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channeling oder der weg zurück ins mittelalter
felina * schrieb am
3. April 2008 um 10:20 Uhr (820x gelesen):
*da der text länger geworden ist, habe ich meine persönlichen erfahrungen mit channeling in einem anhang geschildert – für die, die es interessiert.*
ich habe es vor kurzem in einer pn geschrieben, und nachdem unten diese ramtha-diskussion aufgetaucht ist, habe ich mich entschlossen, einfach mal zu sagen, was ich von channeling allgemein halte.
ich habe zwei channel-erfahrungen gemacht; beide waren negativ und hatten eigentlich nur mit dem geld zu tun, welches aus meiner tasche kommen sollte.
diese erfahrungen haben mir alles channeling ein für allemal verleidet, und was ich sonst so gesehen habe, macht es nicht besser.
man muss sich mal klarmachen, was da eigentlich abläuft, um sich ein bild zu machen.
früher mussten leute, die „weisheiten“ von sich gaben, studien tätigen. über magie, hermetik, astrologie, was auch immer. sie mussten literatur kennen und ihre gedanken ordnen. dies geschah so zu allen zeiten. oder sie waren wissenschaftler und konnten mit konkreten fakten aufwarten. oder beides! man denke an leute wie goethe, der sich mit allem beschäftigte, was er an information bekommen konnte.
heute muss nichts dergleichen mehr getan werden! man braucht sich nur hinzusetzen und auf die eingebung zu warten. ich will damit nicht sagen, dass es so etwas ÜBERHAUPT NICHT gibt. ich weiß es nicht. ich habe selbst manchmal „geistesblitze“, wo ich plötzlich was begreife. aber ich habe dazu eine andere theorie. mir wird da nichts „gechannelt“, was dann weltenumspannenden wahrheitsgehalt besitzt. es mag leute geben, die diese erkenntnisse anders erleben. wie gesprochene worte. nur – woher wissen diese leute, was ihre eigenen gedanken und was die „eingebungen von oben“ sind? wie können sie mit sicherheit ausschließen, dass ihre eigene persönlichkeit mitbeteiligt ist? dazu müssten sie die fähigkeit haben, ganz und gar leer und völlig geöffnet zu sein; diesen zustand der leere kann man z.b. in jahrelanger zen-meditationspraktik erreichen. aber ich fürchte, dass die meisten sogenannten medien diesen test nicht bestehen würden.
was bleibt, ist ein fluss von eigenen gedanken und aufgeschnappten allgemeinplätzen, ein sammelsurium aus verschiedenen kulturen, geistesrichtungen und/oder inhalten der philosophien von sekten und was sonst noch so durch die paranormale welt geistert. da die information „von oben“ kommt – eine auffassung, die an und für sich schon auf ein kindliches verständnis der realität hindeutet – kann sie auch nicht angezweifelt oder diskutiert werden. die fragwürdigen inhalte werden vehement vertreten und notfalls mit angriff und drohungen auf die person des zweifelnden verteidigt. dabei sind sätze wie „du bist noch nicht soweit“, „es ist an dir, das zu begreifen“ oder „sieh dich vor , dass du deine chance nicht verpasst“, noch das kleinste übel. ein seltsamer hauch von mittelalterlicher himmel-hölle-philosophie macht sich breit. man muss also GLAUBEN, denn fragen und wissenwollen ist verboten, da die weisheiten ja von "oben" kommen, und zwar zu einem oder einer auserwählten – was an den irrsinn der begriffe ketzerei und inquisition erinnert und auf ungute weise ein gefühl des unterschiedlichen wertes von menschen aufziehen lässt. danach lässt sich die welt der menschen dann nämlich in "auserwählte" und herdentiere; in "folgsame" und "bösewichter" bzw. "unwissende" einteilen.
will man uns hier zurück ins mittelalter stoßen? eine geistig intolerante gesellschaft zurückzüchten, in der die eigenständigkeit des gedankens zur gefahr für das eigene seelenheil wird und im zweifelsfall zum ausschluss aus dieser gedanklich genormten gesellschaft führt? für mich sind channeling und die damit verbundene notwendigkeit des glaubens irgendwelcher nicht beweisbarer inhalte eine erscheinung, die auf gefährliche art sekten tür und tor öffnet, intoleranz heraufbeschwört und die notwendigkeit eines auf unwissenheit basierenden glaubens impliziert, der einst durch die aufklärung und die errungenschaften der wissenschaft überhaupt erst überwunden werden konnte. der weg zurück ins mittelalter also? war alle erkenntnis sinnlos?
ich möchte vor diesem channel-kram endlich mal warnen und es hier endlich mal aussprechen können. meine erfahrungen sind dabei nur der anstoß, auf den meine gedanken dazu gründen. denn in meinem fall handelt es sich um minderwertige geldschneiderei; in anderen fällen geht es bereits um weltverändernde philosophien. vorsicht vor falschen propheten, kann ich da nur sagen!
liebe grüße, felina
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Diskussionsverlauf:
- channeling oder der weg zurück ins mittelalter ~ felina * 03.04.2008 10:20 (7)