re: Hermetisches Gesetz
Chord * schrieb am
15. Februar 2007 um 12:52 Uhr (565x gelesen):
> Dieses Spiegelgesetz ist ja wohl die Gemeinheit schlechthin! "Ich kann im Außen nur sehen, was ich im Innen bin" ist eine Beleidigung meines ICH-BIN. Wenn dieser Satz in irgendeiner Art und Weise Gültigkeit haben sollte, dann nur so: Ich kann im Außen nur das sehen, was ich im Innen GLAUBE, zu sein. Warum sollte ich sowas glauben?
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> "Wie oben so unten" ist auch nicht besser. Wenn es keinen Unterschied macht, dann kann ich ja da bleiben, wo ich bin!
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Hallo Träumer,
ich versteh deine Schlussfolgerung nicht - wie kommst du darauf, dass das nur mit dem Glauben zu tun hat?
Mal ein Beispiel: Um dich von einem Schimpfwort oder von Schimpfwörtern überhaupt beleidigt zu fühlen, m u s s t du vorher dir den Gebrauch dieses Schimpfwortes (wenn auch nur passiv) angeeignet haben. Wäre dir das Schimpfwort oder die Tatsache, dass man Wörter als Schimpfwörter benutzen kann, völlig fremd, könnte man dich durch derartiges nicht treffen. Sobald du aber durch das Wort an sich getroffen/beleidigt wirst (nicht bloß unmittelbar durch den Tofall oder die Miene desjenigen, der es ausspricht), hast du es "verstanden", sprich, du hast gelernt, wie (auf welche Weise, in welchen Situationen, gegen wen ...) es anzuwenden ist. Dein Beleidigtsein ist im Grundeauch ein Stückweit Akzeptanz und Einwilligung in den "herrschenden Gebrauch" des Schimpfworts.
Dieses Lernen wäre völlig unmöglich, wenn du überhaupt keinen Bezug dazu hättest. Ein völlig unschuldiges Kind oder ein völlig unschuldiger Erwachsener würde daher von einem Schimpfwort nicht getroffen werden können - dazu benötigt es zumindest das Ausmaß an "Schuld" (wobei Schuld vielleicht nicht so das richtige Wort ist, vielleicht eher sowas wie "Mitwisserschaft"), so etwas zumindest rein "theoretisch" nachvollziehen zu können. Oder einem Angehörigen eines Stamms, in dem es keine Diebstahlsdelikte gibt, weil alles allen gehört und jeder sich jederzeit nehmen kann, was er/sie benötigt, wirst du schwer vermitteln können, was Diebstahl überhaupt ist. Von daher ist eine "geistige Nähe" (Resonanz) schon immer Grundvoraussetzung, um etwas wahrnehmen zu können. Andernfalls würde es als "belanglos" untergehen oder zumindest nicht als störend auffallen. Das "wie oben so unten" interpretiere ich persönlich als Ähnlichkeit/Analogie zwischen Makrokosmos (All) und MIkrokosmos (Zelle).
Alles Liebe
Chord
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