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Re: William Butler Yeats - Into the Twilight, sowie Einiges über Sinn, Ethik und Freiheit

Tommy-neu schrieb am 3. Januar 2002 um 22:05 Uhr (410x gelesen):

Hallo, Top!
Selbst das vielleicht romantischste und damit am wenigsten zu Verständnis neigende Mitglied des GD formulierte dennoch:
Erschöpftes Herz, in einer erschöpften Zeit,
Löse dich aus den Netzen von Falsch und Richtig;
Lache, Herz, erneut im grauen Zwielicht,
Seufze, Herz, wieder im Tau des Morgens.
Und eine Phrase aus der Messe des Phönix des guten alten Aleister Crowley lautet: "Erlöse mich von Böse und von Gut, lass Deine Kron' von allen zehn schon hier und jetzt sei mein Amen" und meint damit, dass die Erkenntnis der Differenz von Gut und Böse (das eine kann ohne das andere nicht beobachtet werden) als erste erlangt werden muss. Ihr zu folgen hat die Auflösung der Differenz.
Löffler/Peyn formen diese Auflösung über Indifferenz (als handlungsanweisende Maxime in dem Sinne, keinem Phänomen eine Vorziehenswürdigkeit zuzuweisen und insofern Kontingenzbewusstsein zu schulen) und Sinn (die Einheit von Aktualität - aktualem Prozessieren - und Virtualität - Einheit von Vergangenheit und Zukunft im Hier und Jetzt aktual geformt), welcher auch bezeichnet werden kann als "die Anschlussfähigkeit von Ereignissen in einem Prozess".
Gut und böse machen da keinen Sinn, Moral unter einer entwicklungsorientierten Ethik hingegen schon, da nur das Streben nach weiterer geistiger Freiheit Überleben gewährleistet. Wer aber nach gut oder böse bewertet, folgt einer zweidimensionalen Bewertung, welche eine bestenfalls zweidimensionale Ethik hervorzubringen vermag. Eine solche endet entweder im Dogma oder im Dilemma.
Grüsse
Tommy

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