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re: Menschen, Fehler und Fehler.
Anath * schrieb am 30. Januar 2006 um 18:13 Uhr (506x gelesen):

Hallo, Albine,

wenn du magst, geb ich mal meinen Senf dazu, ganz allgemeine Überlegungen zu verstehen und verzeihen, deine Sätze und Fragen nehm ich als Anlass, auch Dinge zu sagen, die mit Dir nicht das geringste zu tun haben.

> ... Menschen sind auf der Welt, um Fehler zu machen - und daraus zu lernen, wann auch immer und wie auch immer.

Stimmt, seh ich auch so.

>
> Sie tun es in erster Linie für sich, aber auch für andere.
>
> Warum aber ist es jedoch für einige Menschen so schwer, Fehler anderer Menschen zu verzeihen?
> Warum halten sie diese Fehler für unverzeihlich und geben ihm eine große Bedeutung(auch wenn sie den Fehler in der selben Lage vielleicht auch gemacht hätten).?


Weil viele Menschen nicht in der Lage sind, die Dinge auch mal aus einer anderen Warte heraus zu sehen, als aus der eigenen. Kommt natürlich auch darauf an, wie schwer in ihren Augen der Fehler wiegt. Eine leichte "Regelverletzung" (denn darum handelt es sich bei Fehlern ja meist) wird sicherlich nicht so schwer sanktioniert wie ein Verstoß gegen die gesamte Gemeinschaft mit ihren gemeinsam geteilten Regeln.

>
>
> Warum können sie nicht verzeihen, versuchen, zu verstehen, WARUM jemand einen Fehler begangen hat? Den Glauben haben, dass dieser Mensch aus seinem Fehler lernt?

Verzeihen und verstehen sind für mich nicht ein und dasselbe. Ich kann durchaus verstehen, warum jemand x oder y getan hat, d.h. ich kann es aus seiner Warte nachvollziehen, aber das heißt noch lange nicht, dass ich das dann auch gutheißen kann. Obwohl der Weg des Verstehens sehr viele kleinere Dinge, die mir als Fehler vorkommen, nichtig werden lässt, muss er das nicht immer, dazu ein etwas krasses Beispiel: ich kann die Beweggründe für einen Mord nachvolllziehen und verstehen, aber deswegen muss oder kann ich ihn noch lange nicht vergeben.

Im menschlichen Zusammenleben handelt es sich ja normalerweise nicht um Morde oder dergleichen, aber es gibt sicherlich immer wieder Dinge, die der eine oder eben der andere als Fehler ansieht. Und das Vergeben richtet sich meiner Erfahrung danach, auf welcher Ebene der Werte eines Menschen dieser Fehler angesiedelt ist.
Und weiterhin ist Vergeben nicht ein Akt des Momentes, zumindest normalerweise nicht - es ist ein Prozess.

Es ist sehr leicht, jemandem zu verzeihen, mit dem man keine enge Beziehung hat, aber je enger die Beziehung, desto schwerer wird es (am schwersten verzeiht man wohl erfahrungsgemäß sich selbst). Und da kommen wieder die gemeinsam geteilten Werte ins Spiel (oder die nicht geteilten, wenn es für den einen ein Fehler war und für den anderen nicht). Wenn man mit Menschen zusammenlebt, dann ist das Verzeihen schwieriger, als wenn man es nur mit einem der Forenuser zu tun hat, den man privat nicht kennt.

Jetzt zum Glauben des Verzeihenden (oder desjenigen, von dem man sich wünscht, dass er verzeiht) daran, dass jemand aus seinem Fehler lernt: das impliziert, dass derjenige seinen Fehler eingesehen hat: das ist ein Prozess, das geht nicht von heute auf morgen. Worte helfen da gar nichts, da sind meines Erachtens Taten gefragt. Und die führen dann langsam, nicht sofort, dazu, dass der andere sieht, dass man gelernt hat - man sieht dann, dass es eben kein Lippenbekenntnis war, sondern ernst gemeint.

Und noch was: echte Verzeihung kann man nicht erzwingen oder fordern. Es ist etwas, das man aus freien Stücken und von Herzen vom Gegenüber geschenkt bekommt. Und man muss auch in der Lage sein, sie anzunehmen (d.h., auch sich selbst zu verzeihen).

Liebe Grüße,
Anath


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