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Re: Die Shiru-Theorie V2
Meddugnatos schrieb am 14. Oktober 2002 um 11:56 Uhr (370x gelesen):

Hallo shiru.
Ich vermute mal, du wüsstest auch gerne, was für Argumente man gegen deine Theorie vorbringen könnte. Was ich nun schreibe, habe ich eigentlich fast alles schon mal im Forum geschrieben. Deshalb stelle ich es nur mal so als andere Sichtweise hin und erwarte nicht unbedingt eine erneute Diskussion um alte Feststellungen. Du musst selber wissen, was du damit anfängst.
Ich denke, dass man zunächst einmal die Begriffsverwirrung etwas auflösen muss, damit wir nicht ständig für dieselben Ausdrücke unterschiedliche Bedeutungen haben. Das ist nämlich sehr lästig; schade, dass man das nie vereinheitlicht hat.
Also: Es geht um Bewusstsein, Ichbewusstsein, Geist und Seele. Wenn jemand das Bewusstsein verliert, dann verliert er nicht nur das Ichbewusstsein, sondern er erlebt vorübergehend nichts mehr; folglich verwendet man den Begriff Bewusstsein am besten allgemein für die Tatsache, dass wir Dinge erleben; daneben kann man dann noch von eionem Ichbewusstsein sprechen, was aber nur ein Spezialfall des Bewusstseins ist. Geist ist für mich etwas allgemeineres, denn auch das Unbewusste gehört zum Geist, auch das Unbewusste kann tätig sein. Und was gibt es im Bewusstsein alles? Mir fällt nichts ein, ausser: Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen, einmal ganz allgemein gesprochen, wobei Gefühle auch nur eine Art Wahrnehmung sind, von den inneren Vorgängen. Das ist also das Bewusstsein. Folglich habe ich für den Begriff Seele keine Verwendung mehr. Er knüpft auch eher an religiöse Vorstellungen an. Am ehesten könnte man sagen, falls es ein Leben nach dem Tod gibt, dann ist die Seele der Teil des Geistes, der überlebt und nicht ans Gehirn gebunden ist.
Die Frage ist jetzt: Warum sollte der Geist nicht identisch mit dem Gehirn sein und das Bewusstsein nicht identisch mit der Gehirntätigkeit? Wenn das Gehirn beschädigt wird (Unfall mit Kopfverletzung oder Krankheit, Alzheimer z.B.), wird auch der Geist beschädigt; wenn das Gehirn nicht genügend mit Blut versorgt wird, wird dir schwarz vor den Augen; im Schlaf, wenn das Gehirn rel. inaktiv ist, verlierst du das Bewusstsein und in den Traumphasen flackert es +/- stark auf. Wenn du zuviel Alkohol trinkst, dann verlassen dich nicht NUR deine motorischen Fähigkeiten, sondern auch dein Geist wird getrübt, das kann bis zur Bewusstlosigkeit gehen, oder zum Tod. Zerfällt das Gehirn, zerfällt auch der Geist.
Der Geist muss ja etwas stoffliches sein, denn wenn den verschiedenen Bewusstseinen nicht verschiedene Substanzen zugrundeliegen würde, was wäre es dann, was die verschiedenen Bewusstseine voneinander trennt, was sie unterscheidet? Und wenn man bewusstlos ist, dann hat man ja nicht zu existieren aufgehört, also muss der Geist eine Substanz sein.
Ausserdem ist das Gehirn viel komplexer, als es für den psychophysischen Dualismus nötig wäre: Ich meine, dort heisst es doch, der Körper sei dafür da, mit den Sinnen dem Geist die Wahrnehmung zu ermöglichen und um die Bewegungen auszuführen, die der Geist anordnet - alles was dazwischen liegt, ist die Aufgabe des Geistes.
Unser Gehirn aber (und dies wurde durch die moderne Hirnforschung nachgewiesen) beschäftigt sich auch hauptsächlich mit diesen dazwischenliegenden Aufgaben. Es nimmt z.B. nicht einfach nur die Sinnesreize auf und leitet sie an den Geist weiter, sondern es konstruiert daraus die wahrgenommene Welt. Auch die Handlungsplanung findet weitgehend im Gehirn statt, nicht im Geist. So ergibt sich ein Dilemma: Entweder das Gehirn ist fast nur überflüssige Maschinerie, da das alles auch vom Geist erledigt wird - oder der Geist hat gar nichts mehr zu tun, weil alles vom Gehirn erledigt wird.
Der "Unterschied" zwischen Geist und Hirn könnte also nur aus verschiedenen Perspektiven bestehen, also ob man das Gehirn von aussen betrachtet, oder ob man selbst das Gehirn IST. Woher will man wissen, dass etwas Materielles nicht auch Gefühle haben kann? Wir kennen doch die Materie ausser uns nur als Objekt, sind nie die Materie ausser uns GEWESEN.
Ich denke, jedes DING, das existiert und somit REAL ist, muss diese Fähigkeit zur Innenperspektive zumindest potentiell besitzen, sonst existiert es nicht. Auch ein Stein könnte also eine Innenperspektive haben, aber er hat sie nicht, weil er kein Gehirn hat, in dem sich geistige Vorgänge abspielen könnten. Es ist somit nur logisch, dass wir Menschen, als real existierende "Dinge" und zudem mit einem Organ ausgestattet, in dem sich Gedanken (von aussen betrachtet: elektro-chemische Prozesse) bilden können, einen Geist besitzen.
Ausser dem was ich oben genannt habe, hört man auch immer wieder drei weitere Argumente gegen den Dualismus (die ich bis jetzt noch nie gepostet habe):

- Wenn Geist und Materie zwei völlig verschiedene Dinge sind, die nichts miteinander gemein haben, wie können sie dann überhaupt interagieren?
- Wenn mein Geist problemlos und andauernd auf mein Gehirn einwirken kann, warum kann er dann (zumindest jetzt) nicht auch auf andere Objekte in meiner Umgebung einwirken?
- Wie und wodurch ist der Geist am Gehirn festgemacht?
viel Spass beim überlegen
Meddugnatos


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