> Hallo an Alle!
>
> Die Verzweiflung treibt mich dazu, mich an Euch zu wenden und um Eure Hilfe zu bitten.
> Zuerst will ich Euch mein Problem schildern:
> Vor 2 1/2 Jahren wollte sich mein Freund selbstständig machen, aber da er aus finanziellen Gründen kein Gewerbe auf sich anmelden konnte, habe ich mich dazu überreden lassen, das Geschäft auf meinen Namen anzumelden. Wir sahen das als solide Grundlage, um, wenn der Laden nach einiger Zeit gut läuft, eine Familie zu gründen.
> Das Geschäft läuft jedoch nicht so, wie wir uns das erhofft hatten. Es hagelte bald Vollstreckungsbescheide, Kreditkündigungen und die eidesstattliche Versicherung. Ich weiß nicht, wie ich meine Schulden abzahlen soll. Ich hatte mehrmals versucht, einen Kredit zu finden, bei dem ich alle Verpflichtungen zusammen fassen kann und nur an eine Stelle abzahle. Jedoch habe ich auf diesem Weg nur heraus gefunden, warum die meisten Kreditvermittler "Kredithaie" genannt werden!
> Ich hatte davor nicht einen Cent Schulden. Noch nie! Doch in so kurzer Zeit hat sich nun ein so hoher Betrag angesammelt, der mich innerlich kaputt macht.
> Zuletzt war ich bei einer Schulden-Beratungsstelle, die sagten mir, dass ich nur eine Privatinslovenz machen kann, dann wäre ich in 6 Jahren schuldenfrei. Aber das will ich nicht machen, denn a) bekommen die Gläubiger kein Geld (obwohl es ihnen ja zusteht) und b) würde mir zuviel gepfändet werden u.a. mein Auto, dass ich aber brauche. Darüber hinaus kann ich keine 6 Jahren mehr warten, bis ich mein erstes Kind bekomme, aber solange das Umfeld nicht stimmt, möchte ich keins in die Welt setzen, denn ich möchte ihm alles bieten können, um normal aufwachsen zu können.
> Meine Bitte an Euch ist nun:
> Ich suche Menschen, die evtl. bereit sind 1.- oder 2.- Euro zu "spenden", bis ich meine Schulden abbezahlt habe.
> Ich weiß nicht, wie Eure Reaktion darauf ist, ich bin auch nicht sicher, wie ich auf so etwas reagieren würde, aber ich weiß keinen anderen Weg mehr.
> Wenn irgendjemand mir helfen kann, könnt Ihr das unkompliziert per E-Mailadresse auf
www.paypal.de machen. Meine E-Mail lautet:
female_ghost2003@yahoo.de
> Ich werde immer in Eurer Schuld stehen!
>
> Vielen Dank im Vorraus
Das Geld für die Gläubiger wirst du nicht aus dem Hut zaubern können - dass du nicht in der Lage bist, deren Ansprüche zu erfüllen, damit wirst du dich abfinden müssen. (Solltest du später irgendwie doch noch zu Geld kommen, hindert dich ja niemand daran, dich mit ihnen in Verbindung zu setzen und freiwillig mehr zurückzuzahlen als es von Gesetzes wegen verlangt wird.) Wenn du länger zuwartest, schnalzen nur die Zinsen für deren Forderungen in die Höhe - oft ist es so, dass diese nach ein paar Jahren weit größer werden als der ursprünglich geschuldete Betrag.
Was heißt, es wurde dir "zuviel" gepfändet - es gibt genaue gesetzliche Bestimmungen, wieviel gepfändet werden darf - das Existenzminimum muss dir auf jeden Fall bleiben. Auch ein Auto - so es keine Luxuskarosse ist - mit dem du zum Beispiel zur Arbeit fährst, wird dir sicher nicht gepfändet werden. (Wie in meinem anderen Beitrag schon angesprochen, ich kenne jemanden, der in so einem Verfahren drin ist.)
Viele Menschen haben von Haus aus schon nicht mehr zum Leben als das Existenzminimum - wenn man keine Kinder zu versorgen hat, reicht das allemal zum Leben. Du kannst Miete, Betriebskosten, Fahrtkosten, Reparaturkosten bezahlen - soviel bleibt dir. Der große Nachteil, den du hast, ist, dass es im schlimmsten Fall passieren kann, dass dein Gehalt gepfändet wird und dass du auch mit ziemlicher Sicherheit keine neuen Kredite (auch oft nicht bei Versandhäusern oder dgl.) aufnehmen kannst. (Was aber auch nicht unbedingt ein Nachteil ist.) Mit der Schuldnerberatung solltest du auf jeden Fall in Kontakt bleiben.
Eine andere Möglichkeit, mit der du dich, wenn dir die 6 Jahre zu lang sind, wesentlich schneller entschulden kannst, wäre die vorübergehende Verlegung deines Wohnsitzes ins Ausland, im günstigsten Fall kannst du dann in weniger als 2 Jahren schuldenfrei sein. Das ist derzeit noch legal möglich und wird auch zunehmend von Betroffenen ausgenutzt. (Allerdings ist die Frage, wie lange das noch so möglich sein wird - ein bekanntgewordenes legales Schlupfloch wird mitunter dann recht schnell gestopft, wenn du diesen Weg gehen magst, solltest du dich also wohl beeilen, um einer allfälligen Gesetzesänderung zuvorzukommen.).
Mehr dazu hier:
http://www.handelsblatt.com/news/Recht-Steuern/Meldungen/_pv/_p/204886/_t/ft/_b/1243732/default.aspx/wo-der-insolvenztourismus-blueht.html
Jemand, der dir aufgrund deines Berichts hier Geld überweist, würde genau denselben Fehler begehen, den du begangen hast, als du dich auf die Gründung dieses Geschäfts eingelassen hast - er/sie wäre blauäugig und leichtfertig. Wie schon gesagt wurde - niemand hier kann den Wahrheitsgehalt deiner Geschichte überprüfen, und auch wenn sie stimmen sollte - mit diesem Schicksal bist du wirklich nicht allein. Solltest du nicht gerade auf dem Land wohnen und dein Auto für wichtige Wege benötigen, "brauchst" du auch kein Auto (Ich hab auch keins ;-), zumal aus deiner Schilderung ja hervorgeht, dass ihr offenbar alleinstehend seid, ihr also auch keine Kinderschar zu transportieren habt oder Unmengen einkaufen müsst. (Natürlich kann es auch noch andere Gründe geben, warum ein Auto unbedingt erforderlich ist - wenn dies tatsächlich so ist, muss das Amt aber darauf Rücksicht nehmen.)
Alles Liebe
Chord