Ein Ton ohne Obertöne ist ein 
konstruierter Sinuston, in der Natur gibt es ihn nicht.
Das Spektrum beginnt mit der Oktave, dann kommen 
Quinte, Quarte, dann ein Dreiklang mit folgender 
Septime.... also ich will hier nicht wissenschaftlich 
klingen: auf C folgen etwa c-g-c1-e1-g1-b1-c2.... und 
nach oben wird es immer enger. 
Beim Obertonsingen singt man einen Ton und läßt 
daraus, nur durch die Formung von Mund, Lippen und 
Zunge, die Obertöne hervortreten. Zum Beispiel singt 
man ein tiefes "u" mit der Zunge ganz hinten. Dann 
schiebt man die Zunge weiter nach vorn – der Ton 
verändert sich, weil jetzt die einzelnen Obertöne 
herauskommen.
Es gibt Sänger, ganze Chöre, die sich dem 
Obertonsingen widmen. Geschulte Sänger können ein 
ganzes Spektrum von Obertönen entstehen lassen, die 
so laut klingen wie der original gesungene. Das ist ein 
absolut tolles Klangerlebnis, so überirdisch 
schwebend. 
Natürlich haben auch Instrumente die Fähigkeit, 
Obertöne zu erzeugen; Michael Vetter etwa spielt auf 
einer Bandura. Vetter, ein Pionier auf dem Gebiet in 
heutiger Zeit, singt auch ganz großartig, und er hat 
einen Chor.
Liebe Grüße,
myrrhe
 

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