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re: channeling: mein Senf ...

myrrhe * schrieb am 3. April 2008 um 14:32 Uhr (785x gelesen):

Liebe Felina,

es ist dir (und anderen) ja auch schon aufgefallen, daß ich bei Channeling übervorsichtig bin.
Ich will damit nicht sagen, daß es keine Durchsagen gibt. Nur - es gibt zu viele und zu viele unreflektierte. Und zu viele, die auf den Zug "Egostreichlerei" und stärkeres Geschütz aufgesprungen sind. Channeling ist heute so wie Reiki - wobei es da meist nicht mal, wie in Reiki, vorher einen Schnellstkurs als Ausbildung gibt. Diese Channeleure/-eusen kennen gar nicht den Unterschied ihrer eigenen Fantasie/ihres Selbstes/wirklicher Durchsagen geistiger Wesenheiten. Und der ist schwer, echt schwer zu definieren - und es braucht lange Erfahrung, viele Rückschläge und Täuschungen, bis man wirklich "Kanal" ist. Ich habe irgendwo, ich glaube, es war in Sanders' "Handbuch der ASW", von einem sehr guten Medium gelesen, das sagte, es würde immer noch bei Durchgaben unsicher sein, ob sie nicht doch von ihm kommen. Das nenne ich Demut vor dem Höheren. Jemand, der echte Erfahrung hat, aber immer noch sagt, es könnte ja doch das eigene Unterbewußtsein hineinspielen.
Ich habe auch mal gechannelt, aber das war für den privaten Bereich und wäre von mir nie irgendwo publiziert oder gar als große Wahrheit dargelegt worden ...

Wie gesagt, Medien gibt es, und es gibt auch wirkliche Durchsagen. Aber diese Channelleute sind m.E. in den wenigsten Fällen Medien. Seltsam ist ja auch ... immer sind es irgendwelche hohen Wesenheiten, Erzengel, Apostel, aufgestiegene Meister, die durch die "Medien" sprechen. Warum nicht einfach Leute von einer Ebene höher? Was noch seltsamer ist: es gibt offenbar nur eine Handvoll aufgestiegener Meister. Warum so wenige? Wenn man dann ihre Botschaften liest, so sind es immer dieselben - von "ihr steht vor einer Wende" bis "Lichtkörperprozeß" und "Frequenzanhebung" und Ähnlichem ist meist die Rede. Auch interessant, wie viele Wesenheiten, auch dieser "Ramtha", dann sagen, gerade dieses Medium wäre besonders geeignet für den Kontakt, wäre "auserwählt" und "speziell ausgebildet" worden (im Traum). Bei diesen Dingen sollte man vorsichtig sein - wie auch bei materieller Ausrichtung, überhöhten Seminar- und Reading-Preisen und bei extra angepriesenem Zubehör. (Ich denke da etwa an sog. "Lichtwerkzeuge" aus Atlantis, deren Anfertigung auch einer einzigen Channelperson durchgegeben wurde - die natürlich auch schon seit ihrer frühen Jugend hochmedial war und besonders für diesen Kontakt ausgebildet worden ist).

Es ist heute einfach schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Mehr denn je würde ich heute sagen, daß geistig ungefestigte Menschen und solche mit Problemen einen Bogen um Channelings machen sollten: denn da ist das "Bauchgefühl", die Intuition, nicht so ausgeprägt dafür, zu erspüren, ob etwas ernst ist oder Scharlatanerie. Ich halte auch nichts davon, gleich nach dem Verlust eines lieben Menschen zu einem Medium zu eilen (außer man kennt ein seriöses schon), um einen Kontakt zum Verstorbenen herzustellen. Allzuleicht kann es da passieren, daß man dem falschen in die Hände läuft, weil die Intuition durch die Trauer überlagert ist.

Lieben Gruß,
myrrhe

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