re[2]: Selbstmord
Be * schrieb am
13. Oktober 2006 um 0:49 Uhr (629x gelesen):
Hallo,
ich verstehe deine psychologisierenden und esoterisch gefärbten Betrachtungen über Selbstmörder nicht; das Mädel hatte doch ein ganz anderes Anliegen, nämlich Emotionen, mit denen sie nicht klar kommt und die durch Träume geweckt werden.
Da finde ich deinen Beitrag inhaltlich recht unpassend und vielleicht auch einem 16-jährigen Mädel gegenüber emotional unsensibel.
Grüße
Be
> Hallo!
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> Es wird zuwenig von Selbstmördern bedacht, dass sie nicht nur sich selbst treffen, sondern auch die Hinterbliebenen zutiefst verletzen und auch die, die die Leiche finden und beerdigen müssen. Im Grunde drehen sich die Gedanken von Selbstmördern um bestimmte Probleme, die sie nicht zu bewältigen können glauben, und die alles bei ihnen so dominieren, dass sie nichts anderes mehr sehen können, an nichts anderes mehr denken können, an nichts anderes mehr glauben und hoffen können. Sie sehen in diesem Zustand (der in Schüben auftritt, d.h. ein Zustand, der in Wellen über sie kommt, mal stärker, mal schwächer) keine Alternative und meinen, wenn sie sich in den Tod flüchten, wird alles besser, zumindest müssen sie nicht mehr an diese unlösbaren Probleme denken und hätten Ruhe.
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> Esoterisch gesehen nimmt der Selbstmörder aber seine Probleme mit (Hoffnungslosigkeit, Trauer, Angst...) und muss sowohl auf der anderen Ebene als auch im nächsten Leben damit fertig werden, und die Probleme - die dort genauso wieder auftauchen werden! - werden ihm solange nachlaufen, bis er sich ihnen stellt und sie löst. Innere Probleme werden wie ein Drachen immer hinterherlaufen, bis man sich umdreht und sich ihnen stellt. Flucht (ob durch Drogen, Alkohol oder Selbstmord) ist leider auf Dauer nicht möglich... Stellt man sich aber endlich den Problemen, findet sich meistens DOCH irgendwie eine gangbare Lösung.
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> Eine andere Gruppe von Selbstmördern ist leider die, bei denen die Chemie im Kopf durcheinander geraten ist und es den Leuten daher gar nicht möglich ist, klar zu denken. Wenn das nicht medikamentös behoben werden kann, stehen diese Leute immer mit einem Fuß über dem Abgrund.
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> Es tut mir sehr leid für dich und leider wirst du noch länger über deinen Freund trauern. Du kannst ihm aber liebe tröstende Gedanken schenken, für ihn beten und ihm hin und wieder eine Kerze anzünden, damit er das Licht findet, seine neue Heimat. Sowas wie "ewige Verdammnis für Selbstmörder" gibt es zum Glück nicht, er hat sich nur zu den bisherigen eine Reihe von neuen Problemen eingehandelt, aus die er sich nun wieder rauslöffeln muss.
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> Mit lieben Grüßen -
> Füchsin
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